Mitglied inaktiv
Hallo Biggi, gibt es eigentlich einen Plan, wo man nachschauen kann, wie man mit der Beikost anfängt. Ich habe folgendes gehört/gelesen: Mittags - 1 Woche z.B. Karotte - 1 Woche Kürbis - 1 Woche Spinat - 1 Woche Pastenake nach vier Wochen eine Kartoffel mit darunter mischen. Dann nach einer Woche Fleisch daruntermischen. Nach ca. 6 Wochen anfangen mit Brei am Abend (aber welcher?). Danach Nachmittags Obst geben (aus dem Gläschen oder selbs gemacht). Da ich gerne so langsam mit dem Zufüttern anfangen möchte, bin ich noch etwas ratlos wie usw. Meine Kleine ist 5 Monate und sie nimmt alles in den Mund was sie kriegen kann, wenn ich ihr einen Becher hinstelle will sie daraus trinken. Beim Essen sitzt sie bei uns im Hochstuhl am Tisch und verschlingt geradezu das Essen mit dem Augen. Wie ist es z.B. wenn ich Ihr mal eine Brotrinde zum "lutschen" gebe? Ist das zu gefährlich, dass sich z.B. was löst und sie sich verschlucken könnte? Und kann ich Ihr, auch wenn ich noch keine Beikost gebe, in einem Becher etwas Wasser hinstellen? Viele liebe Grüße Christine
? Liebe Christine , Ich weiß, dass überall zu lesen ist, dass `ab x Monaten die erste Brustmahlzeit zu ersetzen ist und ab x+1 Monaten die zweite uswA. Doch diese immer noch in vielen Büchern und Broschüren verbreitete Empfehlung verursacht bei sehr vielen Müttern und ihren Kindern nur Probleme, denn die Kinder können noch nicht lesen und halten sich nur ungern an das, was da beschrieben wird. So entsteht der Eindruck von `ChaosA, wo das Kind sich doch ganz normal verhält. Bei der Beikost geht es ja zunächst nicht um das Ersetzen einer Stillmahlzeit, sondern um die ergänzende Fütterung. Es ist einfach zu sehr in den Köpfen vieler Menschen verwurzelt, dass eine Stillmahlzeit `ersetztA werden müsse, dabei stimmt das gar nicht. Schon der Begriff BEI-Kost drückt doch aus, dass es sich bei dieser Nahrung um eine ergänzende Nahrung und nicht um einen Ersatz für die Muttermilch handelt. Wäre es ein Ersatz, dass würde es ANSTATT-Kost heißen. Wenn Eltern sich das bewusst machen, dann ist schon viel Stress vermieden, denn dann ist es nicht mehr `unnormalA oder `anstrengendA, dass ein Kind nur wenige Löffel voll isst. Die Empfehlung lautet also nicht strikt erst eine komplette Mahlzeit vollständig zu ersetzen, ehe die nächste Mahlzeit ersetzt wird, sondern erst etwa eine Woche abwarten, ehe ein neues Nahrungsmittel eingeführt wird und die Beikost als Ergänzung und nicht als Ersatz für die Muttermilch betrachten. Daher gibt es auch keine festgelegte Zahl für die Stillmahlzeiten, sondern das Kind kann weiterhin nach Bedarf gestillt werden. Im gesamten ersten Lebensjahr sollte Muttermilch das Hauptnahrungsmittel des Kindes sein. Beikost ist auch keineswegs automatisch `sättigenderA als Muttermilch. Wenn unbedingt Mahlzeiten ersetzt werden sollen, dann empfiehlt sich ein Abstand von etwa einem Monat, ehe die nächste Mahlzeit eingeführt wird. In welcher Reihenfolge die Stillzeiten durch andere Mahlzeiten ersetzt werden, bleibt jeder Mutter selbst überlassen. Es wird lediglich empfohlen neue Nahrungsmittel NICHT am Abend einzuführen, da dann eventuelle Unverträglichkeitsreaktionen in die Nacht fallen können und nach Möglichkeit sollten nicht zwei unmittelbar aufeinanderfolgende Mahlzeiten direkt nacheinander ersetzt werden. Mit sieben bis neun Monaten braucht das Kind noch mindestens drei Milchmahlzeiten, mit zehn bis zwölf Monaten noch mindestens zwei. Wird das Kind ausreichen häufig gestillt, braucht es keine andere Milchnahrung und auch keinen Milchbrei oder Flaschennahrung. Wird es nicht mehr gestillt, braucht es entsprechend Ersatzmilch. Der einfachste Weg, Kuhmilch bis zum ersten Geburtstag zu umgehen ist der, das Kind lange genug zu stillen. Ein Kind kann milchfreie Breie bekommen und gestillt werden. Wenn eine Mutter unbedingt Milchbrei