Mitglied inaktiv
Hallo Biggi, Meine Maus spuckt ab und zu ihre Milch aus nicht immer selbst wenn sie schon ein Bäuerchen gemacht hat.Und dann will sie auch wieder an die Brust nur hab ich jetzt was gehört von wg man sollte versuchen 1 1/2 Std zu warten weil angedaute Milch auf Frischmilch gibt Bauchweh.Stimmt das? Ich stille mit Stillhütchen bei denen leider hin und wieder ziemlich viel am Mundwinkel nebenrausläuft.Ich versuchs auch ab und zu mit der puren Brustwarze aber das schmerzt noch etwas. Muss ich mir Sorgen machen wegen dem Spucken? Heute hat sie nach dem Stillen 2 Std geschlafen und dann wieder was ausgespuckt. Ach nochwas. Bei uns zieht sich ab und zu das Stillen über Stunden hin ich glaub weil sie nicht satt wird grad weil immer mal etwas rausläuft aber dann schläft sie auch zwischendurch ein und macht son richtiges Geniesserpäusschen für ein paar Minuten. Is das normal??? LG Mandy
? Liebe Mandy, das ist eines der Probleme, die beim Stillen mit Stillhütchen auftauchen können: es läuft Milch seitlich heraus, das Kind trinkt nicht korrekt an der Brust und braucht auch mehr Anstrengung als ohne Hütchen, schluckt mehr Luft, so dass es vermehrt spuckt und die Stillzeiten dehnen sich zeitlich sehr aus. Je nachdem, was für ein Hütchen verwendet wird kann das Stillen mit Hütchen bis zu vier Mal so viel Energie verbrauchen wie direktes Trinken an der Brust. Deshalb sollten Frauen Stillhütchen erst als letzte Möglichkeit bekommen, wenn alle anderen Mittel ausgeschöpft sind und es sollte eine gründliche Nachbetreuung erfolgen. Stillhütchen sollten zudem möglichst nicht auf Dauer, sondern kurzzeitig eingesetzt werden (so wie eine Krücke bei einem Beinbruch, wenn das Bein wieder verheilt ist, kommt die Krücke wieder weg). Die Tatsache, dass die Brust beim Anlegen ohne Hütchen weh tut, weist auf ein Anlege- und/oder Saugproblem hin. Deshalb wäre es am besten, wenn Du dich an eine Stillberaterin in deiner Nähe wenden könntest, die sich anschauen kann, wie Du anlegst und wie dein Kind saugt. Die Kollegin kann dir dann auch Tipps geben, wie Du dein Kind von den Stillhütchen entwöhnen kannst. Wenn Du mir deinen Wohnort mit Postleitzahl angibst, suche ich dir gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus. Spucken bei Babys ist nur dann ein Problem (abgesehen von der Wäsche), wenn das Kind regelmäßig, schwallartig in hohem Bogen erbricht und nicht gedeiht. Allerdings ist es oftmals wirklich so, dass das Spucken deutlich besser wird, wenn Anlegetechnik und Saugverhalten korrigiert werden. Es gibt keinen Grund, einen Mindestabstand zwischen zwei Stillzeiten einzuhalten. Zu diesem Thema hänge ich dir einen Artikel einer Kollegin an, der das recht gut erklärt. LLLiebe Grüße Biggi Woher kommt der Mythos vom „Mindestabstand" ? Von Denise Both, IBCLC „Sie dürfen nicht so oft anlegen, dann hat die Brust ja keine Zeit, sich wieder zu füllen." „Zwischen zwei Stillzeiten MUSS ein Abstand vom mindestens zwei Stunden liegen sonst bekommt das Kind Bauchschmerzen" „Frische Milch darf sich nicht mit bereits angedauter Milch vermischen, deshalb dürfen Babys frühesten nach zwei Stunden wieder angelegt werden" Wohl jede Stillberaterin ist schon mit diesen Aussagen konfrontiert worden. KinderärztInnen, Hebammen und auch wohlmeinende Mitmenschen kommen immer wieder damit. Ist ein Mindestabstand wirklich notwendig oder sinnvoll? Die Antwort auf diese Frage ist ein klares NEIN. Ein Baby sollte nach Bedarf gestillt werden. Alle Stillexperten sind sich einig, dass Stillen nach Bedarf für Mutter und Kind am Besten ist. So wird sichergestellt, dass das Baby die Nahrung, die es braucht, genau dann bekommt, wenn es sie braucht und sich das Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage einstellen kann. Es ist nicht sinnvoll, den Abstand zwischen den Stillzeiten lange zu halten „damit sich mehr Milch ansammelt", denn die Brust funktioniert nicht wie eine Flasche, die wieder aufgefüllt werden muss. Der größte Teil der Milch wird während des Stillens gebildet. Ebenso ist es ein Ammenmärchen, dass ein Baby einen Mindestabstand zwischen zwei Stillzeiten einhalten müsse, um zu verhindern, dass frische Milch auf angedaute Milch kommt. Im Extremfall kann das „Hinhalten" des Babys zu Gedeihstörungen führen. Es gibt keinen Beweis, für die „Frische Milch auf halbverdaute Milch-Theorie", die besagt, dass zwischen zwei Stillmahlzeiten ein Mindestabstand von zwei Stunden eingehalten werden müsste, weil das Baby sonst Bauchschmerzen bekäme. Doch woher kommt diese Meinung? Die Vorstellung, dass der Magen zwischen zwei Mahlzeiten vollständig geleert werden müsse, geht wahrscheinlich auf den Kinderarzt Prof. Adalbert Czerny (1863 – 1941) zurück, vor allem auf das, was er in seiner 1893 erschienen Veröffentlichung „Die Ernährung des Säuglings auf Grundlagen der physiologischen Funktionen des Magens" und seinem 1922 veröffentlichten Buch „Der Arzt als Erzieher des Kindes" geschrieben hat. Czerny hielt es einerseits für absolut notwendig feste Abstände zwischen den Stillmahlzeiten einzuhalten, damit sich zwischen den Mahlzeiten der Magen komplett entleert und sich die Magensäure (Salzsäure) ansammeln und antiseptisch wirken kann und andererseits maß er dem streng einzuhaltenden Stillrhythmus einen hohen erzieherischen Wert bei. Nach seinen Beobachtungen entwickelten sich mit künstlicher Säuglingsnahrung (zur damaligen Zeit überwiegend Kuhmilch) gefütterte Babys besser, wenn zwischen den Mahlzeiten ein Abstand von vier Stunden eingehalten wurde. Daraus schloss er, dass es auch für gestillte Kinder besser sei, einen Mindestabstand und festen Rhythmus einzuhalten. Nachdem er festgestellt hatte, dass Muttermilch nach eineinhalb bis zwei Stunden den Magen vollständig verlassen hatte und Kuhmilch nach drei Stunden, legte er die Abstände der Mahlzeiten für gestillte Kinder auf mindestens drei Stunden, für kuhmilchgefütterte Kinder auf mindestens vier Stunden fest. Es wurde – wie so oft – einfach eine Vorgehensweise, die für nicht gestillte Kinder sinnvoll sein konnte, auf gestillte Kinder übertragen und bis heute hält sich die Vorstellung von dem Mindestabstand in vielen Köpfen, zum Leidwesen vieler junger Mütter und ihrer Babys.
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