Frage im Expertenforum Stillberatung an Kristina Wrede:

Baby 9 Mon.

Frage: Baby 9 Mon.

Claudi1991

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Liebe Frau Welter! Ich stille meinen Sohn seit über 9 Monaten, er bekommt je nach Bedarf Morgens, Mittags und Abends die Brust. Nachts ca. 3-6x- machts mir aber überhaupt nichts aus. Mittags isst er 220g sehr brav, Obst mag er auch, aber keinen Milchbrei, weil ich glaube ihm schmeckt keine Pre. Flasche verweigert er auch, jedoch einige Schlücke Wasser aus einem Becher klappen schon gut, aber sind diese denn ausreichend? Er wird auch nur an der Brust schläfrig, somit Einschlafstillen wir. Ich möchte aber demnächst abstillen, funktioniert das denn überhaupt? Er ist ein sehr "Brustbezogenes" Baby, liegt glaube ich an der sehr sehr schnellen Geburt... Ich hoffe Sie nicht zu verwirrt haben :) Danke für diese tolle Seite, mir wurde schon manchmal weiter geholfen!! Lg


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Liebe Claud1991, Brustbezogenheit ist ein natürliches Merkmal von Säuglingen, sie sichert seit Jahrtausenden das Überleben der Menschheit. :-) Dass er Pre nicht mag, wo er doch die perfekt auf ihn abgestimmte Muttermilch bekommt, ist ebenfalls total nachvollziehbar. Er ist ein schlaues Kerlchen!! Das Abstillen funktioniert, wenn du es ernst meinst damit. Er hat ja dann auch keine Alternative. Allerdings möchte ich dich anregen, es sehr sehr langsam angehen zu lassen. Das wäre auch für deine Brust das Beste! Unsere Empfehlung für allmähliches Abstillen ist wie folgt: Dabei gehst Du am besten so vor, dass Du dein Kind zunächst anlegst, aber es sich nicht vollständig satt trinken lässt, sondern anschließend noch die Flasche anbietest. Bei manchen Kinder empfiehlt sich auch die umgekehrte Vorgehensweise, zuerst Flasche anbieten und anschließend noch die Brust, das musst Du ausprobieren. Allmählich steigerst Du die Menge der Flaschennahrung, bis die Mahlzeit vollständig ersetzt ist. Etwa im Abstand von mindestens einer Woche kannst Du dann mit dem Ersetzen der nächsten Mahlzeit durch künstliche Säuglingsnahrung beginnen. Mit welcher Mahlzeit Du beginnst, bleibt dir überlassen. Nach Möglichkeit solltest Du nicht zwei unmittelbar aufeinanderfolgende Stillzeiten direkt nacheinander ersetzen. Falls die Brust dann zu spannen beginnt, pumpst Du gerade so viel Milch ab oder streichst von Hand aus, dass die unangenehme Spannung nachlässt und Du dich wieder wohl fühlst. Nicht mehr Milch als unbedingt notwendig entleeren, denn sonst wird die Produktion wieder angeregt. Zusätzlich kannst Du die Brust kühlen. Besprich mit deiner Kinderärztin/arzt welche künstliche Säuglingsnahrung Du verwenden solltest. Pre Nahrung kann wie Muttermilch nach Bedarf gegeben werden und ist als Ersatz für die Muttermilch für das gesamte erste Lebensjahr (bis das Kind an normale Kuhmilch gewöhnt werden kann) geeignet. Du kannst verschiedene Sorten Ersatzmilch anbieten, vielleicht schmeckt deinem Baby die probierte Sorte nicht. Für das komplette Abstillen solltest Du in etwa sechs bis acht Wochen einrechnen, dieser Zeitraum ist realistisch, wenn Du Probleme mit der Brust vermeiden willst und gibt auch dem Kind Zeit, sich an die Umstellung zu gewöhnen. Wenn dein Kleiner die Flasche auch nach einigen Wochen weiterhin ablehnt, dann biete ihm statt dessen einen (Trinklern-)Becher an. Und zum Nuckeln einen Schnuller, den er vielleicht am Anfang wütend wegwirft, irgendwann dann aber doch nimmt. Wichtig iest, dass du ihm liebevoll zur Seite stehst. Mit einem klaren Plan im Kopf, wie das Abstillen aussehen wird, ohne einzuknicken weil er wütend oder traurig wird, wenn dein NEIN kommt. Zeig ihm. dass du seine Gefühle akzeptierst, dass du ihn auch dann lieb hast, wenn ihr nicht stillt, wenn er schreit, wenn er nicht einschlafen kann... Lieben Gruß, Kristina


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