August_Mama_2013
Hallo, mein Baby (fast 6 Monate) kam 4 Wochen vor ET zur Welt und wog bei Geburt nur 2040g bei einer Größe von 44cm (niedrigstes Gewicht nach der Geburt 1800g). Dazu kam eine Neugeboreneninfektion, die mit Antibiotika behandelt wurde. Im Krankenhaus hat man ihm sofort die Flasche gegeben, obwohl ich eigentlich stillen wollte. Nachdem er dann erst abgepumpte MuMi bekommen hat, wollte ich nach einer Woche endlich richtig stillen und man hat mir im KH Stillhütchen verpasst damit er besser trinken kann. Das klappte dann auch eigentlich ganz gut und ich konnte ihn die ganze Zeit voll stillen. Wir haben sein Gewicht regelmäßig kontrolliert. Trotzdem hatte ich immer Angst, dass er nicht satt wird, da er fast immer geschrien hat, wenn ich ihm die Brust entzogen hab, weil er sie "leer getrunken" hat (er hat dann nur noch genuckelt). Ich hab ihm dann den Schnuller gegeben und dann war es auch nach 2 Minuten wieder gut. Aber irgendwie hatte ich doch immer ein schlechtes Gewissen dabei und dachte, vielleicht ist er nicht satt. Ich dachte wenn das Baby satt ist, ist es zufrieden und schreit dann nicht wenn ich die Brust wieder verpacke. Allerdings ist meine Hebamme immer mit seiner Zunahme immer zufrieden gewesen und auch der Kinderarzt hat nichts negatives erwähnt. Im Dezember hat er das niedrigste Geburtsgewicht bereits verdoppelt, allerdings mache ich mir trotzdem etwas Sorgen, da seither das Gewicht nicht mehr nach oben geht und wir nun bei ca.4400g (+ / -) stehen geblieben sind. Sonst macht er aber einen vitalen Eindruck, lacht viel und ist meistens gut gelaunt. Allerdings schläft er auch von Anfang an sehr viel und schläft seit Dezember auch durch (ca.8-10 Std. in der Nacht). Tagsüber stille ich ihn so oft wie möglich, eigentlich schon bevor er weint (meist alle 2 Std.). Ich habe mir vorgenommen, ihn ein halbes Jahr voll zu stillen, bevor ich zufüttern will (wegen Allergiegefahr usw.). Jetzt wird er ja in 2 Wochen ein halbes Jahr alt. Sollte ich schon früher anfangen zuzufüttern und womit soll ich beginnen? Habe mal ein Gläschen Kürbis pur ab dem 4.Monat geholt bin aber unsicher wann und wie ich starten soll. Wie würden Sie die Situation beurteilen und was würden sie mir raten? Es macht mich ja schon irgendwie traurig, dass ich in der gesamten Stillzeit immer das Gefühl hatte, etwas falsch zu machen (wegen den Hütchen, wegen dem Schreien nach dem Stillen). Ohne die Stillhütchen habe ich es ein paar Mal versucht, mal hat es geklappt, ein anderes Mal kam er gar nicht klar und konnte ohne Hütchen nicht trinken. Und als es mal ein paar Tage ohne Hütchen geklappt hat, taten mir die Brustwarzen so weh, dass ich schon Angst hatte wann er das nächste Mal trinken will. Vielen Dank im Voraus für Ihre Antwort Sabrina
Kristina Wrede
Liebe Sabrina, wenn ein Baby nicht ordentlich zunimmt, und nicht gedeiht, dann muss man immer genau hinschauen. Gleichzeitig ist es ja aber auch so, dass die Gewichtszunahme immer geringer wird, je älter unsere Kleinen werden. Generell heißt es: Die durchschnittliche Gewichtszunahme bei einem gestillten Baby beträgt in den ersten drei bis vier Monaten 113 bis 227 Gramm pro Woche, bei einem vier bis sechs Monate alten Stillkind beträgt sie noch 85 bis 142 Gramm wöchentlich. Das nimmt also dann immer weiter ab, was verständlich ist, denn sonst wären unsere Babys irgendwann Riesen! Von hier aus ist es nun schwer zu beurteilen, wie es wirklich um deinen Sohnemann steht. Es wäre daher sicher gut, wenn du auf die Unterstützung einer erfahrenen Stillberaterin in deiner Nähe zählen könntest, die euch gezielt und ganz individuell fördern kann. Schau doch bitte mal im Internet unter http://wwwlalecheliga.de (La Leche Liga), http://www.afs stillen.de (Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl stillen.de (Still und Laktationsberaterinnen IBCLC), ob es da jemanden gibt. Bis du jemanden erreichst wäre es gut, wenn du auf jeden Fall schon einmal den Windeltest machst. Du kannst entweder die einzelnen Windeln wiegen, oder besser noch die von 24 Stunden sammeln, wiegen, und das Gewicht mit der gleichen Anzahl trockener Windeln vergleichen. So erhalten wir über die Ausscheidungen grob Aufschluss darüber, wie viel dein Kind trinkt. Für die Ausscheidungen bei einem ausschließlich gestillten Baby gelten die folgenden Anhaltswerte: Urin: 1. + 2. Tag: 15 - 60 ml pro Tag 3. - 10. Tag: 50 - 300 ml pro Tag 2. Monat: 250 - 400 ml pro Tag 3. - 12. Monat: 400 - 500 ml pro Tag Der Wert, der sich bei euch ergibt, liefert einen Anhaltspunkt, ob es wirklich Anlass zur Sorge gibt Am Montag kannst du noch einmal euren Kinderarzt bitten, die Entwicklung deines Sohnemanns zu beurteilen und zu entscheiden, ob du ihm schon früher Beikost anbieten solltest oder nicht. Wobei der Kaloriengehalt der Beikost an sich (ohne zusätzliches Fett) in der Regel unter dem Energiewert der Muttermilch liegt! Lieben Gruß, Kristina