Mitglied inaktiv
Aufrund einer Brustentzündung hat mir meine FÄ Amoxypen verschrieben und mich darauf hingewiesen, dass ich auf gar keinen Fall mein Kind weiterstillen sollte. Sie hat mir zusätzlich eine elektrische Pumpe verschrieben. Pumpe auch fleissig ab und schütte dann schweren Herzens die Milch weg. Leider sind mein Sohn und ich mit der Fläschchengabe überhaupt nicht glücklich. Wie hoch ist das Risioko, dass mein Sohn tatsächlich Durchfall bekommt?? Ich würde liebend gerne wieder stillen und bin ehrlich gesagt ziemlich verzweifelt, da sich der Kleine wegschreit, wenn die Flasche nicht schnell genug fertig wird. Liebe Grüsse Kirsten
Liebe Kirsten, in dem Buch von Spielmann, Steinhoff, Schaefer, Bunjes „Arzneiverordnung in Schwangerschaft und Stillzeit“ wird zum Thema Antibiotika das Folgende gesagt: „In der Regel erhält ein gestilltes Kind unter Antibiotikabehandlung der Mutter weniger als 1 % der auf das Körpergewicht bezogenen therapeutischen Dosis. Damit werden allenfalls minimale, in keinem Fall bakterienhemmende Konzentrationen im Säuglingsplasma erreicht. In der Literatur werden immer wieder folgende Risiken durchdiskutiert: • Beeinflussung der Darmflora (als Folge eventuell Durchfall) • Beeinflussung bakteriologischer Untersuchungen, die im Falle einer Erkrankung des Säuglings erforderlich werden könnten • Entwicklung resistenter Keime • Sensibilisierung Erwiesen haben sich alle diese Nebenwirkungen bisher nicht.“ Amoxypen hat den Inhaltsstoff Amoxicillin, der in die Gruppe der Penizilline gehört. Hierzu steht in dem oben genannten Buch: „Erfahrungen. Bei allen gängigen Penizillinderivaten liegt der M/P Quotient unter 1. Der voll gestillte Säugling erhält in der Regel weniger als 1 % einer therapeutischen Dosis. ... Empfehlung. Penizillinderivate und Cephalosporine sind neben Erythromycin das Antibiotikum der Wahl für die Stillzeit. Soweit möglich, sollten länger eingeführte Substanzen bevorzugt werden“ Amoxicillin ist ein seit langem eingeführter Wirkstoff. Um eine Brustentzündung in ihren Anfängen zu überwinden oder um zu verhüten, dass sich ein Milchstau zu einer Brustentzündung entwickelt, sollte sich die Mutter ein bis zwei Tage mit ihrem Baby ins Bett legen, um sich auszuruhen und sich zu erholen. Idealerweise sollte ihr jemand während dieser Zeit die Hausarbeit ganz abnehmen. Vor jedem Stillen sollte feuchte Wärme auf die Brust einwirken. Ist das Stillen schmerzhaft, kann zuerst an der nicht betroffenen Seite und nach dem Einsetzen des Milchspendereflexes an der kranken Brust gestillt werden, und zwar solange, bis die Brust wieder weicher wird. Die Stillmahlzeit sollte dann an der ersten Brust beendet werden. Manche Frauen empfinden auch Quarkwickel als angenehm. (Bitte darauf achten die Brustwarze und den Brustwarzenhof beim Anlegen eines Quarkwickels auszusparen) Häufiges Stillen rund um die Uhr ist nötig, damit die Milch in der erkrankten Brust am Fließen gehalten wird. Außerdem sollte beim Auftreten der oben genannten Symptome ein Arzt aufgesucht werden, da unter Umständen Medikamente erforderlich sind. Eine Brustentzündung ist KEIN Grund zum Abstillen. Gute Besserung!!! LLLiebe Grüße Biggi