Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Bauchweh und Stillen

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Bauchweh und Stillen

Mitglied inaktiv

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Hilfe Hilfe Hilfe Mein kleiner ist jetzt 3,5 Wochen alt und eigentlich ein ganz liebes Baby. Aber mit dem stillen hab ich ein Problem. Mein Kleiner hat Bauchweh und ist die ganze Zeit am drücken. Ich habe vom Kinderarzt Kümmelzäpfchen bekommen und Sab Simplex gebe ich ihm auch. Wenn er Bauchweh hat will er jede Stunde trinken vor allem abends, das kann dann schon mal von fünf bis um zwölf gehen und danach bin ich fix und fertig ich könnt echt heulen. Ich habe zwar sehr viel Milch aber wenn er dauernd will,dann ist irgendwann nix mehr da und dann ist das Geschrei groß und er trinkt ja dann auch nicht weil er Hunger hat oder??? Er ist oft schon so voll dass er die Milch wieder ausspuckt. Wie soll ich mich verhalten??? mein Mann und ich wissen auch nicht was wir noch machen sollen.


Biggi Welter

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Liebe Dropy, es stimmt so nicht, "dass da nichts mehr da ist". Die Vorstellung, dass die Brust (ähnlich wie eine Flasche) nach dem Stillen leer ist und erst wieder aufgefüllt werden muss, ist so nicht richtig. Zwar wird zwischen den Stillmahlzeiten Milch produziert, der Hauptanteil der Milch wird jedoch erst während des Stillens gebildet. Das Saugen des Kindes gibt das entsprechende Signal zur Milchbildung, der Milchspendereflex wird dann ausgelöst. Deshalb ist es auch falsch zwischen den Stilmahlzeiten eine längere Pause einzulegen, damit sich die Milch in der Brust sammelt, sondern es muss häufiger angelegt werden, um die Milchmenge zu steigern. So kleine Babys wollen im Schnitt zwischen acht und zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden gestillt werden. Im Schnitt heißt, es gibt Babys die seltener nach der Brust verlangen (eher wenige Babys) und es gibt Babys, die häufiger an die Brust wollen (die Mehrzahl). Nun ist es jedoch nicht so, dass ein Kind zügig zwanzig Minuten trinkt und sich dann nach drei Stunden das nächste Mal rührt, sondern es kommt immer wieder zu Stillepisoden, die so ablaufen: das Kind trinkt eine kurze Weile, hört auf, döst vielleicht sogar weg und beginnt erneut kurz zu trinken usw. Dieses Verhalten heißt Clusterfeeding und ist absolut normal für kleine Babys (und keinesfalls ein Einschlafproblem). Besonders gehäuft treten diese Stillepisoden am Nachmittag und Abend auf, wie überhaupt die Abstände zwischen den Stillzeiten im Verlauf des Tages immer kürzer werden. Dazu kommt, dass in bestimmten Alterstufen Wachstumsschübe zu erwarten sind, in denen die Baby manchmal schier ununterbrochen an die Brust wollen. Ein Wachstumsschub ist mit etwa drei Wochen zu erwarten. Blähungen werden häufig durch beim Trinken mitgeschluckte Luft verursacht. Kann es sein, dass Euer Sohn nicht ganz korrekt angelegt ist und deshalb mehr Luft schluckt? Es ist wichtig beim Stillen auf eine korrekte Anlegetechnik zu achten. Es kommt auch vor, dass sich die Ursache für die Blähungen nicht feststellen lassen und einem nicht viel mehr übrigbleibt als abzuwarten, bis das Verdauungssystem des Babys reifer geworden ist. Dies ist meist mit etwa drei Monaten der Fall. Sab Tropfen enthalten einen Wirkstoff, der entschäumt. Da Muttermilch aber nicht geschüttelt wird und deshalb auch keine Luftblasen enthält, wirkt dieses Mittel bei gestillten Kindern nicht wirklich. Ihr könnt auch versuchen Eurem Sohn durch Tragen in der Kolikhaltung (auch Fliegergriff genannt, das Baby liegt mit seinem Bauch auf dem Unterarm des Erwachsenen, mit dem Kopf in der Ellenbeuge ruhend), durch massieren des Bauches und durch Wärmeanwendungen (gut geeignet dazu sind Hot Cold Packs) auf den Bauch Erleichterung zu verschaffen. Der wichtigste Punkt zur Vermeidung von Blähungen ist das korrekte Anlegen und richtige Saugen und das kann eine Stillberaterin sich bei euch einmal ansehen. Ich kann Ihnen nur dringend empfehlen, einmal ein Stillgruppentreffen zu besuchen oder zumindest einmal mit einer Stillberaterin in ihrer Nähe ein direktes Gespräch (auch am Telefon) zu führen. Viele Unsicherheiten lassen sich im direkten Gespräch sehr viel besser ausräumen und der Austausch mit anderen stillenden Müttern kann sehr ermutigend sein und vor allem werden Sie sehen und erleben, dass sich andere Babys genau so verhalten wie Ihr kleines Menschlein. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL Stillberaterin heraus. LLLiebe Grüße Biggi Welter


Mitglied inaktiv

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Hallo Frau Welter, vielen Dank für die Antwort. Unsere Postleitzahl ist 70439 Stuttgart. Wegen dem Falschen anlegen.....ich stille mit Hütchen und da ich sehr viel Milch habe und er die Warze dann nicht erwischt. Wenn mal angesaugt ist läuft es die ersten 5 Min. ganz von selber und unser kleiner ziemlich viel aus dem Mund neben raus laufen. Wenn die Brust dann nicht mehr so prall ist stille ich ihn meistens ohne Hütchen. Kann man mit dem Hütchen überhaupt falsch anlegen????


Biggi Welter

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Liebe Dropy, Ihr Kind kann durch die Hütchen saugverwirrt werden. Wenden Sie sich bitte an Frau GRÜNEWALD STANGL Petra, Tel.: 06201 590020, sie kann Ihnen sagen, wer die nächste Beraterin für Sie ist. LLLiebe Grüße Biggi


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