Mary281
Ich habe folgendes Problem: Mein Baby, 5 Wochen alt, wird voll gestillt und nimmt auch gut zu, also laut meiner Hebamme habe ich genug Milch und es stimmt soweit alles. Sie will sehr oft an die Brust, also mindestens alle 2 Stunden, wenn nicht öfter. Normalerweise trinkt sie dann auch gut (wenn sie nicht einschläft), also je Brust ca. 15 minuten. Allerdings weint sie in letzter zeit ständig direkt beim Stillen und manchmal ist es so schlimm das sie dann wirklich aufhört zu trinken und ich dann irgendwie versuche die Arme "hungrig" in den Schlaf zu wiegen und es später nochmal zu versuchen mit dem Trinken. Klappt dann meist auch irgendwie, aber das ist doch total die Quälerei für die Arme. Ich nehme an das sie schon während dem Trinken unter Bauchweh leidet. Sie hat so wie so sehr viele Probleme damit und strampelt dann auch wild mit den beinchen umher wenn sie anfängt zu weinen. Kann ich da irgendwas tun um ihr das Trinken zu erleichtern? Abends ist es übrigens besonders schlimm. Vielen Dank und liebe Grüße Maren mit Lena
Liebe Maren, es gibt zwei Hauptursachen für ein solches Verhalten: Saugverwirrung und übermäßig starker Milchspendereflex. Falls Ihr Kind einen Schnuller oder auch (gelegentlich) Flasche bekommt, sollten Sie diese künstlichen Sauger für eine Weile weglassen und schauen, ob sich das Verhalten bessert. Wenn die Saugverwirrung noch nicht zu stark ausgeprägt ist, kann das schon ausreichen, dass das Baby wieder lernt die Brust gut anzunehmen. Beobachten Sie in den nächsten Tagen die Stillzeiten einmal ganz genau. Können Sie sehen, wie Ihre Milch in einem kräftigen Strahl aus Ihrer Brust herauskommt? Verschluckt sich Ihr Baby? Läuft Milch aus seinem Mundwinkel? Möglicherweise haben Sie einen sehr starken Milchspendereflex, mit dem Ihr Baby nicht zurecht kommt und er protestiert deshalb so. Bei einem sehr starken Milchspendereflex hat es sich bewährt, das Baby von der Brust zu nehmen sobald die Milch zu fließen beginnt (legen Sie sich eine Windel zum Auffangen der Milch hin) und erst nach ein bis zwei Minuten weiter zu stillen, wenn der Milchfluss etwas nachlässt. Eine weitere Möglichkeit ist das "Berg auf Stillen". Dazu halten Sie Ihr Baby so, dass sein Kopf, Nacken und Hals höher liegen als Ihre Brustwarze. Beim Stillen mit dem Rückengriff lehnen Sie sich dabei nach hinten, beim Wiegengriff stützen Sie Ihr Baby von unten mit zwei Kissen in Ihrem Schoß und lehnen sich, möglichst in einem bequemen Sessel sitzend, zurück. Weitere Möglichkeiten bei einem starken Milchspendereflex sind: erhöhen Sie die Häufigkeit der Stillmahlzeiten. Dadurch verringert sich die Menge der gestauten Milch in den Milchseen und damit die Milchmenge, die während des Milchspendereflexes freigegeben wird. Wenn Sie die Abstände zwischen den Stillmahlzeiten vergrößern, verschlimmert sich das Problem noch weiter. bieten Sie nur eine Brust pro Mahlzeit an. Dieser Vorschlag passt nicht zu dem, was üblicherweise gesagt wird. Aber das Ziel ist es die Brust weniger zu stimulieren. Wenn Ihr Baby quengelt und oft trinken möchte, kann es nötig sein, dass Sie ihm mehrere Male dieselbe Brust über einen Zeitraum von zwei bis drei Stunden anbieten, bevor Sie die Seite wechseln Wenn sich die zweite Brust zwischendrin zu voll anfühlt oder spannt, sollten Sie gerade soviel Milch ausstreichen, dass Sie sich wohlfühlen, um die Milchproduktion nicht zu sehr anzuregen. stillen Sie Ihr Baby wenn es gerade wach geworden ist. Es wird dann eventuell nicht so stark saugen, wie wenn es richtig wach und hungrig ist. Wenn das Baby weniger intensiv saugt, ist häufig auch der Milchspendereflex weniger stark. versuchen Sie verschiedene Stillpositionen (auch das Berg auf Stillen, dazu halten Sie Ihr Baby so, dass sein Kopf, Nacken und Hals höher liegen als Ihre Brustwarze. Beim Stillen im Rückengriff lehnen Sie sich dabei nach hinten, beim Wiegengriff stützen Sie Ihr Baby von unten mit zwei Kissen in ihrem Schoß und lehnen sich, möglichst in einem bequemen Sessel sitzend, zurück. Eventuell kann Ihr Baby auch schon an ihrer Brust trinken während es auf Ihrem Bauch liegt. So könnten Sie im Liegen stillen und das Baby anschließend auf Ihrem Bauch einschlafen lassen.) lassen Sie das Baby oft aufstoßen. vermeiden sie den Gebrauch von künstlichen Saugern und Schnuller. Mit dem Schnuller lässt sich ein Baby vielleicht hinhalten, aber es bleibt hungrig. Die Milch wird dann um so mehr mit Macht herausschießen, vor allem je mehr das ausgehungerte Baby kräftig saugen wird. Falls Ihr Baby eine Flasche oder einen Schnuller bekommt, kann es auch sein, dass es mit dem Wechsel zwischen den beiden Saugtechniken nicht zurecht kommt und nun deshalb an der Brust frustriert reagiert. In jedem Fall ist es empfehlenswert, dass Sie sich mit einer Stillberaterin in Ihrer Nähe in Verbindung setzen und sich beim Stillen zuschauen lassen. Aus dem, was die Kollegin sieht, kann sie Rückschlüsse ziehen und Ihnen dann gezielte Tipps geben. Adressen von Stillberaterinnen finden Sie im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). LLLiebe Grüße Biggi Welter
Mary281
Vielen lieben Dank für die schnelle und ausführliche Beantwortung. Ich werde Ihre Tipps dann mal umsetzen und auch versuchen den Schnuller weg zu lassen :-) Ich muß allerdings noch einmal nachfragen: Würden Sie Bauchweh wirklich komplett ausschließen? Sie krümmt sich immer richtig und zappelt dann wie wild mit den Beinchen und das sieht wirklich so nach Bauchweh aus :( Oder meinen Sie das ist einfach die Frustration?? Sie ist auch wirklich eine sehr aufgeweckte und schnell auf 180 ;-) Vielen Dank nochmal, Maren
Liebe Maren, Ihr Baby hat ganz bestimmt Bauchweh, das sehen Sie schon richtig. Wahrscheinlich kommt das Bauchweh allerdings davon, dass der Milchspendereflex so stark ist und Ihr Baby mit dem Schlucken nicht nachkommt und viel Luft schluckt. Da helfen die obigen Tipps. Es kann aber auch am Schnuller liegen, auch da trinkt Ihr Baby nicht korrekt an der Brust und schluckt viel Luft. Sollten die Tipps nicht helfen, kann Ihnen eine Kollegin vor Ort einmal zusehen beim Stillen und gezieltere Tipps geben. LLLiebe Grüße, Biggi
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