Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Abstill-problem...

Frage: Abstill-problem...

Mitglied inaktiv

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Hallo Biggi, ich habe folgendes Problem: meine Tochter ist knapp 5 Monate alt und wurde bisher voll gestillt. Jetzt habe ich letzte Woche angefangen, ihr vormittags ein Fläschchen zu geben, da ich vorhabe gaaaanz langsam abzustillen! Das ging soweit auch gut und sie hat die Milch auch getrunken! Vor ein paar Tagen fing es an, daß sie nur noch ganz ganz wenig aus der Flasche getrunken hat (40ml) und heute gar nichts! Also läßt sie quasi diese eine Mahlzeit weg und "wartet" darauf, bis es Mittags wieder die Brust gibt! Hinzu kommt noch, daß ich heute eigentlich anfangen wollte, Nachmittags eine weitere Mahlzeit zu ersetzen - jedoch vergeblich! Sie hat geschrien, als ich ihr die Flasche geben wollte, bis ich ihr dann (nach mehreren Versuchen) doch die Brust gegeben habe! Ist das normal, daß sie die Flasche nicht will? Kann ich da irgendwas tun, daß sie sie doch nimmt? Ich fange nämlich in ein paar Monaten wieder an zu arbeiten und wollte aber nicht abruppt abstillen, sondern ganz langsam! Haben Sie vielleicht ein paar Tips für mich? Oder muß ich mich damit abfinden, daß meine Kleine die Flasche nicht will??? Danke schon mal für Ihre Antwort Neleh


Biggi Welter

Biggi Welter

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? Liebe Neleh, warum denken Sie, dass Sie jetzt schon mit dem Abstillen bzw. überhaupt mit dem Abstillen beginnen müssten, wenn Sie in einigen Monaten anfangen zu arbeiten? Stillen und Berufstätigkeit lassen sich kombinieren, das beweisen weltweit täglich unzählige Frauen. Es ist keine Seltenheit, dass ein Stillkind die Flasche ablehnt. Das liegt zum einen daran, dass das Trinken aus der Flasche eine ganz andere Technik verlangt als das Trinken an der Brust und außerdem ist der Geschmack von künstlicher Säuglingsnahrung (versuchen Sie mal einen Schluck) wirklich „gewöhnungsbedürftig“. Doch wie gesagt, Sie können auch weiter stillen und in etwa vier Wochen mit der Einführung der Beikost beginnen. Gleichzeitig können Sie Ihr Kind dann daran gewöhnen aus einem Becher zu trinken. Auf diese Weise können Sie langsam einen Teil der Muttermilch durch feste Nahrung ersetzen und sobald Sie Ihre Berufstätigkeit wieder aufnehmen, kann Ihr Kind entweder feste Nahrung bekommen, wenn Sie nicht da sind oder abgepumpte Muttermilch oder eben auch künstliche Säuglingsnahrung (aus dem Becher). Ansonsten helfen nur Geduld und Beharrlichkeit, um das Kind zum Annehmen der Flasche und der künstlichen Säuglingsnahrung zu bringen. Wenn Sie sich über das Thema Stillen und Berufstätigkeit noch weiter informieren wollen, ist zum Beispiel die Ausgabe 2/2000 (März) des `buLLLetin - die andere Elternzeitschrift für den Still- und ErziehungsalltagA (die deutschsprachige Zeitschrift der La Leche Liga) empfehlenswert. Sie beschäftigt sich unter dem Titel `Beruf und BerufungA mit dem Thema Stillen und Berufstätigkeit. Neben praktischen Tipps (Abpumpen, Aufbewahren von Muttermilch usw.) finden Sie in diesem Heft auch Erfahrungsberichte. Vielleicht ist der Inhalt dieses Heftes auch interessant für Sie. Das buLLLetin kann sowohl im Abonnement als auch als Einzelheft (buLLLetin Versand, Simone Kamer, Neumattstraße 20, CH3053 Münchenbuchsee oder auch beim Stillshop auf dieser Seite) bezogen werden. LLLiebe Grüße Biggi Welter


Mitglied inaktiv

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Hallo Biggi, ich weiß, daß es grundsätzlich kein Problem ist weiter zu stillen obwohl man wieder arbeitet - jedoch denke ich, ist es vom Beruf abhängig!!! Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, wie man bei der Polizei in der Einsatzhundertschaft zwischendurch Milch abpumpen soll? ;-) Es ist einfach UNMÖGLICH! Naja, was soll's! Nachdem sie heute wieder nur geschrien hat, bis es die Brust gab, werde ich es jetzt erstmal sein lassen und weiterstillen! Dann allerdings früher als geplant mit Beikost beginnen, denn abrupptes Abstillen kommt für mich nicht in Frage. Danke trotzdem für Ihre Mühe LG, Neleh


Biggi Welter

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? Liebe Neleh, sicher ist es in manchen Berufen einfacher und in anderen schwieriger Stillen und Arbeiten miteinander zu verbinden, aber ich kenne eine amerikanische Feuerwehrfrau, die unmittelbar nach dem Mutterschaftsurlaub wieder Vollzeit gearbeitet und ihre Kinder immer sechs Monate vollständig mit ihrer Milch ernährt und anschließend noch lange weiter gestillt hat (und in den USA sieht es ganz anders aus als bei uns, es gibt dort zum Beispiel keinen gesetzlichen Anspruch auf bezahlte Stillpausen wie in D, der auch für Polizistinnen gilt). Sie musste auch jederzeit einsatzbereit sein und jederzeit Ambulanzfahren machen können (oder Brände löschen). Gerade in Deutschland haben Frauen durch das geltende Gesetz gute Möglichkeiten Stillen und Arbeiten zu verbinden, auch als Polizistin. LLLiebe Grüße Biggi Welter


Mitglied inaktiv

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Hallo Biggi, das ist schön, daß es die Feuerwehrfrau so gut gemeistert hat, aber ich denke trotzdem, daß es da noch Unterschiede gibt!!! Und vor allem gibt es auch Unterschiede zwischen Anspruch und praktisches Umsetzen! Wie gesagt, ich bin bei der Einsatzhundertschaft - da kommt es öfter vor, daß man mehrere Stunden im Einsatzanzug mit Schutzausrüstung irgendwo in der Absperrung steht oder ähnliches! Und es weiß keiner, wann es vorbei ist... Ich wüßte nicht, wie und wo ich da noch abpumpen sollte??? Geschweige denn von mehrtägigen Einsätzen in Berlin, Leipzig oder Gorleben... Man kann nicht immer alles miteinander vergleichen! Gruß, Neleh


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