Mitglied inaktiv
Hallo Biggi, ich habe heute auch mal wieder eine Frage. Meine Kleine ist jetzt fast 6 Monate alt und bekommt mittags ein halbes Gläschen und wird danach noch gestillt. Seit 2 Wochen gibt es auch Abendbrei. Der macht mir allerdings etwas Sorgen. Zuerst habe ich Milupa Milchbrei gefüttert, aber davon hat sie soviel Bauchweh und Blähungen bekommen das ich jetzt eine 1/2 Portion Reisflocken füttere und diese allerdings nur mit PRE anrühre da anscheinend irgendwas in der Folgemilch drin ist was sie nicht verträgt. Kann ich den Brei auch mit Mumi anrühren? Eine Stunde nach dem Brei geht sie ins Bett. Davor lege ich sie allerdings nochmal an. Sie ist dann aber schon so müde dass sie meist nur eine Seite oder noch weniger trinkt und auch kein Bäuerchen mehr macht. Also lege ich sie schlafend ins Bett.Bisher haben wir sie immer munter ins Bett gebracht mit Schlafritual. Sollte ich das Stillen vorm Schlafen lieber sein lassen? Zur Zeit wird sie dann sowieso alle 2-3 Stunden wach, manchmal auch noch öfter... Viele Grüsse Nati
Liebe Nati, dein Kind bekommt schon sehr viel Beikost, die idealerweise erst ab dem sechsten Monat (löffelweise) angeboten werden sollte. Dein Kind braucht abends eigentlich noch gar keinen Brei, Du kannst die Reisflocken mit Wasser anrühren und danach stillen, wenn Du es aber möchtest, kanst Du den Brei auch mit Muttermilch anrühren. Sicher ist es richtig und gut, einem sechs Monate alten Baby, das Interesse an fester Nahrung zeigt, diese dann auch anzubieten. Doch diese Einführung der Beikost sollte langsam erfolgen und keinesfalls kann die feste Kost die Muttermilch jetzt bereits in größerem Maße ersetzen. Ich weiß, dass fast überall steht: "zunächst wird die Mittagsmahlzeit ersetzt und im Abstand von etwa vier Wochen ersetzen Sie die nächste Mahlzeit usw". Gleichzeitig wird "eine Mahlzeit" als die Menge definiert, die in ein Gläschen passt und zwar für alle Kinder gleich. Doch dieses Schema, das leider immer noch oftmals propagiert wird verursacht in vielen Fällen nichts weiter als Stress und Tränen. Es ist einfach zu sehr in den Köpfen vieler Menschen verwurzelt, dass eine Stillmahlzeit "ersetzt" werden müsse, dabei stimmt das gar nicht. Schon der Begriff BEI Kost drückt doch aus, dass es sich bei dieser Nahrung um eine ergänzende Nahrung und nicht um einen Ersatz für die Muttermilch handelt. Wäre es ein Ersatz, dass würde es ANSTATT Kost heißen. Die Empfehlung lautet also nicht strikt erst eine komplette Mahlzeit vollständig zu ersetzen, ehe die nächste Mahlzeit ersetzt wird, sondern erst etwa eine Woche abwarten, ehe ein neues Nahrungsmittel eingeführt wird und die Beikost als Ergänzung und nicht als Ersatz für die Muttermilch betrachten. Daher gibt es auch keine festgelegte Zahl für die Stillmahlzeiten, sondern das Kind kann weiterhin nach Bedarf gestillt werden. Im gesamten ersten Lebensjahr sollte Muttermilch das Hauptnahrungsmittel des Kindes sein. Wenn Du allerdings vor dem ersten Geburtstag vollständig abgestillt haben willst, wird dir kein anderer Weg bleiben, als künstliche Säuglingsnahrung einzuführen. Dabei ist eine Pre Nahrung zu bevorzugen. Allerdings nicht aus Gründen der Allergieprophylaxe, sondern weil Pre Nahrung der Muttermilch insgesamt am ehesten angenähert ist und zum Beispiel nur eine Zuckerart enthält. Pre Nahrung kann das gesamte erste Jahr gegeben werden, ernährungsphysiologisch sind andere Stufen nicht notwendig. Ob in eurer Situation eine HA Nahrung gegeben werden sollte oder nicht, das ist eine Frage, über die sich selbst Experten nicht einig sind und vor allem kann es sein, dass dein Kind diese Nahrung ablehnt, denn sie schmeckt sehr bitter. Falls Du es - wie es mir scheint - nicht so eilig hast mit dem Abstillen, kannst Du einfach schrittweise milchfreie Beikost (Gemüse, Obst, Getreide usw.) einführen und den Milchbedarf deines Kindes einfach durch das Stillen weiter decken. Auf diese Weise wird das Stillen immer weiter reduziert und ab etwa dem ersten Geburtstag können dann Kuhmilch und Kuhmilchprodukte eingeführt werden. Mit sieben bis neun Monaten braucht das Kind noch mindestens drei Milchmahlzeiten, mit zehn bis zwölf Monaten noch mindestens zwei. Wird das Kind ausreichen häufig gestillt, braucht es keine andere Milchnahrung und auch keinen Milchbrei oder Flaschennahrung. Für Tipps rund um das Thema Beikost bietet sich das Buch "Babyernährung gesund & richtig - B(r)eikost und Fingerfood" von Gabi Eugster an. Dort finden sich sehr viele Informationen und Tipps zum Thema Ernährung ab dem siebten Monat. LLLiebe Grüße Biggi Welter
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