Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Angst vor Milchüberschuß

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Angst vor Milchüberschuß

Mitglied inaktiv

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Ich habe eine fast 2jährige Tochter,dice ich drei monate lang gestillt habe .Da ich wahnsinnig viel Milch hatte wurde mir um ja keinen Milchstau zu bekommen eine Milchpumpe aufgedrängt und ich hab auch brav für die Sammelstelle mitabgepumpt.Dadurch war ich aber enorm gestrsst bis zu drei mal täglich trotz voll stillen wäsche wechseln.Nicht einkaufen können oder sonst soziales erleben da ich ständig naß war von der Milch auch unter der Dusche spritze es nur so also für mich ein horror.Da hat mein Arzt gemeint ich solölte abstilltabletten nehmen um die Milch zu reduzieren was zuerst eh nicht half und dann zu so wenig daß ich einmal zufüttertte und dann..für mich ein trauruges Ende des Stillens.Nun bin ich in der 7.SSW wieder schwanger und will von Anfang an alles machen um meinen Milchhaushalt in den Griff zu bekommen.(Mußte auch schon in der 1.SS stilleinlagen tragen weil ich immer wieder naß war und hatte trotz Kaiserschnitt gleich enorm viel Milch-was dazu führte ,daß Nici schwer saugen konnte und mir Stillhütchen empfohlen wurden was ich auch nicht praktisch empfand)Beziehungsweise einen Tipp bekommen wohin ich mich im konkreten Fall wenden kann. Vielen vielen Dank im voraus Jasmin Szlavik


Biggi Welter

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? Liebe Jasmin, Stillen ist etwas, was sich an dem Prinzip von Angebot und Nachfrage orientiert. Manchmal dauert es jedoch einige Zeit, bis sich dabei ein Gleichgewicht einstellt und es kommt vor, dass die Milchproduktion bei einer Frau über längere Zeit hinweg über das „Ziel" hinausschießt. In dieser Situation ist es sicher nicht sinnvoll, der Brust durch zusätzliches Pumpen einen noch höheren Bedarf vorzugaukeln (auch wenn es ganz toll ist, wenn eine Frau bereit ist, ihre Milch für die Milchbank zu spenden). Statt dessen ist eine individuelle Beratung der Frau, was sie in dieser Situation tun kann, um die Milchmenge so weit zu reduzieren, dass sie sich dem Bedarf des Kindes anpasst. Dazu kann der Tipp pro Mahlzeit immer nur eine Brust anzubieten gehören, es kann eventuell empfehlenswert sein, die Brust zu kühlen, naturheilkundliche und homöopathische Mittel können Anwendung finden uva. Am besten wenden Sie sich bereits vor der Geburt des Babys an eine Stillberaterin in Ihrer Nähe und besuchen auch die Stillgruppentreffen, um sich genauestens zu informieren, welche Möglichkeiten es gibt, bei Bedarf die Milchmenge zu reduzieren. In der Stillgruppe treffen Sie nicht nur andere Mütter, mit denen Sie sich austauschen können, Sie lernen auch gleich die Stillberaterin kennen und haben so eine kompetente Ansprechpartnerin an der Hand, falls sich die Problematik beim zweiten Kind wiederholen sollte. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus. Noch ein Wort zu den Stillhütchen bei zu viel Milch. Leider werden immer wieder Stillhütchen empfohlen, wenn die Brust beim Milcheinschuss zu prall wird, so dass der Brustwarzenhof gespannt ist, die Brustwarze flach gezogen wird und das Kind die Brust deshalb schlecht fassen kann. In dieser Situation ist es jedoch sinnvoller, die Brust durch vorsichtiges Abpumpen oder Handausstreichen gerade so weit zu entleeren, dass die Spannung am Brustwarzenhof nachlässt und die Brust vom Kind wieder gut erfasst werden kann. Dem extrem starken Milcheinschuss mit prall gespannten Brüsten lässt sich außerdem etwas vorbeugen, indem das Baby von Anfang an häufig und uneingeschränkt an die Brust darf. Ich wünsche Ihnen eine schöne Schwangerschaft und eine gute Geburt. LLLiebe Grüße Biggi Welter


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