Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

abendflasche

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: abendflasche

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hallo!! meine tochter ist vier monate alt und wird noch vollgestillt! allerdings würde ich ihr gerne mal am abend eine flasche geben, da ich das bei meiner älteren tochter versäumt habe und sie mir dann die flasche komplett verweigert hat. ich hätte es alelrdings schon ab und zu fein gefunden... meine tocher hat momentan ca. folgenden rhythmus. sie wird gestillt so ca. um 7.00 uhr um 10.30 uhr um 14.00 uhr um 17.00 uhr um 19.00 uhr (da meistens nur ein bisschen , aber ich hab das so eingeführt, dass ich sie dann um 22.00 uhr bevor sie ins bett geht nochmals trinkt) um 22.00 uhr dann schläft sie durch bis 6.30 uhr! würde sie auch langsam gerne mal früher ins bett legen und die 22.00 uhr mahlzeit auslassen. am abend ist sie dnan oft schon müde zum trinken, aber kann ich dann trotzdem eine flasche einführen?? wann ist es am besten und wie? danke, karina


Biggi Welter

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? Liebe Karina, selbst wenn Sie Ihrer Tochter nun mit vier Monaten am Abend eine Flasche geben wollen, dann wird das erstens nicht bedeuten, dass sie die Flasche annimmt und zweitens wird Ihnen die Flasche mit künstlicher Säuglingsnahrung auch nicht die Garantie geben, dass Ihr Kind - noch – länger schläft. Die Schlafenszeiten Ihres Kindes sind ohnehin schon so traumhaft, dass Sie von vielen Eltern heiß darum beneidet werden. Außerdem hat es einige Nachteile einem Kind in diesem Alter künstliche Säuglingsnahrung statt Muttermilch zu geben. Wenn es Ihnen darum geht, dass Sie Ihr Kind auch einmal von jemandem anderen füttern lassen können, dann brauchen Sie dazu keine Flasche. Ein Baby kann von Geburt an auch mit einem Becher gefüttert werden und mit der richtigen Technik ist die Becherfütterung nicht schwieriger und auch nicht aufwändiger als eine Flasche zu geben. Lassen Sie sich die Becherfütterung doch einmal zeigen. LLLiebe Grüße Biggi Welter Nur ein Fläschchen..... Autor: Anna Vnuk MBBS, DipObs, RACOG, IBCLC Originaltitel: "Just one bottle" Wusstest du.......dass nur eine einzige Flasche Pulvermilch ernste Auswirkungen auf Mutter und Kind haben können? Leider ist es sehr leicht, einem gestillten Baby "nur eine Flasche" zu geben und die Gründe dafür sind meistens Sorge für das Wohlergehen der Mutter oder des Kindes. Zum Beispiel: • Um der Mutter nach einer langen Entbindung Ruhe zu gönnen. • Um ein hungriges Baby, das Schwierigkeiten dabei hat, von der Brust zu trinken, zu füttern. • Um wunde Brustwarzen zu schonen Studien haben jedoch herausgefunden, dass "nur eine Flasche von Milchersatznahrung" sowohl für die Mutter als auch für das Baby schädlich sein kann, und zwar: • Erhöhtes Risiko einer ernsthaften Milchproteinallergie (Host et al. 1988) • Erhöhtes Risiko von Darminfektion und Durchfall aufgrund der Änderung des pH's der Darmflora. Es kann bis zu einem Monat dauern, bevor dieses wieder sicherere Werte aufweist. (Bullen et al. 1977) • Kann zu Saugverwirrung führen (Newman, 1992) • Stört das empfindliche Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage der Milchproduktion (De Coopman, 1993) • Erhöhtes Risiko eines Milchstaues, da die Brust nicht entleert wird. (Moon & Humenick) • Vermindert das Vertrauen der Mutter, ihr Baby stillen zu können. (Howie, 1981) • Verkürzt die Stilldauer (Gray Donald et al. 1985). Viele Mütter würden es vorziehen, dass ihren gestillten Babys keine Flasche mit synthetischer Milch gegeben wird, vor allem, wenn sie die Auswirkungen kennen würden, daher wäre es wichtig, sie, bevor ihr Baby dem Risiko ausgesetzt wird, über die möglichen Konsequenzen zu informieren und ihr Einverständnis einzuholen. Viele Mütter würden akzeptieren, ihr Baby zu stillen, auch wenn sie müde sind, oder ihre Brustwarzen schmerzen, wenn sie wüssten, wie wichtig es ist. Vergiss nicht; Stillen ist ein wertvolles Geschenk. Unterstütze und schütze es in diesen ersten wichtigen Tagen. Referenzen: Bullen, CL, Tearle, PV, Stewart MG 1977 The effect of humanized milks and supplemented breastfeeding on the faecal flora of infants. J. Med. Microbiol 10:403 413. De Coopman, J 1993 Breastfeeding after pituitary resection: Support for a theory of autocrine control of milk supply? J Hum Lact 9(1):35 40. Gray Donald, K, Kramer, MS, Munday, S, Leduc, DG 1985 Effect of formula supplementation in the hospital on the duration of breastfeeding: A controlled clinical trial. Pediatrics 75:514 518. Host, A, Husby, S, Osterballe, O 1988 A prospective study of cow's milk allergy in exclusively breastfed infants. Acta Paediatr Scand 77:663 670. Houston, MJ, Howie, PW 1981 The importnace of support for the breastfeeding mother. Health Visitor 54(6):243. Moon, JL, Humenick, SS 1989 Breast engorgement: Contributing variables and variables amenable to nursing intervention. JOGNN 18:309 315. Newman, J 1990 Breastfeeding problems associated with the early introduction of bottles and pacifiers. J Hum Lact 6(2):59 63. Erschienen in: "Breastfeeding Review", Volume II, Number 8, November 1993, page 358. Copyright © Breastfeeding Review Adresse der Autorin: A. Vnuk, 57 Alicante Ave, Wynn Vale, SA 5127, Australia Übersetzt von Ulrike Schmidleithner


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