anbieten mag, aber auf Kuhmilch verzichten will, kann der Brei auch mit Muttermilch zubereitet werden. Du kannst deinem Kind zum Beispiel etwas zerdrückte Banane anbieten (oder zerdrückte Kartoffel oder ein Gemüse wie Zucchini, Pastinake, Brokkoli, Kohlrabi, Kürbis o.a.). Allmählich kann dann dieser Brei auch mit Getreide erweitert werden (bitte bei einem allergiegefährdeten Kind kein Weizen in den ersten zehn Monaten, Reis wird meist gut vertragen). Es ist am günstigsten mit einem Nahrungsmittel zu beginnen, zunächst nur eine geringe Menge anzubieten (jeweils nur mit ein paar Löffeln beginnen) und diese dann langsam zu steigern. Am Anfang sollte nur eine neue Nahrung, ein- oder zweimal am Tag gegeben werden und etwa eine Woche gewartet werden, bevor wieder etwas Neues angeboten wird. (Also nur Karotte, nur Kartoffel, nur Banane, nur geriebener Apfel usw.). Außer der bei uns traditionell verwendeten Karotte können auch Zucchini, Kürbis, Fenchel, Brokkoli, Kohlrabi, Pastinake oder anderes Gemüse angeboten werden. Der Sinn dieser Vorgehensweise ist folgender: Falls sich eine allergische Reaktion zeigt, kann man auf diese Art leichter feststellen, was sie verursacht hat. Auch wenn das Risiko einer allergischen Reaktion nach dem ersten halben Jahr nicht mehr so groß ist, besteht die Möglichkeit dass eine Speise eine allergische Reaktion auslöst (Ausschlag, Durchfall, Erbrechen). Wurde immer nur ein neues Nahrungsmittel eingeführt, dann lässt sich leichter feststellen, welches Nahrungsmittel nicht vertragen wurde. Die betreffende Speise sollte dann aus dem Speiseplan gestrichen und erst zu einem späteren Zeitpunkt wieder angeboten werden. Bereits eingeführte Nahrungsmittel, die gut vertragen werden, können miteinander gemischt werden. Im ersten Lebensjahr braucht ein Baby noch keine reichhaltige Speisekarte mit viel Abwechslung, weniger ist hier mehr und wie oben schon gesagt, kann und soll das Kind weiterhin nach Bedarf gestillt werden, gleich wie alt es ist und wieviel Beikost es bereits bekommt. Vor allem bei einem allergiegefährdeten Kind ist es sinnvoll, dem Kind Zeit zu geben und auf Nahrungsmittel wie Kuhmilch, Ei, Fisch, Soja, Schweinefleisch, Beeren und Zitrufrüchte und Weizen bis zum ersten Geburtstag zu verzichten. In Heft 1/2003 des `buLLLetin - die andere Elternzeitschrift für den Still- und ErziehungsalltagA mit dem Titel `Tischlein deck dichA wird das Thema Beikost ebenfalls ausführlich behandelt werden. Sicher wäre dieses Heft auch etwas für dich. Das buLLLetin kann sowohl im Abonnement als auch als Einzelheft (buLLLetin Versand, Simone Kamer, Neumattstraße 20, CH3053 Münchenbuchsee oder auch beim Stillshop auf dieser Seite) bezogen werden. LLLiebe Grüße Biggi Welter
Mitglied inaktiv
Hallo, also die benannten Zutaten kannst du schon verwenden. Nur fängt man mit einem Gemüse an eine Woche lang und gibt dann in der zweiten Woche schon Kartoffeln. In der dritten und vierten kannst Du noch jeweils ein Gemüse neu einführen. Aber mehr müssen dann auch gar nicht sein. So viel Abwechslung brauchen die Kleinen noch nicht. Fleisch sollte man spätestens in der 6 Woche geben. Ist eine Mahlzeit mit 160 g bis 200 g erreicht, gibt man einen Teelöffel Rapsöl o.ä. hinzu. Das Öl gehört dann in jede Mahlzeit rein, auch in den Brei. Zutrinken geben ich abgekochtes Wasser in einer Trinklerntasse, was von Anfagn an geklappt hat. Es sollten wohl am Anfang so 20-30 ml pro Mahlzeit sein. Als zweites habe ich den Nachmittagsbrei eingeführt. Das habe ich dann aber umgestellt auf den Morgenbrei, da es für mich besser war. Nachmittags ist man ja doch öfters unterwegs und da habe ich halt noch gestillt. Ich denke nicht, dass die weiteren Mahlzeiten nach strikter Reihenfolge eingeführt werden müssen. Da ich noch stille, gebe ich sowieso nur Getreidebrei mit Wasser angerührt und Obst dazu. Viel Spaß Jackymaus