Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

abendliches Stillen und Einschlafen

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: abendliches Stillen und Einschlafen

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Liebe Biggi, mein Sohn ist jetzt gut acht Monate alt und wir haben vor etwa zwei Wochen damit begonnen, Abendbrei zu füttern. Er isst bisher jedoch meist nur etwa ein Viertel der "üblichen" Menge und will danach an die Brust. Das wäre eigentlich auch überhaupt kein Problem, nur dass er überhaupt nicht wieder aufhören will zu trinken/nuckeln, ist auf Dauer doch etwas belastend, hat sich doch dadurch unsere Zubettgehprozedur auf eineinhalb bis zwei Stunden eingepegelt. Er bekommt gegen sechs seinen Brei und gegen sieben mache ich ihn bettfertig. Danach wird er gestillt und bis vor zwei Wochen schlief er dabei auch recht schnell ein. Jetzt jedoch hört er plötzlich auf zu trinken, krabbelt herum, beginnt zu brüllen, will wieder an die Brust - immer und immer wieder. Mir ist nun die Idee gekommen, dass er zwar hungrig ist, aber zugleich so müde, dass er sich deshalb beim trinken nicht mehr anstrengen mag - daher das Gebrüll. Meinst Du das könnte sein? Ich muss dazu vielleicht noch sagen, dass ich vor kurzem eine Fortbildung gemacht habe und ihn während dieser Zeit (vier Wochen) nur abends und nachs gestillt habe. Wenn ich abends nach Hause kam, waren meine Brüste natürlich prallvoll, so dass Chris sich beim trinken nicht anstrengen musste. Vielleicht ist das auch alles etwas weit hergeholt, aber das ist die einzige Erklärung, die ich für sein verhalten finden kann. Glaubst Du, dass ich mit dieser Vermutung richtig liegen könnte? Und wenn ja, was kann ich tun? LG Ines


Biggi Welter

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Liebe Ines, es kann sein, dass dein Sohn tatsächlich nur noch trinken kann, wenn die Brust sehr voll ist und die Milch leicht fließt. Bekommt er denn ab und zu eine Flasche oder den Schnuller? Wenn ja, solltest Du am besten darauf verzichten, damit dein Sohn wieder lernen kann, wie er korrekt trinken kann. Außerdem haben sich die folgenden Dinge bei einem Stillstreik bewährt: im Umhergehen stillen, in der Badewanne oder im Schaukelstuhl stillen, im Halbdunkeln stillen, im Halbschlaf stillen, das Baby mit der Brust spielen lassen, unterschiedliche Stillhaltungen ausprobieren, alle künstlichen Sauger vermeiden, das Baby massieren, viel Körperkontakt (Haut auf Haut), und ganz wichtig: keinen Stillstress erzeugen, weder bei der Mutter noch beim Kind, Ruhe und Gelassenheit, auch wenn es schwer fällt. Um die Milchproduktion aufrecht zu erhalten bzw. wieder dem Bedarf des Baby anzupassen, solltest Du deine Milch ausstreichen oder abpumpen. Die so gewonnene Milch kannst Du deinem Kind mit einer alternativen Fütterungsmethode anbieten, z.B. mit einem Becher. Ich wünsche dir gute Nerven und ein baldiges Ende des Streiks. LLLiebe Grüße Biggi


Mitglied inaktiv

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Liebe Biggi, Danke für Deine Antwort. Aber um einen Stillstreik handelt es sich bei uns sicher nicht. Es ist ja so dass Chris tagsüber kein Problem mit dem Trinken hat, daher ja meine Vermutung, dass er abends einfach zu müde ist, um sich noch anzustrengen. Die Milch reicht auch durchaus noch aus, nachdem es während meiner Fortbildung weniger geworden war, wurde es danach wieder mehr da Chris nur noch bei mir trinken wollte (er hat sogar für ein paar tage den Brei abgelehnt, weill er Zähnchen bekommen hat). Bei Oma und Papa hat er die Flasche genommen, bei mir verweigert er sie, also wird er immer gestillt, wenn er Durst hat, was bei dem wetter in den letzten wochen sehr häufig war. Im Halbdunkeln wird er abends sowieso gestillt, es ist ja schließlich Schlafenszeit. Auch trage ich ihn öfter dabei herum und wir probieren auch verschiedene Positionen dabei. Am liebsten trinkt er momentan wenn ich liege und er neben mir kniet, nur kann er dann natürlich auch ganz schnell davonkrabbeln. Nicht so ganz Sinn und Zweck der Übung, wenn er eigentlich schlafen soll. Ich habe schon überlegt, ihn tagsüber immer nur an einer Seite zu stillen, so dass die andere Seite dann abends so voll ist, dass er leicht trinken kann wenn er müde ist. Glaubst Du das könnte helfen? Vielen Dank und liebe Grüße Ines


Biggi Welter

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Liebe Ines, nein, wenn dein Kind sonst immer normal trinkt, dann wird es nicht helfen, wenn die Brust voll ist. Versuche einmal, trotzdem auf alle künstlichen Sauger zu verzichten, so dass der Kleine sein gesamtes Saugbedürfnis an der brust stillt, oft klappt es dann schnell wieder besser. Probiers doch mal aus, wenn es dann nicht klappt,sollte sich eine Kollegin vor Ort ansehen, was getan werden kann. Soll ich nachsehen, ob es eine Kollegin vor Ort gibt? LLLiebe Grüße Biggi


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