Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Baby 5 Monate alt - Stillen reicht nicht mehr??

Biggi Welter

 Biggi Welter
Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Baby 5 Monate alt - Stillen reicht nicht mehr??

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Hallo, ich suche um Stillberatung, da ich an einem Punkt angekommen bin, wo ich nicht mehr weiter weiß und daher Rat brauche. Mein Sohn ist 5 Monate alt und seit seiner 2. oder 3. Lebenswoche stille ich mit Brusthütchen, da er immer wieder Probleme hatte, die linke Brustwarze richtig zu fassen. Da ich bisher keine Probleme mit der Milchmenge oder ähnlichen hatte, sah ich auch noch keinen Grund, ihm das wezunehmen. Bisher waren die Stillabstände zwischen 4 - 5 Stunden und nachts auch auf 6 - 7. Er wurde also schön satt und hat auch stetig zugenommen. Bei der U4 am 08.09 hatte er dann 6370 Gramm, Geburtsgewicht war 3430 Gramm. Bei der Impfung am 08.10 hatte er dann 7030 Gramm. Seit Anfang Oktober kommt er allerdings wieder öfter, so alle 2 Stunden tagsüber. Ich habe es als Wachstumsschub (mit fremdeln und ständig quengeln) abgetan und ihn halt öfter gestillt, so wie er wollte. Dann wurde er wieder kurz normal und ein paat Tage später kam er wieder alle 2 Stunden, sogar nachts. Ansonsten ist er fit und gut drauf. Er trinkt dann auch immer ca. 15 Minuten, pro Seite. Weil es nun abends und nachts auch immer doller wurde (nachts kommt er teilweise sogar 4 - 5 Mal), hab ich auf Anraten mit einer Miniportion Milchbrei angefangen, sodass er vielleicht länger satt ist. Mir geht es KEINESFALLS ums Durchschlafen, sondern nur um die Sorge, dass er nicht satt wird. (Wachstumsschub und Reizüberflutung, zu warmes Zimmer kann ich eigentlich ausschliessen). Das Bedürfnis nach Nähe, Sicherheit und Geruch ist insofern gestillt, dass er nämlich bei uns im Bett schläft, direkt an mir. Und tagsüber bevorzugt er auch lieber meine direkte Nähe zum Schlafen. Er trinkt beide Seite "leer" (vermute ich, da sie zuerst fest sind und dann wieder relativ weich). Krank war er in letzter Zeit nicht. Mittags gibt es nun auch Brei, den er ohne Pause weglöffelt. Und er futtert seinen Brei auch, trotzdem er kurz vorher gestillt wurde (normale Stilldauer). Weil ich das alles sehr suspekt fand, kam am Freitag nun meine Hebamme zum Wiegen und siehe da: Er hat vom 08.10 bis zum 23.10 ca. ein halbes Kilo abgenommen. Scheinbar wurd er von Milch allein wirklich nicht mehr satt. Das er jetzt einen Mehrbedarf hat, da er viel aktiver ist, ist mir klar. Aber wenn ich schon alle 2 Stunden anlege und er lange trinkt, müsste sich ja auch mehr Milch bilden, sodass sich der Bedarf wieder deckt. Kann es wirklich nach fast 5 Monaten am Stillhütchen liegen? Sorge bereitet mir seine Abnahme schon, dass ich teilweise überlege, ihn noch zusätzlich eine Flasche zu geben. Aber das wird wohl früher oder später aufs Abstillen hinauslaufen. Er wird momentan hautsächlich nachts gestillt, da er mit Brei im Bauch ja länger satt wird. Schadet es der Stillbeziehung, wenn nur nachts gestillt wird? Oder liegt es an meiner großen Gewichtsabnahme? Ich habe seit der Geburt (unfreiwillig) 21 kg abgenommen. Und das, obwohl ich überhaupt nicht auf meine Linie achte. Würde es was bringen, mit der Milchpumpe noch mehr zu "fordern"? Einerseits find ich das Stillen superklasse und wollte unbedingt mind. 6 Monate lang voll stillen. Aber andererseits bin ich momentan total fertig durch zu wenig Schlaf und ich kann mein Kind ja nicht Hungern lassen. Daher mach ich mich momentan selbst kaputt mit Vorwürfen, dass es nicht klappt. Hinzu die Tatsache, dass ich gewissenbisse habe, wenn ich ihm jetzt die Flasche geben würde, da ja überall geraten wird, 6 Monate MIND. zu stillen. Ich weiß echt nicht mehr weiter und hoffe auf einen guten Rat.


Biggi Welter

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Liebe MamaChrista, wurde das Baby denn auf der gleichen Waage gewogen? Wenn nicht, kann es durchaus sein, dass das Baby gar nicht abgenommen hat, sondern die Gewichtszunahme einfach stagniert. Babys nehmen in den seltensten Fällen immer gleichmäßig zu, sondern in Schüben und sogar gelegentliche Gewichtsstillstände können vorkommen, ohne dass gleich ein Anlass zur Sorge gegeben sein muss. Vor allem Babys, die zunächst überdurchschnittlich zugenommen haben, können einen „Zunehmknick" in der Kurve haben. Das Zufüttern von Beikost bei einem zögernd zunehmenden Kind sollte immer sehr kritisch gesehen werden, vor allem dann, wenn das Kind noch keine sechs Monate alt ist. Zunächst sollten andere Möglichkeiten ausprobiert werden bzw. überprüft werden (z.B. häufigeres Anlegen), ob die Zunahme tatsächlich zu gering ist oder einfach dem individuellen Tempo dieses Kindes entspricht. Mach dir vor allem keine Vorwürfe, Du hast nichts falsch gemacht und bei deinen Schilderungen leuchtet bei mir kein Alarmlämpchen auf. Am besten wäre es wohl, wenn Du dich an eine Kollegin vor Ort wenden würdest, die dich und dein Baby beim Stillen SEHEN kann und so sehr viel gezielter beraten kann. Sie kann dir Tipps geben, wie Du evtl. zusätzlich abpumpen kannst, wie Du dein Kind korrekt anlegst und wie Du weiter vorgehen kannst. Ganz llliebe Grüße Biggi


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