Auf der Suche nach einer Lösung! Dauerstillen - wann hört es auf?

 Biggi Welter Frage an Biggi Welter Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

Frage: Auf der Suche nach einer Lösung! Dauerstillen - wann hört es auf?

Hallo. Zu meinem Problem. Seitdem mein Sohn 8 Wochen alt ist kommt er tagsüber alle 40-60 Minuten zum stillen. Wenn er zusätzlich im Schub ist auch nachts. Ansonsten hat er nachts einen 3 Stunden Rhythmus ( wo ich gut mit zurecht komme). Mein Sohn ist jetzt 17 Wochen alt und so langsam verliere ich die Lust & Kraft am stillen. Wir schaffen es noch nicht mal spazieren zu gehen ohne das er Hunger hat. Ich kann nicht einkaufen gehen oder sonstiges. Mir wurde gesagt ich soll stark sein es würde besser werden. Tut es aber nicht. Am Anfang hatte er auch immer nur unter 10 Minuten getrunken. Mittlerweile sind es 20-30 Minuten. Hat noch jemand einen Tipp für mich? Liebe Grüße

von JuleLuc am 03.01.2019, 00:19



Antwort auf: Auf der Suche nach einer Lösung! Dauerstillen - wann hört es auf?

Liebe JuleLuc, ein Baby sollte nach Bedarf gestillt werden. Alle Stillexperten sind sich einige, dass Stillen nach Bedarf für Mutter und Kind am besten ist. So wird sichergestellt, dass das Baby die Nahrung, die es braucht, genau dann bekommt, wenn es sie braucht und sich das Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage einstellen kann. Während eines Wachstumsschubs kann es durchaus sein, dass ein Baby alle Stunde an die Brust möchte. Es gibt keinen Grund einen Mindestabstand zwischen zwei Stillmahlzeiten einzuhalten. Im Extremfall kann das „Hinhalten" des Babys zu Gedeihstörungen führen. All die Erzählungen von einem bestimmten Rhythmus eines Babys sind schlicht und ergreifend falsch. Muttermilch ist innerhalb von 60 bis 90 Minuten verdaut und der Organismus eines Babys ist auf häufige Mahlzeiten eingestellt. So kleine Babys wollen im Schnitt zwischen acht und zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden gestillt werden. Im Schnitt heißt, es gibt Babys die seltener nach der Brust verlangen (eher wenige Babys) und es gibt Babys, die häufiger an die Brust wollen (die Mehrzahl). Nun ist es jedoch nicht so, dass ein Kind zügig zwanzig Minuten trinkt und sich dann nach drei Stunden das nächste Mal rührt, sondern es kommt immer wieder zu Stillepisoden, die so ablaufen: das Kind trinkt eine kurze Weile, hört auf, döst vielleicht sogar weg und beginnt erneut kurz zu trinken usw. Dieses Verhalten heißt Clusterfeeding und ist absolut normal für kleine Babys. Besonders gehäuft treten diese Stillepisoden am Nachmittag und Abend auf, wie überhaupt die Abstände zwischen den Stillzeiten im Verlauf des Tages immer kürzer werden. Dazu kommt, dass in bestimmten Altersstufen Wachstumsschübe zu erwarten sind, in denen die Baby manchmal schier ununterbrochen an die Brust wollen. Wird in dieser Situation zugefüttert, wird der Brust kein erhöhter Bedarf signalisiert und die Milchmenge kann sich auch nicht auf den erhöhten Bedarf einstellen. Das Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage wird gestört und es kann der Beginn eines unfreiwilligen Abstillens sein. Darum raten wir erst dann zur Gabe von künstlicher Milch, wenn keine andere Maßnahme geholfen hat - oder das Kind deutlich zu wenig zugenommen hat! Die Abstände können mit der Zeit durchaus länger werden, eine Garantie gibt es leider nicht, wie Du es ja selbst gerade erlebst. LLLiebe Grüße Biggi

von Biggi Welter am 03.01.2019



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