FeBi88
Hallo Frau Welter, Ich habe vor 4 Wochen eine gesunde Tochter in der 36+6 ssw entbunden. Sie ist mein zweites Kind und es ist das erste mal das ich voll stille. Bisher klappte das auch recht gut und sie hat zwar hin und wieder aufgeschluckt aber es war nie wirklich viel. Seid 2 Tagen häuft sich das spucken aber und heute morgen fand ich es schon sehr viel. Seid Samstag möchte sie auch abends nahezu dauerhaft an die Brust. Sie trinkt dann und dann nuckelt sie nur noch. Wenn ich sie dann auf die Schulter nehme zum aufstoßen, fängt sie wieder an zu suchen und weint dann auch. Das geht solange, bis sie wieder an der Brust ist. Und das zieht sich dann über gute zwei Stunden, bis sie einschläft. Sonntag hat sie ausnahmsweise 2 Flaschen mit pre Milch bekommen, diese hat sie aber gut vertragen. Gestern Abend habe ich ihr nach 2 Stunden an der Brust trinken/nuckeln auch ein Fläschchen mit 100ml pre Milch gemacht. Diese hat sie restlos leer getrunken und danach nur 2 Moni Portionen aufgeschluckt, als sie Schluckauf bekam. Tagsüber ist sie an sich fit, weint nicht viel aber seit zwei Tagen häuft sich nun das spucken. Heute morgen hat sie 6 mal nach der still Mahlzeit aufgeschluckt und das waren jeweils große Mengen. Nun frage ich mich natürlich was los ist. Eigentlich denke ich das Muttermilch das beste für ein Baby ist aber ich habe nun große Sorgen ob die Milch nicht reicht (sie läuft aber eigentlich gut), sie nicht ausreichend sättigt oder meine Maus die Milch plötzlich nicht mehr verträgt. Oder ob eventuell der mix aus den 3 pre Fläschchen und dem stillen ihrem Magen nicht gut tut? Ach ja Bäuerchen klappen eher schlecht als recht. Und falls das eine Rolle spielt, sie wurde mit 2560g geboren, hat die ersten 3 Tage auf 2400 g abgenommen und hat jetzt etwas über 3000g, durch die Personen Waage kann ich das nicht ganz genau sagen. Vielen Dank schonmal und liebe Grüße Febi mit Emma im Arm
Liebe Febi, so kleine Babys wollen im Schnitt zwischen acht und zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden gestillt werden. Im Schnitt heißt, es gibt Babys die seltener nach der Brust verlangen (eher wenige Babys) und es gibt Babys, die häufiger an die Brust wollen (die Mehrzahl). Nun ist es jedoch nicht so, dass ein Kind zügig zwanzig Minuten trinkt und sich dann nach drei Stunden das nächste Mal rührt, sondern es kommt immer wieder zu Stillepisoden, die so ablaufen: das Kind trinkt eine kurze Weile, hört auf, döst vielleicht sogar weg und beginnt erneut kurz zu trinken usw. Dieses Verhalten heißt Clusterfeeding und ist absolut normal für kleine Babys (und keinesfalls ein Einschlafproblem). Besonders gehäuft treten diese Stillepisoden am Nachmittag und Abend auf, wie überhaupt die Abstände zwischen den Stillzeiten im Verlauf des Tages immer kürzer werden. Dazu kommt, dass in bestimmten Alterstufen Wachstumsschübe zu erwarten sind, in denen die Baby manchmal schier ununterbrochen an die Brust wollen. Ein Wachstumsschub ist mit etwa sechs Wochen zu erwarten. Das Dauerstillen kann sehr anstrengend und auch nervend sein, aber es hat seinen Sinn. Rein wissenschaftlich gesehen ist es so, dass das Baby durch den Stillmarathon die Prolaktinausschüttung anregt und so dafür sorgt, dass die Milchbildung angeregt wird und genügend Milch für das Kind zur Verfügung steht. Wird in dieser Situation zugefüttert, so wird in das Gleichgewicht von Angebot und Nachfrage eingegriffen und das kann der Beginn des unfreiwilligen, vorzeitigen Abstillens sein. Es kann sein, dass dein Baby durch den Wechsel von Flasche/Brust saugverwirrt ist und deshalb nicht mehr korrekt und effektiv saugt und vermehrt spuckt. Falls Du noch keinen Kontakt zu einer Stillberaterin hast, solltest Du dich dann an eine Stillberaterin vor Ort wenden, die Euch beim Stillen sehen kann und so feststellen kann, ob das Baby korrekt an der Brust saugt oder vielleicht ein Saugproblem vorliegt, das behandelt werden müsste. Adressen von Stillberaterinnen findest Du im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). LLLiebe Grüße Biggi