Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Abpumpen

Frage: Abpumpen

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Liebe Biggi, Mein Sohn Benjamin ist 7,5 Wochen alt. Ich stille ihn ca. alle 3 Stunden am Tag, und nachts wird er auch 1-2 Mal wach. Mein Problem ist, dass er nachts viel weniger trinkt, und manchmal sind meine Brüste schon sehr prall, dass sie schon weh tun. Ich habe jetzt eine Milchpumpe gekauft, weil ich mir gedacht habe, ich pumpe die Milch mal ab, es wäre eh nicht schlecht, wenn ich ein wenig Vorrat hätte. Ich kann aber max. 30 ml je Brust abpumpen, die Brust "gibt die Milch nicht her". Ausdrücken mit der Hand geht auch nicht besser. Ist das normal? Nachher spüre ich zwar, dass weniger Milch in der Brust geblieben ist, aber es gibt noch genug drin. Eine 2. Frage hätte ich auch noch: der Kleine hat wirklich nur sehr selten Stuhl, meistens 3-5 Tage nichts, und dann einmal so richtig viel, dann wieder nichts. Sonst gedeiht er sehr gut, ist aufgeweckt und 5 naße Windeln hat er auch am Tag. Ist das in Ordnung? Danke für Deine Antwort und liebe Grüße aus Österreich, Heni


Biggi Welter

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Liebe Heni, der Schlüssel zum erfolgreichen Abpumpen ist neben einer Pumpe, die zu dir passt (welche hast Du denn?), das Auslösen des Milchspendereflexes. Eine Pumpe ist eine Maschine und nicht deine weicher, kuscheliger und wohlriechender kleiner Sohn. Sie löst nicht die gleichen Gefühle in der aus wie dein Baby und dein Körper muss erst lernen auf die Pumpe mit einem Milchspendereflex zu reagieren. Um den Milchspendereflex auszulösen, kannst Du einige der folgenden Methoden der physischen und psychischen Stimulation einsetzen: Abpumpen in einer vertrauten und angenehmen Umgebung, vielleicht immer am gleichen Platz, im gleichen bequemen Sessel (ideal wäre ein Stuhl, der deine Arme in einer bequemen Haltung stützt und es dir ermöglicht den ganzen Körper zu entspannen). Störungen so gering wie möglich halten. Du solltest z.B. das Telefon aushängen, etwas entspannende Musik anschalten und alles was Du brauchen könntest bei der Hand haben. Dazu können ein Glas Wasser oder Saft, ein gesunder Imbiss oder etwas zu lesen gehören. Einhalten eines Rituals vor dem Abpumpen. Das Einhalten eines bestimmten Ablaufs vor dem Abpumpen, kann ihren Milchspendereflex anregen und auch als psychologischer Auslöser dafür wirken. Einige der folgenden Vorschläge können eventuell auch dir helfen: • Wärmeanwendungen auf den Brüsten, entweder trocken oder feucht. Dazu können feuchte, warme Kompressen oder ein Heizkissen verwendet werden, oder aber Du duschst warm. • Da Wärme entspannend wirkt, solltest Du dir eine Decke oder eine Jacke über die Schultern legen, oder sich in die Nähe einer Heizquelle setzen. • Sanfte Brustmassage, entweder in der Dusche oder direkt vor dem Abpumpen. Das hilft besonders dann, wenn Du angespannt bist. • Brustwarzenstimulation, durch sanftes Reiben oder Rollen der Brustwarzen. • Fünf Minuten Entspannung. Die Anwendung der Atemübungen aus der Geburtsvorbereitung oder einfach nur ruhiges Dasitzen und sich dabei etwas Angenehmes vorstellen (einen warmen Sandstrand mit Wellen, die ans Ufer plätschern, ein Gebirgsbach oder eine tropische Brise). Das Abpumpen mehrmals unterbrechen um die Brust zu massieren. Es sollte möglich sein, den Milchspendereflex mehrfach stimulieren, indem Du das Abpumpen nach etwa zehn Minuten unterbrichst, deine Brust massierst und dann wieder pumpst. (Bei der La Leche Liga Deutschland kannst Du das Infoblatt „Die Marmet﷓Methode“ über das Handausstreichen und Massieren der Brust bestellen). Rhythmische Bewegungen beim Abpumpen um das Saugverhalten des Babys nachzuahmen. Beim Saugen übt das Baby einen sanften, rhythmischen Druck auf die Milchseen aus während es einen Sog aufbaut. Um deinen Milchspendereflex möglichst wirkungsvoll anzuregen, solltest Du versuchen, das Saugverhalten deines Babys an der Brust nachzuahmen. Wenn Du möchtest, kann ich auch versuchen, dir das Handausstreichen zu erklären. So lange dein Sohn gut gedeiht, besteht wegen seinem Stuhlgang kein Grund zur Besorgnis! Die Häufigkeit des Stuhlgangs ist von Baby zu Baby verschieden und kann auch beim selben Baby von Woche zu Woche wieder wechseln. Manchmal macht es sehr häufig in die Windeln, wobei jedes mal nur ein Fleck in der Windel erscheint. Anfangs kann es sein, dass ein Baby bei jedem Stillen in die Windeln macht. Bei einem vollgestillten Baby ist das jedenfalls kein Durchfall. Vielleicht macht es aber auch nur zwei﷓ bis dreimal pro Woche richtig die Windeln voll. Unter völlig normalen gestillten Babys gibt es da beträchtliche Abweichungen. Selbst wenn es gelegentlich einen grünen, wässrigen Stuhl hat, ist das bei einem gesunden Baby kein Grund zur Sorge. Auch kann sich die Farbe der Ausscheidungen an der Luft ändern. Ich hoffe, ich konnte dir helfen, lliebe Grüße nach Österreich Biggi


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