Mitglied inaktiv
Hallo. Ist zwar noch etwas früh(bin in der10.ten W.)aber es interressiert mich einfach. Habe schon 4Kids,den 1.ten wollte ich nicht stillen,die2.te wollte ich hatte aber keine Hilfe und habe nach ein paar erfolglosen Anlegversuchen aufgegeben,die3.te 6W. mit Flaschenzufüttern gestillt(sie wurde nicht satt) und die4.te 11W. mit tierischem Stress und Zufüttern gestillt.Ich hatte einfach nicht genug Milch,habe alles versucht,Hömopathie..Milchbildungstee...viel getrunken..zusätzlich gepumpt(hatte die Hoffnung das es anregt)..hatte eine Hebamme,aber auch die war ratlos. Ich habe Silikonimplantate,kann es wirklich daher kommen das ich nie genug Milch habe,aus beiden Brüsten immer so ca. 30/40ml? Ich würde diesmal so gerne ganz stillen!Kann ich vielleicht jetzt schon was dafür tun? LG Bea
Liebe Bea, das Stillen ist nach einer Brustvergrößerung in aller Regel möglich und wird von den Implantaten normalerweise nicht beeinflusst. In einem Artikel zum Thema "Stillen nach Brustoperationen" aus der Fachzeitschrift "Laktation und Stillen" Ausgabe 03/02 steht dazu Folgendes: "Verlaufen die Einschnitte in der Unterbrustfalte oder nahe der Achselhöhle, ist anzunehmen, dass das mplantat hinter den Milchgängen eingesetzt wurde und diese sowie die größeren Nerven somit unverletzt blieben. Die Stillfähigkeit dürfte in diesem Fall nicht beeinträchtigt sein. Als Reaktion auf die Brustvergrößerung bilden sich jedoch Narben in der Brust, die unter Umständen zu Schmerzen und Unannehmlichkeiten beim Stillen führen können. Handelt es sich um ein bewegliches Implantat, ist es wichtig, mit der Frau das korrekte Anlegen sorgfältig zu besprechen und mehrfach eine Stillmahlzeit zu beobachten, da die Mamille bei einem beweglichen Implantat immer problemlos richtig zu positionieren ist. Lange Zeit wurde Frauen mit Silkonimplantaten vom Stillen abgeraten, da der Verdacht bestand, dass Silikon in die Muttermilch übertreten und zu gesundheitlichen Problemen beim Kind führen könne. Inzwischen wird der Verdacht, dass die Muttermilch nach einer Brustvergrößerung einen erhöhten Schadstoffgehalt oder Silikongehalt haben könnte nicht mehr aufrechterhalten. Silikonimplantate werden als mit dem Stillen verträglich angesehen. Auch bei Sojaimplantaten ist scheint nichts in die Milch überzugehen. Nach einer Brustvergrößerung fürchten manche Frauen, dass das Stillen das kosmetische Ergebnis der Operation beeinträchtigen könne. Diese Frauen sollten wissen, dass die Veränderungen der Brust in erster Linie der Schwangerschaft anzulasten sind und nicht der Stillzeit. Nach dem Abstillen bildet sich das Drüsengewebe wieder zurück und wird durch Fettgewebe ersetzt. In den meisten Fällen erreicht die Brust einige Zeit nach dem Abstillen wieder ihr normales Aussehen, so dass langfristig das kosmetische Ergebnis der Brustvergrößerung nicht beeinträchtigt wird. Die Rückbildung kann bis zu drei Jahren dauern." Alle der früher empfohlenen Vorbereitungsmaßnahmen und zum Teil wirklich unangenehmen und abschreckenden Abhärtungsmaßnahmen werden von Stillexperten nicht mehr empfohlen. Es ist ohnehin nicht möglich und auch nicht wünschenswert die Brustwarzen abzuhärten. Brustwarzen sind sensibles, erektiles Gewebe und dieses Gewebe kann nicht abgehärtet werden und die Empfindsamkeit soll keinesfalls beeinträchtig werden. (Niemand käme auf den Gedanken einen Penis abzuhärten). Die beste Vorbereitung auf das Stillen besteht darin sich so gut wie möglich zu informieren. Ganz kurz kann man die wichtigsten Punkte für den Grundstein einer erfolgreichen Stillbeziehung auf die folgenden Schlagworte zusammenfassen: Bald stillen oft stillen uneingeschränkt stillen keine Flüssigkeit oder andere Nahrung dazugeben außer bei medizinisch begründeten Fällen. Das Baby sollte so bald wie möglich nach der Geburt zum ersten Mal angelegt werden und dann jederzeit und ohne zeitliche Einschränkung an die Brust dürfen, wenn es das will. Bei eher