Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Baby schreit 2 Stunden nach dem Stillen

Frage: Baby schreit 2 Stunden nach dem Stillen

Mitglied inaktiv

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Ich stille meine Tochter nach Bedarf, sonst bekommt sie nix sie ist jetzt 18 1/2 Wochen alt, seit dem sie 11 Wochen alt ist sind die Nächte schrecklich, jedesmal, also 2 Stunden nach dem Stillen liegt sie im Bett und schreit. Meine Hebamme riet mir, da ich weiß es ist kein Hunger, ihr Wasser zu geben. Das nimmt sie aber nicht wir kriegen sie auch nicht im Bett beruhigt mein Freund nimmt sie raus wiegt sie kurz und dann schläft sie meist (oder auch nicht) weiter! Am Tage ist sie dann meist müde und schreit weil sie schlafen will, meine Hebamme riet mir sie ab 16Uhr bis 20 Uhr wachzuhalten und dauerzustillen in der Zeit. Hm... wachhalten ist nicht möglich ihr fallen die Augen zu.Wir wissen langsam nicht mehr weiter, sie fordert am Tag viel Schlaf, aber sie soll doch nachts schlafen!!! Wir hatten von Anfang an einen 3Stunden Stillrhythmus und der ist auch weiterhin so, nachts stille ich: 19Uhr -22oder23Uhr- 2oder3Uhr- und dann morgens um sechs. Dazwischen schläft sie nicht durch sondern schreit um 21Uhr - 1Uhr- und um 5Uhr!!!! Meine Hebamme meint es wäre eine Phase, hm seit 8Wochen?!?! Weiß jemand rat, wir brauchen beide mal wieder Schlaf!!!


Biggi Welter

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Liebe Sunshineanni, ein Baby sollte nach Bedarf gestillt werden. Alle Stillexperten sind sich einige, dass Stillen nach Bedarf für Mutter und Kind am Besten ist. So wird sichergestellt, dass das Baby die Nahrung, die es braucht, genau dann bekommt, wenn es sie braucht und sich das Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage einstellen kann. Während eines Wachstumsschubs kann es durchaus sein, dass ein Baby alle Stunde an die Brust möchte. So kleine Babys wollen im Schnitt zwischen acht und zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden gestillt werden. Im Schnitt heißt, es gibt Babys die seltener nach der Brust verlangen (eher wenige Babys) und es gibt Babys, die häufiger an die Brust wollen (die Mehrzahl). Nun ist es jedoch nicht so, dass ein Kind zügig zwanzig Minuten trinkt und sich dann nach drei Stunden das nächste Mal rührt, sondern es kommt immer wieder zu Stillepisoden, die so ablaufen: das Kind trinkt eine kurze Weile, hört auf, döst vielleicht sogar weg und beginnt erneut kurz zu trinken usw. Dieses Verhalten heißt Clusterfeeding und ist absolut normal für kleine Babys. Besonders gehäuft treten diese Stillepisoden am Nachmittag und Abend auf, wie überhaupt die Abstände zwischen den Stillzeiten im Verlauf des Tages immer kürzer werden. Dazu kommt, dass in bestimmten Alterstufen Wachstumsschübe zu erwarten sind, in denen die Baby manchmal schier ununterbrochen an die Brust wollen. Es ist auch ein normaler entwicklungsphysiologischer Verlauf, dass Babys ab dem Alter von vier bis sechs Monaten nachts (wieder) vermehrt aufwachen. Dieses Aufwachen liegt nicht an der Ernährung des Kindes, sondern ist entwicklungsbedingt. Deshalb ist die Einführung von fester Nahrung oder künstlicher Säuglingsnahrung oder eben das Abstillen auch keine Garantie für angenehmere Nächte. Die Kinder beginnen die Welt sehr konkret zu erleben, sie müssen das am Tag Erlebte in der Nacht verarbeiten, sie lernen neue Fähigkeiten (umdrehen, robben, krabbeln, gezieltes Greifen ...), sie beginnen den Unterschied zwischen fremd und bekannt zu erkennen. All dies ist ungeheuer aufregend und auch anstrengend. Dazu kommt, dass sich die Zähne verstärkt bemerkbar machen, dass vielleicht die erste Erkältung kommt und, und, und ... Der scheinbare Rückschritt im Schlafverhalten ist eigentlich ein Fortschritt, denn er zeigt, dass die Entwicklung des Kindes voranschreitet. Abgesehen von den umstrittenen Schlaftrainingsprogrammen, die von Stillexperten nahezu einhellig abgelehnt werden, bleibt in dieser Zeit nicht viel, als geduldig zu bleiben und sich die Tage und Nächte so einfach wie möglich zu gestalten. Der immer wieder verbreitete Gedanke, dass ein Baby ab sechs Monaten (oder einer anderen Altersgrenze) nachts nicht mehr aufwachen darf und nachts keine Nahrung mehr braucht entspringt in keinster Weise dem natürlichen Verhalten und den Bedürfnissen eines Babys oder Kleinkindes, sondern er entstammt dem (verständlichen) Wunsch der Erwachsenen, die gerne ihre Nachtruhe hätten. Eine Studie von Jelliffe und Jelliffe ergab, dass Babys im Alter von 10 Monaten mindestens 25 % ihrer Muttermilchaufnahme nachts zu sich nehmen. Das spricht eindeutig dafür, dass Babys auch nach den ersten sechs Monaten nachts noch hungrig sind. Mit 18 Wochen kann ein Baby auch sehr wohl Hunger haben, auch wenn es bereits durchgeschlafen hatte. Es gibt Kinder, die nachts keine Nahrung mehr brauchen, aber es gibt eben auch sehr viele Kinder, die mit einem halben Jahr noch nicht so weit sind. So wie manche Kinder bereits mit elf Monaten laufen und andere damit erst mit 16 Monaten beginnen, so entwickeln sich auch alle anderen Dinge bei jedem Kind individuell verschieden und diese Entwicklung lässt sich begleiten, aber nicht beschleunigen. Es gibt kein Patentrezept, um ein Kind zu längeren Schlafphasen zu bringen. Hätte ich eines, das das Kind achtet, würde ich ein Buch darüber schreiben und damit einen Bestseller landen, an dem sich gut verdienen ließe. Wenn Sie gerne lesen und ein Buch lesen möchten, das sich mit dem Thema Schlaf auseinandersetzt und dessen Autor beim Thema Schlaf auch Achtung vor dem Baby zeigt und dessen Bedürfnisse ernst nimmt, kann ich Ihnen wärmstens `Schlafen und Wachen ein Elternbuch für KindernächteA von Dr. William Sears empfehlen, das Sie im Buchhandel, bei der La Leche Liga und jeder LLL Stillberaterin bekommen können. LLLiebe Grüße Biggi Welter


