Mitglied inaktiv
An und für sich stille ich meinen Sohn voll (ET 24.03.09). Aber mittlerweile bekommt er zum Vollstillen noch Obst und Gemüse. Würde gerne teilweise die Babykost selber machen (Karotte, Zuchini, Kartoffel) und wollte nun wissen, ob ich auch Sesamöl statt Raps-, Weizenkeim- oder Maiskeimöl verwenden kann und ob das vielleicht sogar gesünder wäre? Stille übrigens 8 - 10 x in 24h (jeweils ca. 15-20 min.) und eben noch zusätzlich Beikost (Ist richtig gierig danach). Ich habe einen kleinen Nimmersatt (ca. 8500g und 70 cm). Kann es wirklich sein, daß er mit den Stillmahlzeiten alleine nicht ganz satt wird oder schmeckt ihm die Beikost nur so gut? Danke für Ihre Einschätzung lg. susanne
Liebe Susanne, das wertvollste Fett ist kaltgepresstes Pflanzenöl. Trotzdem sollte bis zum Ende des achten Monats nicht kaltgepresstes Öl verwendet werden, da empfindliche Babys auf die (ansonsten wünschenswerte) Reste der Ölsaat reagieren können. Deshalb sollte anfangs Soja , Raps oder Maiskeimöl, später dann auch kaltgepresstes Sonnenblumenöl verwendet werden. Solange das Kind nur ein paar wenige Löffel Karotten (oder anderes Gemüse) isst und in Zusammenhang mit dem Karottenbrei gestillt wird, ist die Fettzugabe noch nicht ganz so dringend erforderlich, sobald die Menge aber gesteigert wird, sollte das Fett auf jeden Fall zugegeben werden. Gerade in der ersten Zeit der Beikostfütterung sollte der Begriff "BEI Kost" wörtlich genommen werden: es ist zusätzliche Nahrung, die nicht anstatt der Muttermilch sondern dazu gegeben wird. Das Kind bekommt altersgemäße Beikost und wird weiterhin nach Bedarf gestillt. Leider ist vor allem bei uns in Deutschland die Vorstellung fest in den Köpfen verwurzelt, dass mit dem Beginn der Beikost die Muttermilch durch die feste Nahrung verdrängt werden soll. Doch wenn Sie Ihr Kind wirklich satt bekommen wollten mit Beikost, dann müsste es so große Mengen essen, wie es gar nicht möglich ist. 100 ml Muttermilch haben etwa 70 kcal, 100 g Karotten haben etwa 20 kcal. Um also die gleiche Kalorienzahl wie mit 100 ml Muttermilch zu bekommen, müsste das Kind mehr als 400 g Karotten essen. Stellen Sie sich diese Menge einmal vor. Bei der Vorgehensweise, dass langsam als ergänzende Nahrung Beikost angeboten wird, hat die Brust Zeit, sich an die Veränderung zu gewöhnen, das Kind hat ebenfalls mehr Zeit für die Umstellung und die Nährstoffe aus der Beikost können in Zusammenhang mit bei der gleichen Mahlzeit angebotener Muttermilch besser verwertet werden. Das sind eine Menge Vorteile. Für Tipps rund um das Thema Beikost bietet sich das Buch "Babyernährung gesund & richtig - B(r)eikost und Fingerfood" von Gabi Eugster an. Dort finden sich sehr viele Informationen und Tipps zum Thema Ernährung ab dem siebten Monat. Sie bekommen es im Buchhandel, bei einer LLL Beraterin oder auch hier im Still Shop. LLLiebe Grüße Biggi Welter
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