Hallo liebe Stillberaterinnen,
seit 5 Wochen ist mein Sohn auf der Welt und ich stille ihn voll.
Leider hat sich das Problem mit den wunden Brustwarzen nicht gelegt.
Im Krankenhaus wurde mir zwar beim Anlegen geholfen, aber nicht in dem Sinne dass mir jemand zugeschaut hat, wenn ich es selbst gemacht habe, sondern die Schwestern haben meine Brust gehalten und das Kind angedockt. Habe mich dann nicht mehr getraut, ständig zu fragen und den Fehler bei mir gesucht.
Meiner Meinung nach liegt es daran, dass er den Mund nicht weit genug öffnet. Es hilft jedoch kein A sagen oder kitzeln etc.
Es ist eher Zufall, wenn mal genug Brust im Mund landet. Es tut mir Leid, wenn ich ihn 5 mal neu anlegen muss, obwohl er so schön trinkt.
Ich bekomme ihn auch nicht näher an meinen Körper ran...eine entspannte Haltung beim Stillen kenne ich leider auch nicht.
Ich muss ihn auf irgendetwas drauflegen, weil ich ihn mittlerweile nicht mehr alleine halten kann.
Ich habe seitdem immer wieder alles mögliche ausprobiert und war auch schon mehrmals kurz davor, Milchpulver und Flaschen zu kaufen und langsam abzustillen.
Im Prinzip möchte ich gerne stillen, doch meine Gedanken kreisen nur noch um dieses Problem.
Was würden Sie mir in meinem Fall raten?
Vielen Dank schonmal!
von
Sabumblebee
am 13.08.2014, 09:14
Antwort auf:
Baby öffnet Mund nicht weit genug
Liebe Sabumblebee,
solche so fortgeschrittenen Saugprobleme lassen sich nicht durch eine Fernberatung betreuen, denn ich kann dich und dein Kind nicht sehen und dir nicht direkt etwas zeigen. Deshalb ist es das Beste, wenn Du dich schnellstmöglich an eine Kollegin vor Ort wendest, die direkt mit dir und dem Kind arbeitet.
Adressen von Stillberaterinnen findest Du im Internet unter:
http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC).
Das wirklich aller aller wichtigste jetzt ist erst einmal, dass du zurück findest zu Ruhe und Zuversicht. Denn deine Angst und Nervosität stecken dein Baby an, ob du willst oder nicht, und machen sie nur noch unruhiger. Natürlich schreibt sich das leichter als es sich sagt, aber wenn du bedenkst, dass in der Regel kein Kind an der Brust verhungert, fällt es dir vielleicht leichter, auch die jetzige Situation einfach einmal anzunehmen.
Natürlich ist es wichtig, dass ihr zurück findet zum ruhigen Stillen. Aber das lässt sich nicht forcieren. Wir haben ein paar Tipps auf Lager, die auch bei Stillstreiks bewährt sind, und die euch hoffentlich helfen. Zunächst aber bitte ich dich, auch wenn das ganz "komisch" klingen mag, mit deinem Kind zu sprechen und ihm zu sagen, dass alles gut ist. Dass du siehst, dass er ein Problem hat, dass ihr beide das aber zusammen durchstehen werdet und dass du da bist um ihm zu helfen. Auch wenn es wirklich total quer klingen mag, glaub mir, das allein hat schon oft Wunder bewirkt! Denn dein Baby kann sehr wohl verstehen, welche Botschaft ihm gibst!
Die folgenden Tipps haben sich bewährt:
im Umhergehen stillen,
in der Badewanne oder im Schaukelstuhl stillen,
im Halbdunkeln stillen,
im Halbschlaf stillen,
das Baby mit der Brust spielen lassen,
unterschiedliche Stillhaltungen ausprobieren,
alle künstlichen Sauger vermeiden,
das Baby massieren,
viel Körperkontakt (Haut auf Haut),
und ganz wichtig: keinen Stillstress erzeugen, weder bei der Mutter noch beim Kind, Ruhe und Gelassenheit, auch wenn es schwer fällt.
Wenn du große Sorge hast, ob dein Sohn überhaupt noch genug zu trinken bekommt, mach den Windeltest, und zwar am besten über 24 Stunden. Du kannst entweder die einzelnen Windeln wiegen, oder besser noch die von 24 Stunden sammeln, wiegen, und das Gewicht mit der gleichen Anzahl trockener Windeln vergleichen. So erhalten wir über die Ausscheidungen grob Aufschluss darüber, wie viel dein Kind trinkt. Der Gewichtsunterschied frische/volle Windeln sollte gut 400 Gramm betragen, dann ist klar, dass sie trotz aller Unruhe genügend Milch bekommt.
Ist es deutlich weniger, melde dich bitte sofort oder schau, ob du eine Stillberaterin per Telefon erreichen kannst, denn dann sollte deine Maus auf anderem Wege Milch erhalten parallel zum Stillen.
LLLiebe Grüße
Biggi
von
Biggi Welter
am 13.08.2014
Antwort auf:
Baby öffnet Mund nicht weit genug
Liebe Frau Welter,
ich habe bereits eine ihrer Kolleginnen in meiner Nähe per email kontaktiert, aber sie kann mir anscheinend auch nicht weiterhelfen.
Jedenfalls wurde mir nicht angeboten, das Problem einmal "live" zu betrachten und ich kann es auch nicht von einer Ehrenamtlerin verlangen.
Daher bliebe mir jetzt noch die Möglichkeit, eine kostenpflichtige Stillberatung in Anspruch zu nehmen.
Mit Gewichtszunahme haben wir übrigens keine Probleme, er nimmt stetig zu und trinkt auch ordentlich, nur dass es für mich auf Dauer unangenehm ist und ich genervt bin.
Da dies auf lange Sicht kein Zustand für mich ist, werde ich mir in naher Zukunft eine Milchpumpe zulegen und langsam auf Flaschennahrung umsteigen.
Das hat zwar viele Nachteile, aber ich hoffe, dass es mir dann damit besser geht.
Vielen Dank und freundliche Grüße
von
Sabumblebee
am 14.08.2014, 12:25