Mitglied inaktiv

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Leg dein Kind an die Brust, wenn sie unruhig wird. So mach ich es auch...und sie weint überhaupt nicht. Ja, auch das gibt es...und sie ist 12 Wochen alt. Abends stille ich fast jede Stunde. Und es stört mich überhaupt nicht.


Mitglied inaktiv

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Hallo, also ich würde die Hebamme wechseln - ein Baby wachhalten obwohl es müde ist finde ich nicht richtig. Das kann man machen wenn es älter ist und sie sonst abends total aufgedreht sind weil sie erst 2 Stunden vor Nachtschlafenszeit geschlafen haben. Ich habe die Erfahrung gemacht dass sich das alles einpendelt, man muss loslassen. Ein Baby ist kein Uhrwerk. So wie sich der Tag und Nachtschlaf einstellt, so stellt sich auch die Anzahl und die Uhrzeiten von alleine ein. Erst sind es mehrere Schläfchen am Tag, dann irgendwann nur noch zwei und dann nur noch eins. Meistens legen sie es sich wirklich so dass sie nachmittags schlafen und bis abends nicht mehr. Bei meinem Sohn war das der Fall seit er ca. 8 Monate war. Sehr selten ist der Tagesrhythmus mal durcheinander und er schläft noch 3 x - davon dann um 17 Uhr nochmal - aber ich würde ihn trotzdem nie wachhalten, er schläft dann zwar nicht sofort ein wie sonst um 20 Uhr, aber dann wird er müde. Das nächtliche Schreien hat nichts mit dem Tagschlaf zu tun, Babys haben verschiedene andere Gründe - sie nehmen mehr wahr, oder sie brauchen auch mit den Monaten mehr Energie und somit hat Dein Baby vielleicht auch mehr Hunger nachts. Nur weil es vorher alle 3 Stunden kam, muss es doch nicht bis in die Steinzeit so bleiben VG Ina


Mitglied inaktiv

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mir tut dein baby leid :(( hats du denn kein eigenes gefühl mehr? gib ihm die brust bitte, immer, egal wann und wie oft und warum...du spürst es normalerweise in deinem bauch, wenn dein kind die brust mag, auch wenns dein erstes baby ist...glg


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Entschuldige bitte solche Antworten sind fehl am Platz, einer völlig übernächtigten Mutter mit einem vollkommen gesunden Kind die einfach nur einen kompetenten Rat sucht solch eine Antwort zu geben!!! Mein Kind gedeiht prächtig!!!! Und deshalb weiß ich ja auch das sie dann NICHT die Brust braucht!!!


Mitglied inaktiv

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Vielleicht braucht sie ja aber DOCH die Brust....nicht weil sie Hunger hat! Sondern um ihr Saugbedürfnis zu STILLEN und Mama tanken?!


Mitglied inaktiv

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Ach so, auch ich kann dir die Bücher " Schlafen und Wachen" und auch " In Liebe wachsen" empfehlen! " Sie soll doch nachts schlafen" finde ich übrigens auch eine etwas unglücklich gewählte Aussage. Wer sagt das? Dein Baby wird noch oft im 1 Lebensjahr seine Schlafgewohnheiten ändern. Ach und zu deiner Hebamme....4 Stunden wachhalten? Sie ist doch müde!! Lass sie schlafen bitte! Leg dich tagsüber mit ihr hin, dann bekommst du auch Schlaf!


Mitglied inaktiv

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Versuch es doch mal mit einer Federwiege wie der von Nonomo, die du direkt nebem dem Bett aufhängst. Unser Sohn war auch so ein unruhiger Schläfer und hat eigentlich nur auf dem Arm geschlefen. In der Nonomo ging es dann auch so. Wenn er nachts wach geworden ist, hab ich die Wiege sanft angestubst und er ist schnell wieder eingeschlafen, ohne dass ich ihn rausnehmen musste...


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