Frage im Expertenforum Stillberatung an Kristina Wrede:

Abstilen wegen komplexem chronischen Krankheitsbild ;-/

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Frage: Abstilen wegen komplexem chronischen Krankheitsbild ;-/

Hashomy

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Liebe Biggi, liebe Kristina, seit langem muß ich mich jetzt nun auch noch mal melden, und zwar geht es mir im besonderen diesmal um MICH, da ich denke, daß ich nach einem Jahr Stillen auch mal wieder an meine eigene Gesundheit denken darf (bzw. muß). Ich leide ja unter mehreren unheilbaren, chronischen Erkrankungen, u.a. auch an der Schilddrüse, die bei jedem kleinsten Infekt ein Stückchen weiter zerstört wird. Vor der Schwangerschaft hatte ich jährlich um die drei Schübe meiner Krankheiten, seit der Geburt waren es in diesem einen Jahr an die zehn! Ich war überglücklich, daß ich überhaupt unter Medikamenteneinnahme stillen konnte, auch wenn ich zwei Tabletten in dieser Zeit absetzen mußte, was aber für "eine gewisse Zeit" nicht weiter dramatisch für mich war. Mittlerweile ist es aber leider so, daß ich mich gesundheitlich meinem schlimmsten Zustand annähere, den ich hatte, bevor die Krankheiten entdeckt wurden. Es wäre also für mich das Beste, wenn ich die fehlenden Medikamente wieder nehmen könnte, damit ich dem wieder vorbeugen kann. Ich muß ja schließlich auch für unsren Sohn da sein, und wenn ich mich selbst nicht mehr auf den Beinen halten kann, nutze ich ihm natürlich auch nicht viel. Ich habe die Stillzeit sehr genossen, aber ich kann körperlich langsam nicht mehr, bin so am Ende :-( Kann ich es schaffen, unsren Sohn allein abzustillen? Unsre betreuende Hebamme meinte, der Papa müßte dafür mal drei Nächte lang Zeit haben und sich allein um ihn kümmern und ihn nachts beruhigen und ihm erklären, daß "es jetzt nichts mehr von Mama gibt", wenn er ohne meine Milch nicht einschlafen kann / will(?) . Sie sagte außerdem, daß die Kinder bis zum ersten Geburtstag täglich noch eine Milchmahlzeit brauchen - unser Kleiner feiert nächste Woche seinen ersten Geburtstag. Nun muß ich auch dazu erwähnen, daß er seit Beginn der Beikost, gleich jede Mahlzeit als Ersatz für die Brust angenommen hat und er nach Erreichen der vollen Mahlzeiten tagsüber auch wirklich nur noch abends vorm Einschlafen und nachts zwischen ein bis drei Mal gestillt werden möchte. Morgens zum Frühstück liebt er seine Tasse Vollmilch, die er - im Gegensatz zu anderen Getränken - in großer Menge trinkt, statt immer nur mal kurz zu nippen und sich dann zu entscheiden, daß Trinken einfach keinen Spaß macht. Wie kann ich jetzt am besten vorgehen? Brauchen wir wirklich seinen Papa dafür oder gibts für mich auch allein die Möglichkeit dazu? Sein Papa muß zum Arbeiten täglich gegen zwei Uhr aufstehn und dann ist unsre Nacht ja noch nicht zu Ende. Außerdem bekommt er jetzt so schnell keinen Urlaub mehr, für den Fall, daß es in drei Nächten nicht funktioniert. Muß ich den Kleinen noch zur Flasche hin abstillen? Hatte es phasenweise nachts schon mal mit Wasser versucht, aber wenn ich den Racker wieder zum Einschlafen bewegen möchte, dann läßt er sich wirklich durch GAR NICHTS anderes außer Stillen beruhigen. Ich hatte schon einige schlaflose Nächte deswegen und den Papa hats natürlich auch gestört, weil der Kleine noch in unsrem Zimmer schläft Danke für Eure Hilfe! Eine teilweise traurige, aber ziemlich kranke Hashomy


