yasminimsay
Liebe Biggi, Erstmal herzlichen Dank für deine wunderbare Arbeit! Du hattest mir bei einem Thema mit meiner älteren Tochter sehr weitergeholfen! Darf ich dich bzgl. folgender Punkte um deinen Rat bitten?: 1. Ich stille voll und habe aber im November an einem Abend keine Möglichkeit meine Tochter zu stillen / sie ins Bett zu bringen (sie ist zu dem Zeitpunkt 3 Monate alt). Gibt es eine Möglichkeit/Technik ihr einmalig abgepumpte Milch zu geben, die nicht zu einer Saugverwirrung führt (also nicht Flasche)? 2. Meine Tochter trinkt tagsüber irgendwie deutlich schlechter (überstreckt sich oft oder lässt alle 1-2 Schlücke von der Brust ab). Es fällt mir ehrlich gesagt auch schwer einzuschätzen wann sie wirklich Hunger hat, da sie oftmals Schmatzgeräusche macht aber dann irgendwie nicht richtig trinkt, wenn ich sie anlege. Direkt nach dem aufwachen / wenn sie richtig Hunger hat (ich also 3-4h nicht gestillt habe) oder nachts haben wir gar kein Problem. 3. meine Tochter trinkt irgendwie immer nur an einer Brustseite. Wenn sie mit der einen Seite fertig ist, lasse ich sie aufstoßen, sie mochte dann aber nicht mehr an die andere Brust. Hast du hier evtl. einen Tipp? Bei meiner älteren Tochter hat denke ich genau dieses „nur an der einen Brust trinken“ genau dazu geführt, dass sie mit ca. 4-5 Monaten zu wenig zugenommen hat. Den Stress hier wieder rauszukommen will ich dieses Mal unbedingt vermeiden… Danke vorab für deine Unterstützung! LG Yasmin
Liebe Yasmin, du kannst es mit der Becherfütterung probieren. Wenn du bei Youtube die Stichworte "Cup feeding" und "baby" eingibst, kannst du viele Videos finden auf denen zu sehen ist, wie das geht. Es ist in der Regel von Fütterer und Kind wirklich schnell gelernt. Auf Anhieb gibt es mehrere mögliche Ursachen für das Verhalten deines Babys. Zum einen erlebt dein Kind jetzt seine Umwelt immer bewusster und muss daher die Ereignisse des Tages verarbeiten. Das bedeutet für manche der kleinen Menschlein, dass sie sehr unruhig sind, weinen und an der Brust ebenfalls unruhig sind. Hier hilft es, die Tage möglichst ruhig verlaufen zu lassen, den Abend sanft ausklingen zu lassen und dem Kind Nähe, Ruhe und Halt zu geben. Keine hektischen Versuche mit immer neuen Ideen das Kind zur Ruhe zu bringen, sondern so wenig „Action" wie möglich. Den Raum abdunkeln, beruhigend mit dem Baby sprechen oder ihm etwas leise vorsingen. Es gibt einige Kolleginnen, die von einer „Brustschimpfphase" sprechen. Damit sind Kinder gemeint, die Angst haben, beim Trinken an der Brust etwas zu verpassen. Als erste Maßnahme ist dann zu empfehlen, das Baby auch am Tag unter den Bedingungen zu stillen, wie sie in der Regel nachts herrschen: in einem ruhigen, ablenkungsarmen, abgedunkelten Raum. Neben dem Tipp, möglichst gelassen zu bleiben ist dies die nächste Empfehlung, die dem Kind und damit auch der Mutter in solchen Zeiten helfen kann. Am besten wendest du dich einmal für eine persönliche Beratung an eine Stillberaterin in deiner Nähe. Adressen von Stillberaterinnen findest du im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). Bis du eine Kollegin erreichen kannst, hier einige allgemeine Tipps, wie dein Kleines vielleicht doch besser trinkt: Du kannst versuchen dein Baby anzulegen, wenn es schon sehr schläfrig oder fast eingeschlafen ist. Viele Babys, die sich weigern, an der Brust zu trinken, wenn sie hellwach sind, tun es im Halbschlaf dann doch. Du kannst ihm die Brust auch immer wieder anbieten, wenn es wach ist, dränge aber nicht. Manche Babys sind eher bereit zu trinken, wenn ihre Mutter umhergeht statt stillzusitzen. Weitere Maßnahmen, die sich bei einem Stillstreik bewährt haben, sind: im Umhergehen stillen, in der Badewanne oder im Schaukelstuhl stillen, im Halbdunkeln stillen, im Halbschlaf stillen, das Baby mit der Brust spielen lassen, unterschiedliche Stillhaltungen ausprobieren, alle künstlichen Sauger vermeiden, das Baby massieren, viel Körperkontakt (Haut auf Haut), und ganz wichtig: keinen Stillstress erzeugen, weder bei der Mutter noch beim Kind, Ruhe und Gelassenheit, auch wenn es schwer fällt. Im Moment würde ich die zweite Seite nicht aufdrängen, wie ist es denn mit der Zunahme? Bekommt dein Kind einen Schnuller? Wie sieht der Stuhl sonst aus? Wenn dein Baby tatsächlich auf deinen Milchkonsum reagiert, kann es wochenlang dauern, bis sich eine Veränderung ergibt, da würde ich noch weitermachen. Auch da kann die eine Kollegin vor Ort helfen! Ich hoffe, da ist etwas dabei, was dir weiterhilft! Liebe Grüße Biggi
yasminimsay
Vielleicht noch eine hilfreiche Ergänzung: meine Tochter weint tagsüber sehr viel (das hat bereits nach dem 10. LT begonnen). Ich gebe ihr derzeit Darmbakterien, die die Osteopathin empfohlen hat. Darüber hinaus habe ich vor einer Woche ganz kleine Spuren von Blut in ihrem sonst normalen Stuhl vorgefunden. Ich habe seitdem auf auf alle Arten von Milchprodukten verzichtet, jedoch finde ich die Spuren trotzdem hin und wieder vor (in etwa einer von 5-6 Stuhlwindeln pro Tag). Sie gedeiht sonst aber normal und ist lebhaft.
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