cs80
Liebe Biggi, bei uns sind die Abende z.Zt. sehr turbulent. Meine Tochter (10 Wochen) will ausschließlich gestillt werden. Dagegen hätte ich ja nichts, aber da die Zeitspanne immer länger wird und ich noch eine größere Tochter habe, die auch mit Abendessen versorgt und ins Bett gebracht werden muss, werden die Abende immer stressiger. Mein Mann hilft schon, wo er kann, allerdings kommt er auch erst spät von der Arbeit nach Hause, meist wenn hier schon das größte Chaos herrscht. Dass sie viel Nähe braucht weiß ich und ich versuche ihr die auch zu geben, schon allein, weil sie unter Tags nur im Tuch schläft. Hunger ist es auch nicht mehr, sie trinkt schön, bis es wieder rausläuft. Nehme ich sie dann nicht weg,saugt sie weiter,spuckt die Milch aber aus, die dadurch kommt. Nehme ich sie weg, brüllt sie. Dann bricht sie wieder oder bekommt Bauchschmerzen. Einen Schnuller nimmt sie dann aber auch nicht. Das Gebrülle geht so lange, bis sie wieder Hunger hat und wir gemeinsam ins Bett gehen. Vom ersten Stillen, bis zum Schlafen können hier schon mal 4-5h vergehen. Mir tut das wirklich im Herzen weh, weiß aber auch nicht mehr, wie ich ihr dann helfen kann, versuche die Reize tagsüber so gering wie möglich zu halten. Bin echt ratlos. Baden ist auch eher kontraproduktiv. Vielleicht hast du ja einen Tipp, wie ich die Abende entschärfen kann. Weiß langsam nicht mehr weiter, das geht jetzt schon seit gut 2 Wochen so extrem. Danke schonmal und viele liebe Grüße C. mit A.C.
Liebe C. und A.C., Deiner Beschreibung nach stelle ich mir vor, dass es bei euch die folgende Situation gibt: Das Baby weint, die Mutter versucht es zu beruhigen, es gibt einen kurzfristigen Erfolg, dann weint das Baby wieder. Die Mutter versucht erneut, das Kind zu beruhigen, ist aber selbst bereits recht angespannt. Nach einer erneuten kurzfristigen Pause ist das Kind wieder unruhig und weint. Nun ist auch die Mutter überaus angespannt und diese Anspannung überträgt sich auf das Kind und beide schaukeln sich gegenseitig immer weiter hoch, bis keiner mehr Ruhe finden kann. So schwer es auch fällt, es ist wichtig, in dieser Situation nicht in Hektik und Aufregung zu verfallen. Je mehr Du versuchst um das Kind zu beruhigen und je hektischer Du wirst, um so aufgedrehter kann auch das Baby werden und dann ist man schnell in einem Kreislauf, der nur mehr schwer zu durchbrechen ist. Weniger ist hier oft mehr. Der Punkt ist, dass der Fokus vom Kind genommen wird, dass sich nicht mehr alle Anspannung auf das Kind konzentriert und es so die Gelegenheit bekommt, sich wieder zu entspannen und zu beruhigen. Der Teufelskreis der Anspannung, die sich auch bei den Eltern aufbaut und so das Kind immer unruhiger werden lässt, muss durchbrochen werden. Das kann manchmal auch dadurch erfolgen, dass das Baby auf eine Decke gelegt wird und die Mutter oder der Vater es durch unaufgeregtes, leises Sprechen und sanftes Streicheln beruhigt. Manche Eltern setzen sich in dieser Situation sogar mit ihrem Kind ins Auto und fahren ein paar Kilometer : ) oder aber es gibt eine Großmutter oder liebe Freundin mit ausgeruhten Nerven und viel liebevoller Geduld, die das Baby in den Arm nehmen kann während die Mutter einen Spaziergang für sich alleine machen kann, in Ruhe ein Entspannungsbad nimmt oder einmal für zwei Stunden ungestört schläft. Das abendliche „Marathonstillen“ ist in diesem Alter so weit verbreitet, dass es als „normal“ angesehen werden sollte. Der Fachausdruck dafür lautet „Cluster Feeding“. So kleine Babys wollen häufig, aber vor allem in unregelmäßigen Abständen gestillt werden und fast alle Babys haben eine Tageszeit, zu der sie fast ununterbrochen an der Brust trinken wollen. Kannst Du versuchen, die Arbeit vom Abend auf den Tag zu legen? Du könntest vorkochen, damit Du abends weniger tun musst und kannst dich dann gemütlich mit beiden Kindern auf die Couch setzen und stillen. Die Stillzeiten kannst Du dazu nutzen mit deiner Tochter ein Buch anzuschauen (z.B. Astrid Lindgren „Ich will auch Geschwister haben“ oder ein Fotoalbum mit Babybildern von deiner Tochter, damit sie sieht wie es war, als sie so klein war). Du kannst auch eine „Stillkiste“ zusammenstellen. In dieser Kiste sind besondere Dinge (z.B. ganz spezielle Stifte und glänzende Papierbögen, bunte Perlen, die zu Ketten aufgereiht werden können, ein Spielzeugauto je nachdem, was für deine Große besonders attraktiv sein kann), die nur zu den Stillzeiten benutzt werden dürfen. Versuche, flexibel zu sein, denn ich kann mir gut vorstellen, dass Du den ganzen Tag schon den Abend fürchtest, ich kenne das leider auch….. Falls Du bei all diesen Anforderungen, die dein Kind zur Zeit an dich stellt, noch zum Lesen kommst, möchte ich dir „Das 24 Stunden Baby" von Dr. William Sears empfehlen. Die Lektüre dieses Buches wird aus deinem Kind nicht automatisch ein ruhigeres Baby machen, doch Du findest Erklärungen und sicher den einen oder anderen Hinweis, wie euer Alltag wieder leichter werden kann. Zusätzlich kann ich dir nur wärmstens den Besuch einer Stillgruppe nahelegen. Im Austausch mit den anderen Müttern dort, wirst Du erleben, dass dein Kind nicht das einzige Baby auf der Welt ist, das so viel Zuneigung und Kraft von seinen Eltern braucht und allein das Wissen „es geht nicht nur uns so" kann enorm viel helfen. Ich wünsche euch allen baldmöglichst ruhigere Tage und Nächte und dir viel Kraft und Menschen, die bereit sind, dir jetzt mit praktischer Hilfe beizustehen. LLLiebe Grüße Biggi
BobbyMarlene78
Hallo liebe cs80, ich habe deinen Beitrag gelesen und wollte mich dazu mal melden. Ich habe 2 Jungs (jetzt 3 und 1) und die hatten in etwa der gleiche Zeit die gleichen Probleme. Bei uns war der Auslöser wohl der "erste große Entwicklungsschub". Dadurch irritiert haben beide sich nur an der Brust wohlgefühlt. Besonders abends wenn auch die Eindrücke des Tages mit verarbeitet wurden. Durch das ständige Anlegen bekamen Sie, lt meiner Hebamme, dann Bauchweh und so weiter und so fort. Naja, ich habe dann also doch ein wenig auf die Uhr (mind. 1,5 Std Pause) geschaut bevor ich ihn wieder angelegt habe und in der Zwischenzeit lag er in einem (Bade)-kissen (Softeeze) mit Kirschkernkissen auf dem Bäuchlein. Das Badekissen ermöglicht die bequeme Schonhaltung und die Wärme am Bauch hilft gegen abendliche Bauchschmerzen. So hab ich diese Phasen super rumgekriegt....evtl einfach die Beinchen hochlagern oder so. LG und alles Gute
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