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Liebe Hashomy, ja, es klingt nachvollziehbar und vernünftig, dass du jetzt an dem Punkt bist, das Stillen zu beenden. Manchmal gibt es eben Gründe, die schwerer wiegen als das, was das Baby will, und es ist nicht nur legitim, sondern auch wichtig, dass du mindestens genauso auf DEIN Wohlergehen schaust!! Du hast ein Jahr gestillt unter sehr erschwerten Bedingungen und hast überhaupt keinen Anlass für ein „schlechtes Gewissen“, auch wenn ich deine Trauer natürlich sehr gut nachvollziehen kann. Vor allen Dingen ist es wichtig für dich zu wissen: Dein Kleiner wird es schaffen! Millionen von Kindern sind vor ihm schon abgestillt worden, auch er wird es schaffen. Stell dich mental darauf ein, dass es einige anstrengende Tage sein werden, bis er „durch“ ist. Sprich mit deinem Arzt, ob er dich nicht sogar für eine Woche krankschreiben kann, so dass du dir (vorausgesetzt, du bist in einer gesetzlichen Kasse) eine Haushaltshilfe verschreiben lassen kannst, die dir tagsüber den Haushalt abnimmt, damit du die unruhigen Nächte, die euch bevorstehen, ausschlafen kannst?? Wichtig ist auch, dass du selbst dir klar wirst, dass dieser Schritt NÖTIG und WICHTIG ist, und an sich nichts wirklich so schlimmes, dass es ein Trauma fürs Leben bei deinem Kind auslösen müsste. Erlaube ihm, unglücklich zu sein, zu protestieren, und sei tröstend für ihn da, auch wenn ihr stundenlang wach zusammen in der Wohnung herumtigert, weil dein Sohnemann nicht ohne MuMi einschlafen mag. Glaub mir, das dauert wirklich nicht ewig, und je überzeugter du bist, desto leichter machst du ihm den Übergang. Lieben bedeutet nicht, alles zu tun, was das Kind will, sondern auch auch dann beim „Nein“ zu bleiben, wenn das das ist, was gerade nötig ist! Du schaffst das!!! Lieben Gruß, Kristina


Hashomy

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Liebe Kristina, danke für die Unterstützung meines "guten Gewissens" ;-) ! Wollte noch mal genau nachfragen, wie ich es anstelle mit dem Abstillen: reicht es unsrem Sohn aus, wenn er morgens seine Tasse Milch bekommt oder muß er nachts alternativ auf Flaschenmilch "umgestellt" werden? Oder braucht er altersgemäß nachts eigentlich gar nichts mehr außer dann einer Überportion Liebe und Zuwendung während der Entwöhnung? Und ich kann tatsächlich über die ges. KK eine Haushaltshilfe bekommen, obwohl ich einen Mann habe, der meistens frühnachmittags wieder zuhause ist und auch noch andere hilfsbereite Personen in der Familie (die ich dafür aber nicht unbedingt beauftragen möchte)?? Interessant... Eine Krankschreibung brauche ich auch dann, wenn ich noch in Elternzeit bin? Diese habe ich noch für das gesamte zweite Lebensjahr unsres Sohnes beantragt, habe mir aber die Möglichkeit einräumen lassen, bereits nach eineinhalb Jahren Teilzeit von zuhause aus zu arbeiten. Ich hatte gestern einen absoluten Tiefpunkt und glaube, daß es für unser Kind auch wichtig ist, wenn sein Papa sich auch etwas intensiver um es kümmert und daher würde ich das Abstillen schon gern ihm überlassen. Habe gestern noch mal mit ihm gesprochen und ich denke, er kann das auch übernehmen und wird sich die Zeit dafür freihalten. Bisher durfte ich immer alles rund um unser Kind tun und ich denke, neben dem täglichen Bespaßungsprogramm darf er auch ruhig mal eine anstrengende und für ihn vielleicht auch nervenaufreibende Aufgabe übernehmen?!! Ich habe mir schon überlegt, in dieser Zeit dann eine Etage tiefer auf dem Sofa zu übernachten, damit ich den Kleinen nicht hören muß, wie er leidet, oder bin ich da zu egoistisch und mache es unsrem Sohn dadurch noch schwieriger? Kann es ja, genauso wenig wie sein Papa, kaum ertragen, ihn leiden zu hören, aber wenn ich dann selbst noch so hart zu ihm sein muß, befürchte ich, seinem Weinen doch wieder nachzugeben, damit wir beide zufrieden sind. Ach, es ist so schwierig! Wir hatten vor einem Jahr so starke Schwierigkeiten, überhaupt mit dem Stillen zurecht zu kommen und jetzt stehen wir wieder vor einer riesigen Schwierigkeit. Ich weiß ja, daß die MuMi das absolut Beste für unsren Sohn ist/war, aber ich überlege ernsthaft, wenn wir tatsächlich noch mal irgendwann ein Geschwisterchen für ihn bekommen würden, ob ich "uns das noch mal so schwer machen möchte" oder nicht lieber gleich Flaschenmilch gebe... Danke noch einmal, auch für weitere Antwort/en!! Hashomy


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