Mitglied inaktiv
Hallo Biggi! Meine Tochter (fast 9 Monate) wird noch zu 90% vollgestillt, was für mich auch vollkommen okay ist. Allerdings werde ich immer öfter angesprochen, dass sie doch nun endlich mal Brei essen müsse. Ich habe ihr mit 6 Monaten das erste Mal Brei angeboten, was jedoch überhaupt nicht funktionierte, habe dann 2 Wochen pausiert, nochmal probiert, wieder pausiert u.s.w. Sie ißt maximal 5 Löffelchen dann schüttelt sie den Kopf, wird wild, streckt die Arme aus und will an die Brust. Obstbrei ißt sie etwas besser. Von meiner Seite aus habe ich damit kein Problem, ich liebe es zu stillen und finde die Beikost eher unpraktisch und kompliziert. Meine Frage: Ist es okay, wenn sie mit knapp 9 Monaten fast immer noch vollgestillt wird, wegen der Nährstoffe, wie. z.B. Eisen? Habe ihr auch schon Dinkelzwieback angeboten. Auf dem mümmelt sie rum, aber wehe, es geht ein Bröckchen ab und landet in ihrem Mund, der wird sofort ausgespuckt und vom Tisch gefegt. Kann es sein, dass Babys in diesem Alter einfach noch nichts essen wollen, bzw. einfach überhaupt keinen Brei essen jund direkt zu Fingerfood umsteigen? Sorry, ist lang geworden... Liebe Grüße Arwen
Liebe Arwen, selbst voll gestillte Einjährige sind nicht die ganz große Seltenheit und es gibt vereinzelte Berichte über Kinder, die sogar noch weit ins zweite Lebensjahr hinein ausschließlich gestillt wurden und dabei gut gediehen sind und sich altersentsprechend entwickelt haben. Ein Kind, das lange jegliche feste Nahrung verweigert, kann aber wohl kaum zum Essen gezwungen werden, denn: was macht ein Mensch, den man mit Gewalt dazu zwingen will, etwas zu tun? Er blockiert oder zerbricht. Beides ist nicht wünschenswert, schon gar nicht in der Eltern Kind Beziehung. Druck und Zwang sind nicht geeignet, um ein Kind zum Essen zu bringen. Im Gegenteil: je mehr Druck, je mehr Kampf es gibt, um so schwieriger wird die Situation und zum Schluss gibt es in diesem Kampf ums Essen nur Verlierer. Es gibt Babys, die es geradezu hassen und hysterisch reagieren, wenn man ihnen etwas in den Mund stecken will. Diese Kinder essen aber recht gut, wenn sie selber essen dürfen. Das Geschmiere, das es dabei gibt, ist weniger schlimm, als das Theater mit einem Kind, dass sich mit allen Kräften wehrt und außerdem lernen die Kinder recht schnell gut zu essen. Es gibt eine ganze Menge, was als fingergerechte Nahrung angeboten werden kann. Banane zum Beispiel kann ein Kind gut in die Hand nehmen, sie ist weich und es kann sie alleine essen. Auch ein Stück von einer gekochten Kartoffel geht gut. Gekochte Erbsen können einzeln aufgepickt werden (ist gleichzeitig eine gute Übung für die Feinmotorik), alle Gemüse und Obstarten, die einigermaßen weich sind und dann in kleine Stücke geschnitten werden, können gegeben werden. Probieren es einfach einmal aus, Zwieback fühlt sich evtl. im Mund noch nicht so gut an für das Kind. Verweigert ein Kind deutlich länger jegliche Beikost, ist es allerdings sicher nicht verkehrt, das Kind genauer anzuschauen und eventuell auch die Eisen und Zinkwerte zu kontrollieren. Es kommt zwar eher selten vor, doch manchmal liegt die Essensverweigerung der Kinder gerade an einem Mangel dieser Spurenelemente und dieser Mangel verschärft sich dann noch weiter, wenn das Kind nicht isst. Bitte also zum einen Geduld bewahren, dem Kind fingergerechte Nahrung und gemeinsames Essen am Familientisch und mit anderen Kindern (Nachahmungseffekt) anbieten und einmal von der Kinderärztin/arzt nachschauen lassen. LLLiebe Grüße Biggi Welter
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