Guten Tag,
Ich mache mir etwas Sorgen.
Mein Baby ist 9 Wochen und ich stille voll, nun wollte ich mal einige Dinge nachfragen.
Alkohol geht ja in die Muttermilch über, jedoch wie ist es wenn versteckter Alkohol in Gebäck etc. Gegessen wird? Wäre dies auch schädlich für mein Baby?
Noch dazu geht meine Familie jede zweite Woche chinesisch essen, jetzt erst habe ich von Glutamat gelesen. Auch dies geht in die Muttermilch, was können sie mir diesbezüglich sagen?
Blähende Dinge, Tomaten (die ich in Mengen esse) usw. Dürfte ja eigentlich nicht in die Milch gehen oder? Da ja Muttermilch aus dem Blut hergestellt wird.
Gestern habe ich leider ein red Bull getrunken, da mir gesagt wurde dass es kein Problem in Maßen wäre, nun wurde mir aber ein mega schlechtes Gewissen gemacht bezüglich dem
Taurin. Denken sie die eine Dose würde meinem Baby schaden?
Liebe Grüße
von
Malumiaa
am 13.01.2023, 12:58
Antwort auf:
Alkohol in Lebensmittel/Glutamat
Liebe Malumiaa,
mach dir keine Sorgen, da ist nicht viel Alkohol drin, außerdem ist Alkohol gar nicht ganz verboten.
Das Komitee für Medikamente der Amerikanischen Akademie der Kinderärzte betrachtet Alkoholgenuss in der Stillzeit als vertretbar, obwohl beim Konsum großer Alkoholmengen Nebenwirkungen beobachtet wurden. Es konnten keine Schädigungen durch gelegentliches Trinken oder regelmäßiges Trinken geringer Alkoholmengen (ein Glas oder weniger täglich) festgestellt werden.
Alkohol geht unbehindert in die Muttermilch über. Man hat herausgefunden, dass die Konzentrationsspitze in der Muttermilch 30 bis 60 Minuten nach dem Trinken bzw. 60 bis 90 Minuten nach dem Genuss von alkoholhaltigen Nahrungsmitteln erreicht wird (Lawton 1985). Alkohol wird auch unverändert aus der Milch und dem Kreislauf der Mutter ausgeschieden. Bei einer Frau mit einem Gewicht von 55 kg dauert es etwa zwei bis drei Stunden, bis die Alkoholmenge von einem Glas Bier oder Wein von ihrem Körper abgebaut wird (Schulte 1995). Allerdings dauert es umso länger, den Alkohol abzubauen, je mehr davon aufgenommen wurde. Bei einer Frau von 55 kg dauert es bis zu 13 Stunden, bis ein Glas eines hochprozentigen Getränks abgebaut wird.
Die Soße und auch ein Gebäck werden deinem Baby sicherlich nicht schaden!
Listen mit „geeigneten“ oder „verbotenen“ Lebensmitteln gibt es auch keine. Es lässt sich keineswegs sicher sagen Gemüse X verursacht Blähungen und Obst Y führt zu einem wunden Po. Ich habe schon häufig das absolute Extrem erlebt, dass Mütter sich nur noch von Reis und Wasser ernährt haben und sich an den Blähungen ihres Babys überhaupt nichts geändert hat, aber die Mutter fühlte sich durch die „Radikaldiät“ absolut schlecht.
In diesem Zusammenhang ist interessant, wie unterschiedlich die Empfehlungen für stillende Mütter in verschiedenen Ländern sind. In Neuseeland zum Beispiel wird stillenden Müttern geraten keine Tomatensuppe zu essen, in Italien jedoch dürfen die Mütter mit Tomaten zubereitete Gerichte ohne Bedenken essen, außerdem wird ihnen empfohlen, möglichst viel weiße Nahrung wie Teigwaren und Weißwein zu sich zu nehmen. Diese Empfehlung beruht auf der Vorstellung, dass Milch am reichlichsten durch Nahrungsmittel gebildet wird, die die gleiche Farbe besitzen. Mexikanische Mütter essen weiter Bohnen und indische Mütter essen weiter sehr stark gewürztes Essen, ohne dass die Babys dadurch Probleme haben.
Normalerweise können stillende Mütter alles essen, bei manchen Nahrungsmitteln ist es allerdings anzuraten, dass sie nicht im Übermaß genossen werden. Sollte ein Baby doch einmal einen wunden Po bekommen oder übermäßige Blähungen, kann durch Ausprobieren herausgefunden werden, was die Ursache sein könnte und dieses Lebensmittel dann in Zukunft gemieden werden. Am ehesten ist es so, dass Lebensmittel, die bei der Mutter Blähungen verursachen auch Blähungen beim Baby hervorrufen können, doch auch das muss nicht so ein.
Wenn eine Mutter mehr als 5 Tassen Kaffee konsumiert (750 ml), kann das enthaltene Koffein beim Baby Symptome einer Koffein Stimulierung hervorrufen (geweitete Augen /aktiv / schlaflos / unruhig an der Brust).
Weniger als 750 ml Kaffee pro Tag wird keine Probleme verursachen (Nehlig and Debry 1994), obwohl einige Babys und Mütter empfindlicher sind als andere.
(Achtung! Alle koffeinhaltigen Getränke etc. bedenken, z.B. Cola, Schokolade, Kakao, aber auch Medikamente, Schmerzmittel, Appetitzügler!!!)
Der Koffeingehalt einer Dose Red Bull(250 ml) entspricht mit 80 Milligramm etwa dem einer Tasse Filterkaffee und ist nicht generell verboten in der Stillzeit.
Lieben Gruß
Biggi
von
Biggi Welter
am 13.01.2023