Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Aspirin und Paracetamol?

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Aspirin und Paracetamol?

Mitglied inaktiv

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Ich habe gerade starke Migräne und auch schon Aspirin und Paracetamol eingenommen. Sind die beiden Medikamente denn mit dem Stillen vereinbar? Stärkere nehme ich extra wg. dem Stillen nicht. Danke schonmal!!! Andrea


Biggi Welter

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Liebe Andrea, im Beispackzettel von Aspirin steht , dass es in der Stillzeit nicht genommen werden sollte, ebenso wie es nicht für Kinder empfohlen wird. Ich kann Ihnen überer die Verwendung von Aspirin in der Stillzeit aus Schaefer, Spielmann, "Arzneiverordnung in Schwangerschaft und Stillzeit", 6. Auflage, zitieren: "Acetylsalicylsäure Erfahrungen. Die Halbwertszeit von Salicylaten (z.B. ASS ratiopharm®, Aspirin®) in der Muttermilch ist mit über 7 Stunden deutlich länger als im Plasma. Die höchsten Werte werden nach knapp 3 Stunden erreicht. Nach einer Einzeldosis von 500 mg Acetylsalicylsäure wurden in der Milch maximal 7.8 mg/l gemessen, nach 1000 mg 21 mg/l und nach 1500 mg 48 mg/l (Jamali 1981). Ein Säugling erhält, wenn diese Höchst werte zugrundegelegt werden, bei einer Stillmahlzeit zwischen 0,2 und 1,4 mg Acetylsalicylsäure pro kg Körpergewicht. Dies entspricht 2 14 % einer antipyretischen Säuglingsdosis von 10 mg/kg. Zur antiphlogistischen Langzeittherapie mit Tagesdosen bis zu 5 g gibt es nur wenige Erfahrungen. In einem Fall fand sich trotz Zufütterns eine fast therapeutische Konzentration von 65 mg/l im Säuglingsplas ma (Unsworth 1987). Der 16 Tage alte Säugling einer anderen Mutter, die zur antiphlogistischen Therapie 4 g Acetylsalicylsäure pro Tag er hielt, zeigte toxische Symptome bei einer Salicylatkonzentration von 240 mg/l im Plasma (Clark 1981). Andere Kasuistiken beschreiben je doch keine toxischen Effekte. Gerinnungsstörungen oder ein Reye Syndrom sind unter analgetischer Dosierung via Muttermilch nicht zu erwarten (Hurwitz 1985). Empfehlung für die Praxis: Die gelegentliche Einnahme von Acetylsalicylsäure als Schmerzmittel bis 1,5 g/Tag erscheint vertretbar. Paracetamol ist jedoch Mittel der ersten Wahl. Die regelmäßige Einnahme vor allem in antiphlogistischer (antirheu matischer) Dosis ist nicht akzeptabel. Hier ist Ibuprofen vorzuziehen. Unproble matisch ist die "Low dose" Behandlung mit 100 300 mg/Tag zur Thrombozytenaggregationshemmung. Eine äußerliche, kurzdauernde Anwendung von Salicylaten ist unbedenklich." Empfehlung für die Praxis: Die gelegentliche Einnahme von Acetylsalicylsäure als Schmerzmittel bis 1,5 g/Tag erscheint vertretbar. Paracetamol ist jedoch Mittel der ersten Wahl. Die regelmäßige Einnahme vor allem in antiphlogistischer (antirheu matischer) Dosis ist nicht akzeptabel. Hier ist Ibuprofen vorzuziehen. Unproble matisch ist die "Low dose" Behandlung mit 100 300 mg/Tag zur Thrombozytenaggregationshemmung. Eine äußerliche, kurzdauernde Anwendung von Salicylaten ist unbedenklich." Ich zitiere zum Thema Migräne aus "Arzneiverordnung in Schwangerschaft und Stillzeit" von Spielmann, Steinhoff, Schaefer, Bunjes, 5. Auflage, 1998 : "4.1.4. Migränemittel Erfahrungen. Ergotamintartrat (z.B. Ergo Sanol spezial N) vermag eher die Symptome des Ergotismus durch Übergang in die Milch zu verursachen als das weniger fettlösliche Dihydroergotamin (z.B. Dihydergot, DET MS). Die Milchproduktion kann bei Ergotaminderivaten dazu gehören auch Cabergolin (Dostinex), Lisurid (Cuvalit, Dopergin) und Mythysergid (Deseril) durch die antiprolaktinämische Wirkung abnehmen. Exakte Daten zum Übergang von Ergotaminalkaloiden in die Muttermilch liegen bisher nicht vor. Sumatriptan (Imigran) ein neueres Migränemittel, hat einen M/P Quotienten von etwa 5. Nach subkutaner Injektion von 6 mg (bei fünf untersuchten Frauen) wurden 3,5 % der Dosis für ein vollgestilltes Kind errechnet. Unter Berücksichtigung einer oralen Bioverfügbarkeit von 14 % und einer im Säuglingsalter eingeschränkten Clearence liegt die gewichtsbezogene Dosis zwischen 0,7 und 4,9 % (Wojnar Horton et al., 1996). Angaben zu Unverträglichkeiten beim gestillten Kind liegen zu Sumatriptan bisher nicht vor, sind aber aufgrund der üblichen kurzfristigen (Einzeldosis) Anwendungen kaum zu erwarten. Empfehlung. Wirkt bei Migräne Paracetamol als Analgetikum der Wahl auch in höherer Dosis nicht ausreichend, können Kombinationen mit Coffein und in Einzeldosen auch mit Codein versucht werden. Ibuprofen, Metoclopramid, Azetylsalizylsäure, Meclozin, Dimenhydrinat, Dihydroergotamin sowie in Einzeldosen Sumatriptan sind ebenfalls akzeptabel." Ich wünsche Ihnen baldige Besserung. LLLiebe Grüße Biggi


Mitglied inaktiv

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du darfst pcm nehmen, ich glaube aspirin nicht,genauso wie in der SS. viele grüße tine


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