Mitglied inaktiv
Hallo! Am 20. Oktober ist mein Sohn Max zur Welt gekommen. Ein 53 cm großes Kind mit stolzen 4250 g Geburtsgewicht. Zur Vorgeschichte muss ich erwähnen, dass das Stillen meiner beiden Töchter (4 Jahre und 21 Monate) trotz verzweifelter Versuche partout nicht geklappt hat. Umso glücklicher bin und war ich natürlich, dass es dieses Mal auf Anhieb klappte! Die ersten Tage nach der Geburt sollte ich auf Anraten meiner Hebi ein paar Schlückchen Prenahrung mit dem Teelöffel nach dem Stillen geben, damit der Kleine nicht unterzuckert. Alles lief bestens. Zur Unterstützung der Milchbildung trinke ich Stilltee, Malzbier und nehme Bockshornkleekapseln. Nun wurde mein Kleiner(15 Tage alt) gestern wieder gewogen und hatte nur 4070 g- er hatte seit Samstag damit gerade mal 40 g zugenommen. Meine Hebi hat mir nun aufgetragen, nach jeder Stillmahlzeit Prenahrung mit der Flasche zu verabreichen. Ich möchte das aber nicht! Ich denke, dass es meinem Sohn trotz geringer Zunahme gut geht- er schläft gut, sieht straff und rosig aus und schreit kräftig. Ich muss dazu sagen, dass meine Hebi und ich quasi einen Stillplan vor der Entbindung gemacht haben, da ich mich bei meiner jüngeren Tochter mit meinen Stillversuchen so verausgabt hatte, dass es mir nicht gut ging. So hatten wir also beschlossen, dass es entweder läuft oder wir sonst rigoros zur Flasche greifen.Schließlich habe ich auch noch 2 andere Kleinkinder. Zugleich denke ich, dass meine Hebi mich vor einer erneuten Überverausgabung und Enttäuschung schützen möchte. Aber ich sehe im Moment einfach keinen wirklichen Anlass, die Flasche hinzu zu ziehen. Gleichzeitig sorge ich mich natürlich, dass ich das Richtige tue. Ich möchte so gern einfach weiter stillen, es ist so schön für uns Beide! Ich würde Sie gern um Ihren Rat und Ihre Meinung zu meinem Problem bitten. Vielen Dank im Voraus und mit freundlichen Grüßen- Anja.
Liebe Anja, dein Kleiner hat sein Geburtsgewicht schon erreicht, das ist doch gut! Er hat sicherlich erst einmal abgenommen und holt nun wieder auf. Hat er täglich Stuhlgang und nasse Windeln? Ist die Haut rosig? Wie oft stillst Du ihn in 24 Std? So kleine Babys wollen im Schnitt zwischen acht und zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden gestillt werden. Im Schnitt heißt, es gibt Babys die seltener nach der Brust verlangen (eher wenige Babys) und es gibt Babys, die häufiger an die Brust wollen (die Mehrzahl). Nun ist es jedoch nicht so, dass ein Kind zügig zwanzig Minuten trinkt und sich dann nach drei Stunden das nächste Mal rührt, sondern es kommt immer wieder zu Stillepisoden, die so ablaufen: das Kind trinkt eine kurze Weile, hört auf, döst vielleicht sogar weg und beginnt erneut kurz zu trinken usw. Dieses Verhalten heißt Clusterfeeding und ist absolut normal für kleine Babys (und keinesfalls ein Einschlafproblem). Besonders gehäuft treten diese Stillepisoden am Nachmittag und Abend auf, wie überhaupt die Abstände zwischen den Stillzeiten im Verlauf des Tages immer kürzer werden. Dazu kommt, dass in bestimmten Alterstufen Wachstumsschübe zu erwarten sind, in denen die Baby manchmal schier ununterbrochen an die Brust wollen. Das Dauerstillen kann sehr anstrengend und auch nervend sein, aber es hat seinen Sinn. Rein wissenschaftlich gesehen ist es so, dass das Baby durch den Stillmarathon die Prolaktinausschüttung