Melanie056
Ich habe einige Fragen zum Thema Stillen und Ernährung! Zur INFO: Mein Sohn ist 16 1/2 wochen. Wir haben 5 mahlzeiten tagsüber (nachts schläft er durch). Ich bin beim Abstillen und ersetze seit einer knappen Woche die 4. mahlzeit durch eine flasche abgepumpte muttermilch (hatte mir einen Vorrat angelegt). Ab Freitag Milchpulver. Frage 1: Stuhlgang - Das Komische ist er plagt sich als wäre er verstopft und dann kommts sehr flüßig raus, was sehr paradox ist, woran kann das liegen? Frage 2: Bäuerchen - Früher viel ihm das Bäuerchen (Aufstoßen) total leicht, machte er auch öfters während dem Trinken. Nun ist es so. Wenn er fertig ist nehm ich ihn weg von der brust und er fangt zu weinen an, bis er das Bäuerchen gemacht hat - dann ist wieder alles ok. woran kann das liegen? Beim flascherl (4. mahlzeit) funktionierts. Frage 3: Trinkmenge - Jetzt seh ich ja genau wieviel er trinkt zumindest bei der 4. mahlzeit: 260 ml (!!!). Bei 5 mahlzeiten ist das schon recht viel. ich weiß er trinkt bei den anderen mahlzeiten wahrscheinlich weniger. Nur gestern zB hatten wir die ersten 3 mahlzeiten eine stilldauer von jeweils 20 min - dann 260 ml (gab ihn seine oma) - und aufd nacht hat er 1 stunde durchgetrunken. Das ist ja dann schon sehr viel, oder? Pummelig ist er nicht, aber er wächst so schnell in der Länge :) Außerderm steht auf der Packung vom Milchpulver. Ab 4. monat - 4 oder 5 mahlzeiten zu je 230 ml, soll ich gleich mehr herrichten? Danke schon mal :)
Liebe Melanie056, es kann sein, dass dein Kind Blähungen hat und sich deshalb so plagt, der kleine Darm muss sich ja erst einmal umstellen. Ich kann dir nicht sagen, warum dein Kind nicht aufstoßen kann, vielleicht hilft ein wenig Klopfen auf den Rücken? So lange dein Baby Pre-Milch bekommt, kann es trinken, so viel es mag. Muttermilch ist der Goldstandard und von allen künstlichen Säuglingsnahrungen ist diesem Goldstandard die Pre Nahrung noch am ähnlichsten. Alle weiteren Nahrungen entfernen sich immer weiter von Goldstandard, was keinerlei Vorteile für die Gesundheit des Kindes bringt. Deshalb ist es nicht sinnvoll und vom ernährungsphysiologischen Standpunkt her auch nicht notwendig, andere Nahrung als Muttermilchersatz zu geben, als eine Pre Nahrung. Wenn Du dir die Zusammensetzung der künstlichen Säuglingsnahrungen anschaust, dann kannst Du sehen, dass Pre Nahrung eindeutig zu bevorzugen ist. Spätestens bei der sogenannten Folgemilch 2 ist es dann sogar so, dass diese kaum noch an die Muttermilch angepasst ist, oft sehr süß ist und von der Zusammensetzung her so, dass sie nicht mehr als ausschließliche Nahrung für das Kind ausreicht. Sie darf deshalb auch nur in Zusammenhang mit Beikost gegeben werden. Es gibt Länder, in denen Folgenahrungen gar nicht erhältlich sind. Eltern erhoffen sich, was die Werbung ja auch deutlich suggeriert, dass ihre Kinder mit einer Folgenahrung seltener gefüttert werden müssen und länger schlafen. Das ist der Hauptgrund, warum diese Nahrungen verkauft werden. LLLiebe Grüße Biggi Welter Pre, 1 oder 2 – was bedeuten die Kürzel der Säuglingsnahrung von Denise Both, IBCLC Die EU Norm unterscheidet zwischen drei verschiedenen Nahrungsarten: • Säuglingsanfangsnahrung • Folgenahrung • Antigen Reduzierte Nahrung Säuglingsanfangsnahrungen sind künstliche Säuglingsnahrungen, die den Nährstoffbedarf eines Babys in den ersten vier bis sechs Monaten als Alleinnahrung decken und zusammen mit geeigneter Beikost das gesamte erste Lebensjahr gegeben werden können. Sie tragen die Silbe "Pre" oder die Zahl "1" im Namen. Unter einer Pre Nahrung wird eine adaptierte Säuglingsnahrung verstanden, die der Muttermilch weitestgehend angeglichen ist, was ihre Zusammensetzung an Mineralstoffen, Kohlenhydraten, Fett und Eiweiß betrifft. Pre Nahrungen können, wie Muttermilch, nach Bedarf (ad libitum) gegeben werden. "1" steht für teiladaptierte Nahrung. Diese Säuglingsnahrung ist zum Teil der Muttermilch angeglichen, enthält mehr Eiweiß und außer Milchzucker noch weitere Zucker sowie Stärke. 1er Nahrung ist nicht so dünnflüssig wie Pre Nahrung und hält länger vor. Teiladaptierte Nahrung sollte nicht nach Bedarf gegeben werden. Folgenahrung wird durch eine "2" gekennzeichnet. Sie ist nicht mehr als alleinige Nahrung für den Säugling gedacht, sondern sollte frühestens ab dem fünften Monat zusammen mit Beikost gegeben werden. Ihre Zusammensetzung unterscheidet sich grundlegend von der der Muttermilch. Für allergiegefährdete Babys, zu denen zur Zeit etwa ein Drittel aller Neugeborenen zählen, gibt es antigen reduzierte Nahrungen, die durch die Abkürzung "HA" erkennbar sind. "HA" steht für hypoallergen und es bedeutet, dass in diesen Nahrungen das Kuhmilcheiweiß in kleinere Bestandteile aufgespalten wurde. Durch die Zerlegung des Eiweißes kann das Allergierisiko verringert werden. Außer den oben aufgezählten Nahrungen gibt es noch Spezialnahrungen (zum Beispiel laktosefreie Säuglingsnahrung oder Nahrungen mit sehr geringem Phenylalaningehalt), die besonderen Situationen vorbehalten sind. So kommt es zwar sehr selten vor, aber es gibt tatsächlich Fälle, in denen ein Baby keine Muttermilch erhalten darf (bei Galaktosämie, einer sehr seltenen Stoffwechselstörung) oder nicht ausschließlich gestillt werden darf (z.B. bei Phenylketonurie (PKU), ebenfalls eine Stoffwechselstörung).