Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Baby schläft nicht mehr beim Stillen ein

Biggi Welter

 Biggi Welter
Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Baby schläft nicht mehr beim Stillen ein

LissiB

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Liebe Biggi Meine Tochter ist fast 4 Monate alt und wird voll gestillt. Sie hat von Anfang an sehr brav getrunken, sodass das Stillen recht bald gut geklappt hat. Unser abendliches Einschlafritual sah bislang so aus, dass ich sie gestillt habe und sie dabei eingeschlafen ist. Das klappte bis vor Kurzem sehr gut und ohne großes Weinen o.ä. Untertags klappt das Einschlafstillen leider nur ausnahmsweise. Entweder weint sie und will am Arm einschlafen und trinkt dann nach dem Aufwachen oder sie trinkt sich erst satt und weint dann und will wieder am Arm einschlafen. Nun ist es leider seit einigen Tagen so, dass sie sich auch abends so wie tagsüber verhält, die Brust anschreit und nur am Arm zur Ruhe kommt, sodass das Einschlafen sehr anstrengend und langwierig für uns beide ist. Ich weiß nicht woran es liegt, dass sie beim Stillen nicht einschläft. Ich hatte eine Zeit lang zu viel Milch, aber jetzt nicht mehr. Auch Beruhigen klappt mit Stillen nicht mehr. Ich bin ratlos. Ich wäre für jeden Tipp sehr dankbar! Alles Liebe


Biggi Welter

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Liebe LissiB, dein Baby trinkt aber ganz normal an der Brust, oder? Könnte es sein, dass es Schmerzen hat? Bekommt dein Baby einen Schnuller? Kann es sein, dass die ersten Zähnchen in den Kiefer einschießen? Wie geht es deinem Kind sonst? Ich freue mich auf deine Antwort, bis dahin einen lieben Gruß Biggi


LissiB

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Herzlichen Dank für die unglaublich schnelle Antwort! Also Schnuller kriegt sie keinen. Abgepumpte Milch aus dem Fläschen trinkt sie nicht. Sie ist ein großes und schweres Baby, der Kinderarzt ist sehr zufrieden mit ihr. Ich habe auch nicht das Gefühl, dass sie Schmerzen hat. Sie war aber immer schon eher unruhig und sehr sensibel, v.a. was Besuch anbelangt, da ist sie in letzter Zeit schnell überreizt und mag auch von niemandem außer Mama und Papa gehalten werden. Wenns nicht zu früh wäre hätte ich gedacht, dass sie vielleicht schon fremdelt. Der Bruder vom Papa durfte sie zB gar nicht aus der Nähe anschauen, sonst hat sie gleich geweint.. Den Gedanken mit den Zähnen hatte ich auch schon. Sie sabbert mitunter sehr stark,aber sonst sehe ich im Mund keine Anzeichen (keine Rötung oder weisslichen Stellen). Wenn sie munter ist, ist sie fröhlich. "Plaudert" und spielt und kuschelt gern. Was das trinken angeht ist es unterschiedlich. Mal trinkt sie ganz "gierig" und konzentriert, mal dockt sie oft an und ab, manchmal mit "Plauderpausen". Aber das ist, glaube ich, normal? Heute um 4 Uhr Früh war sie wieder beim Trinken erst ruhig und dann nachdem sie satt war wurde sie unruhig, hat immer wieder losgelassen und sich auf den Rücken gedreht und zurück, bis ich sie hochgenommen habe. Am Arm Ist sie dann eingeschlafen. Wenn sie sonst nachts munter wurde, ist sie beim Stillen immer gleich wieder einschlafen, sofern sie überhaupt richtig munter wurde. Herzlichen Dank für die Antwort! Liebe Grüße!


Biggi Welter

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Liebe LissiB, ich denke, dass dein Baby einfach gerade sehr viel verarbeitet und einfach schnell abgelenkt und unruhig wird. Es kommt vor, dass Babys schlicht und ergreifend so aufgedreht sind, dass ihnen die nötige Ruhe fehlt, um gut an der Brust zu trinken oder um dort ganz zur Ruhe zu kommen. Deshalb ist hier das nächste Mantra der Eltern von großer Bedeutung „ich bleibe gaaaaaaanz ruhig“. Mit Ruhe und Gelassenheit – so frau und man es schaffen, ruhig und gelassen zu bleiben – lassen sich diese Situationen immer noch am besten überstehen. Dann kannst du versuchen, dein Baby zu pucken. Besonders unruhige Babys, die sich an der Brust steif machen und nach hinten überstrecken, können gebündelt bzw. gepuckt werden. Beim Bündeln wird das Baby gut in eine Decke eingewickelt, so dass seine Schultern nach vorne geneigt und die Arme unterhalb der Brust gekreuzt sind. So kann es den Kopf nicht zurückwerfen. Bei manchen Babys bewährt es sich, wenn die Decke unten offen bleibt, so dass die Füße frei bleiben. Auf Youtube findest du viele gute Videos, wenn du nach "Baby pucken" suchst. Häufig reicht diese Maßnahme aus, das Baby zu beruhigen und es trinkt dann besser an der Brust. Manche Babys brauchen Halt im wahrsten Sinne des Wortes um weniger zappelig zu sein. Manchmal hilft es auch, wenn das Baby etwas festhalten kann, z.B. ein Schnuffeltuch. Es gibt auch Mütter, die sich eine spezielle "Still-Halskette" basteln, an der dann einige haptisch interessante Dinge hängen (Holzringe etwa, oder kleine Igelbälle, oder auch Styroporkugeln mit verschiedenen Stoffüberzügen) an denen die Kleinen "fummeln" können. Zusätzlich ist es ein guter Gedanke, dass Du dich an eine Kollegin vor Ort wendest, die dich und dein Kind im Gegensatz zu mir sehen kann und damit sehr viel gezielter beraten kann. Adressen von Stillberaterinnen findest Du im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). Liebe Grüße Biggi


LissiB

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Vielen lieben Dank für die Tipps!! Der Tipp mit dem Schnuffeltuch war Gold wert! Unsere Kleine liebt es und hält es nun beim Einschlafen und Stillen fest in ihren Händchen! Es klappt seither auch deutlich besser . Lieben Gruß


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