anregt und so dafür sorgt, dass die Milchbildung angeregt wird und genügend Milch für das Kind zur Verfügung steht. Wird in dieser Situation zugefüttert, so wird in das Gleichgewicht von Angebot und Nachfrage eingegriffen und das kann der Beginn des unfreiwilligen, vorzeitigen Abstillens sein. Da Du ja bereits zusätzliche Nahrung gibst, sollte diese nur langsam wieder reduziert werden. Ich werde dir jetzt allgemeine Tipps geben, wie Du deine Milchmenge steigern kannst. Hab ein wenig Mut und Geduld und Du wirst sehen, dass auch ihr beide wieder zum vollen Stillen kommen könnt. Oberste Regel: Häufiges Anlegen und ein gut saugendes Kind stimulieren die Brust zu mehr Milchbildung. Deshalb solltest Du deine Babys in den nächsten Tagen oft anlegen. Um das Interesse des Babys an der Brust wach zu halten, kannst Du es mit Wechselstillen versuchen. Dabei legst Du Dein Baby an und stillst es, solange es wirkungsvoll saugt, d.h. es schluckt nach jeder oder jeder zweiten Saugbewegung. Sobald es seltener schluckt, nimmst Du es sanft von der Brust (vergiss nicht den Saugschluss zu lösen) und lässt es aufstoßen, streichelst seine Fußsohlen oder massierst es sanft entlang der Wirbelsäule, um seine Aufmerksamkeit zu wecken. Dann wird es an der anderen Brust angelegt und wieder gestillt, so lange es wirkungsvoll saugt. Schluckt es wieder seltener, wird es zurück an die erste Brust gelegt, nachdem Du es wieder etwas ermuntert hast. Dieses „Wecken und Wechseln" wird zwanzig bis dreißig Minuten lang ausgeführt, tagsüber alle zwei Stunden und nachts mindestens alle vier Stunden. Richte dich mit deiner Flüssigkeitszufuhr nach deinem Durstgefühl. Eine zu hohe Flüssigkeitsaufnahme führt nicht zu mehr, sondern zu weniger Milch, da sie dazu führt dazu, dass das antidiuretische Hormon (ADH) zurückgeht, die Frau erfährt dann eine vermehrte Wasserausscheidung („schwemmt aus") und die Milchbildung verringert sich. Zwei bis drei Liter Flüssigkeit (davon höchstens zwei bis Tassen Milchbildungstee) sind im Allgemeinen ausreichend. Wenn der Urin dunkelgelb wird und die Menge gering ist, trinkst Du zu wenig Schwarzer Tee, Matetee und Kaffee sollten nur mäßig genossen werden. Auf Limonaden oder Colagetränke sowie künstlich gesüßte Getränke sollte möglichst verzichtet werden. Auf die (angebliche) milchflussfördernde Wirkung von Bier oder Sekt sollte verzichtet werden. Alkohol geht bereits in kleinen Mengen in die Milch über und belastet den Stoffwechsel des Babys. Achte darauf, dass DU ausreichend und möglichst ausgewogen isst. Kohlenhydratreiche Nahrung hat einen positiven Einfluss auf die Milchbildung. Ruhe dich oft aus und entspanne dich. Arbeite für eine Weile so wenig wie möglich. Die Hausarbeit läuft dir nicht davon! Stress wirkt sich ungünstig auf den Milchspendereflex und auf die Milchbildung aus. Vielleicht kannst Du ja ein paar „Stilltage" einlegen, das heißt Du legst dich mit deinem Baby ins Bett und kümmerst dich ausschließlich um dein Baby und das Stillen. Nach ein paar Tagen müssten auf diese Weise sowohl deine Milchmenge als auch dein Baby zunehmen. Ganz allgemein kann ich dir nur wärmstens empfehlen, dich an eine Stillberaterin vor Ort zu wenden. Adressen von Stillberaterinnen findest Du im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). LLLiebe Grüße Biggi
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