Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Amalgamfüllung

Biggi Welter

 Biggi Welter
Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Amalgamfüllung

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Mein fast 5-monatiger Sohn wird voll gestillt. Nun habe ich eine etwa 1,5 Jahre alte Amalgamfüllung in einem Zahn, aus der seit einigen Tagen ein seltsamer Geschmack austritt. Einen Zahnarzttermin habe ich einigen Tagen. Bisher stille ich weiter, habe aber immer ein ungutes Gefühl dabei. Ausserdem habe ich große Angst, abstillen zu müssen, falls die Plombe ausgetauscht werden muss. Wissen Sie,ob in diesem Fall ein Abstillen notwendig ist? Über eine Antwort wäre ich sehr dankbar!


Biggi Welter

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Liebe Zarah, es sind bisher keine Schäden durch die Muttermilch bei Säuglingen nachgewiesen worden, weil die Mutter Amalgamfüllungen hatte. Zwar sollten in der Stillzeit keine neuen Amalgamfüllungen gelegt werden und möglichst auch nicht ohne zwingenden Grund alte Füllungen entfernt werden, aber eine bröckelnde Füllung sollte in jedem Fall auch während der Stillzeit saniert werden. Um die Aufnahme von Quecksilber in den Körper der Mutter bei dieser Behandlung so gering wie möglich zu halten, kann der Zahnarzt die Mundhöhle mit einer Folie auslegen (Cofferdam). Ich zitiere aus "Arzneiverordnung in Schwangerschaft und Stillzeit" von Schaefer, Spielmann, Vetter, 7. Auflage 2006: "Empfehlung für die Praxis. Die durch Amalgam hervorgerufene Belastung führt nach heutiger Erkenntnis nicht zu "Ausreißern" im Spektrum der Schwermetallprofile, die Konsequenzen wie das Abstillen erfordern. Auch eine Entgiftungsbehandlung ist nicht indiziert. Sie ist sogar kontraindiziert, da eine Mobilisierung des Schwermetalls zu einer stärkeren Belastung der Muttermilch führen könnte. Da andererseits Schwermetalle nicht unnötigerweise zugeführt werden sollen, sind Korrekturen von Amalgamplomben nur bei Beschwerden durchzuführen - und generelle Sanierungen auf die Zeit nach dem Stillen zu verschieben. Wo immer möglich sollte auf Amalgam verzichtet werden. Die Amalgamproblematik darf in keinem Fall zu einer "toxikologischen Krise" hochgespielt werden, die dann die Mutter-Kind-Beziehung in nicht gerechtfertigtem Umfang belastet." LLLiebe Grüße, Biggi


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