Mitglied inaktiv
Hallo! Meine Süße (10Monate) wird noch teilgestillt (nachts und am Morgen). Doch seit ein paar Tagen lehnt sie meine Brust ab. Sie dreht den Kopf weg und schiebt die Brust weg... Ich mache mir nun große Gedanken, da ich denke es ist mein Fehler. Meine Süße hat mich neulich beim Stillen in die Brust gebissen. Das hat so weh getan, daß ich kurz aufschrie, meine Süße erschrak und zu Weinen anfing. Eigentlich seit dem will sie nichts mehr... Kann es sein, daß sie deswegen nichts mehr will? Außerdem rauche ich seit einiger Zeit wieder, aber nur ein oder zwei Zigaretten am Abend. Hat sich vielleicht der Geschmack meiner Milch verändert??? ICH BIN VERZEIFELT!!!! Vroni
? Liebe Vroni, es gibt drei sehr wahrscheinliche Ursachen für das Verhalten Ihrer Tochter. Die erste und wahrscheinlich auch auslösende Ursache für den Stillstreik der Kleinen kann tatsächlich das Aufschreien beim Beißen gewesen sein, da darauf manche Kinder mit einem solchen Schreck reagieren, dass sie die Brust (für eine Zeit lang) verweigern. Der zweite Punkt kann das Rauchen sein, da sich durch das Rauchen (auch geringe Zigarettenzahl) nicht nur der Geschmack der Milch, sondern auch Ihr Körpergeruch verändert, so dass das Kind sehr irritiert sein kann: „Mama riecht nicht mehr wie gewohnt". Das letzte ist eine Sache des Alters. Mit etwa zehn Monaten gibt es bei vielen Kindern eine vorübergehende Phase, in der das Stillen nicht mehr so wichtig erscheint. Die Kinder sind so damit beschäftigt, die Welt zu entdecken, dass sie nicht mehr die Muße haben, um in Ruhe an der Brust zu trinken, beißen dann auch vielleicht mal zu. Viele Mütter interpretieren dieses Phase als Anzeichen für das Abstillen und tatsächlich lassen sich Kinder in dieser Zeit oft relativ problemlos abstillen. Wenn Sie Ihr Baby wieder an die Brust zurückführen wollen, können Sie versuchen Ihr Baby anzulegen, wenn es schon sehr schläfrig oder fast eingeschlafen ist. Viele Babys, die sich weigern, an der Brust zu trinken, wenn sie hellwach sind, tun es im Halbschlaf dann doch. Sie können ihm die Brust auch immer wieder anbieten, wenn es wach ist, drängen Sie aber nicht. Manche Babys sind eher bereit zu trinken, wenn ihre Mutter umhergeht statt stillzusitzen. Wenn Sie möchten, dass Ihr Baby wieder an Ihrer Brust trinkt, sollten Sie sich darauf einstellen, sich in den nächsten Tagen fast ausschließlich Ihrem Kind zu widmen. Wenn Sie es viel im Arm haben, zärtlich streicheln und es Sie in einer entspannten Atmosphäre einmal ganz für sich alleine hat, beruhigt es sich vielleicht und läßt sich dazu bewegen, wieder bei Ihnen zu trinken. Bei Babys, die sich beim Stillen überstrecken und aufbäumen hat es sich bewährt sie zu „bündeln". Beim Bündeln wickeln Sie das Baby gut in eine Decke ein, so dass seine Schultern nach vorne geneigt und die Arme unterhalb der Brust gekreuzt sind. So kann es den Kopf nicht zurückwerfen. Bei manchen Babys bewährt es sich, wenn die Decke unten offen bleibt, so dass die Füße frei bleiben. Wenn Sie Ihr Kind auf diese Weise eingepackt haben, sieht es wie ein „C" aus, mit dem Kinn auf der Brust und angezogenen Beinchen. Manche Babys brauchen anscheinend das Gefühl umhüllt und gehalten zu sein. Weitere Maßnahmen, die sich bei einem Stillstreik bewährt haben, sind: • im Umhergehen stillen, • in der Badewanne oder im Schaukelstuhl stillen, • im Halbdunkeln stillen, • im Halbschlaf stillen, • das Baby mit der Brust spielen lassen, • unterschiedliche Stillhaltungen ausprobieren, • alle künstlichen Sauger vermeiden, • das Baby massieren, • viel Körperkontakt (Haut auf Haut), • und ganz wichtig: keinen Stillstress erzeugen, weder bei der Mutter noch beim Kind, Ruhe und Gelassenheit, auch wenn es schwer fällt. Um Ihre Milchproduktion aufrecht zu erhalten und zu verhindern, dass Ihre Brust übervoll wird, sollten Sie Ihre Milch ausstreichen oder abpumpen. Die so gewonnene Milch können Sie Ihrem Kind mit einer alternativen Fütterungsmethode anbieten, z.B. mit einem Becher. Die Flasche ist in dieser Situation nicht unproblematisch, denn es kann Ihnen passieren, dass sich Ihr Kind dann zur Flasche hin abstillt. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus, die Ihnen die Becherfütterung zeigen kann und Ihnen auch sonst noch weitere Tipps geben kann. LLLiebe Grüße Biggi Welter
Mitglied inaktiv
Liebe Biggi, Danke für Deine informativen und aufmunternden Zeilen. Sophia hat heute morgen nach 3 Tagen Streik wieder von der Brust getrunken und ich hoffe, es geht so weiter... Falls nicht darf ich mich nochmal melden... Vielen Dank nochmal Vroni
Die letzten 10 Beiträge
- Nicht stillen aufgrund von großer Brust?!
- Plötzliches Stillenende nach Krankheit?
- Schlafzyklen nicht alleine verbinden
- Abends immer Stillprobleme
- 8 Wochen Baby stillt nicht
- Milchbildung und Stillen
- Örtliche Betäubung - Auswirkung auf die Muttermilch
- Stillrhytmus Neugeborene
- Plötzliches Abstillen
- Schilddrüsenwerte und stillen