schläfrigen Kindern oder Babys mit verstärkter Neugeborenengelbsucht muss die Mutter unter Umständen den Takt angeben und dafür sorgen, dass das Kind mindestens acht bis zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden an der Brust trinkt. Tee, Glukoselösung oder Wasser sind überflüssig und vor allem bei einer eventuell verstärkten Neugeborenengelbsucht sogar kontraproduktiv. Das Bilirubin (der gelbe Farbstoff, der für die Gelbfärbung der Haut bei der Neugeborenengelbsucht verantwortlich ist) wird nur zu zwei Prozent über den Urin ausgeschieden, der Rest wird durch den Darm ausgeschieden. Daher ist es unsinnig, die Gelbsucht "ausschwemmen" zu wollen. Wichtig ist, dass der Darm mit Nahrung versorgt wird und die Verdauung angeregt wird, das Mekonium möglichst rasch ausgeschieden wird. Das Kolostrum, die wichtige erste Milch wirkt abführend und begünstigt damit die Ausscheidung des Bilirubins. Der Organismus eines Neugeborenen ist auf viele, kleine Mahlzeiten eingestellt. Sein Magen hat etwa die Größe eines Teebeutels. Kleine Mengen an Muttermilch sind also absolut richtig und in Ordnung. Wichtig ist, dass Ihr Baby ab dem zweiten, dritten Tag mindestens drei bis vier Darmentleerungen hat und ausreichend Urin ausscheidet. Eine Gewichtsabnahme von etwa sieben Prozent des Geburtsgewichtes innerhalb der ersten Tage ist normal, bis zehn Prozent sind bei einem ansonsten gesunden Kind tolerierbar. Spätestens mit drei Wochen sollte Ihr Baby sein Geburtsgewicht wieder erreicht haben. Milchbildungstee ist nicht notwendig und es hat keinen Sinn ihn bereits während der Schwangerschaft zu trinken. Wenn überhaupt Milchbildungstee getrunken wird, dann bitte auch nicht mehr als höchstens zwei bis drei Tassen täglich, da mehr zu Bauchproblemen beim Kind führen kann. Wunden Brustwarzen und anderen Stillproblemen können Sie am besten dadurch vorbeugen, dass Sie sich informieren. Wunde Brustwarzen entstehen in über 80 % der Fälle durch falsches Anlegen oder Ansaugen. Es ist extrem wichtig, korrekt anzulegen, nicht nur um wunde Brustwarzen zu vermeiden, sondern auch, damit die Brust gut stimuliert und richtig entleert wird und so die Milchbildung gut in Gang kommt bzw. aufrecht erhalten wird. Deshalb ist es entscheidend, dass Sie sich möglichst gut über das Stillen und die grundlegenden Dinge wie korrektes Anlegen und Ansaugen, das Prinzip von Angebot und Nachfrage, Stillen nach Bedarf usw. informieren. Nochmals: Ganz wichtig ist dass Sie wissen, wie korrekt angelegt ist und woran Sie erkennen, dass das Baby richtig ansaugt und effektiv an der Brust trinkt. Hierzu bietet sich neben dem Lesen der entsprechenden Literatur (z.B. "Stillen Rat und praktische Hilfe für alle Phasen der Stillzeit" von Marta Guoth Gumberger und Elizabeth Hormann, "Das Handbuch für die stillende Mutter" von der La Leche Liga, "Stillen einfach nur stillen" von Gwen Gotsch, das erste bekommen Sie im Buchhandel, die beiden letzteren im Buchhandel, bei der La Leche Liga oder jeder LLL Stillberaterin) der Besuch einer Stillgruppe an. In einer Stillgruppe treffen Sie nicht nur andere stillende Mütter, sondern Sie lernen auch gleich eine kompetente Ansprechpartnerin kennen, für den Fall, dass es nach der Geburt zu Stillproblemen kommen sollte. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL Stillberaterin heraus. Erkundigen Sie sich auch einmal, vielleicht gibt es in Ihrer Nähe ein stillfreundliches Krankenhaus, dort verläuft der Start der Stillbeziehung oft sehr viel besser und es gibt echte und gute Unterstützung nach der Geburt. Ich wünsche Ihnen schöne restliche Schwangerschaftswochen, eine gute Geburt und diesmal eine problemlose und schöne Stillzeit. LLLiebe Grüße Biggi Welter
Mitglied inaktiv
Danke für die ausführliche Antwort:-) Meine PLZ ist 47877. LG Bea
Liebe Bea, die nächste Beraterin dürfte Frau BERGMANN Nicola, Tel.: 02152 2756 sein. LLLiebe Grüße Biggi
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