Mitglied inaktiv
liebe biggi, habe 2 fragen zu meinem sohn (12 wochenalt) 1. er wurde bis vor 2 wochen vollgestillt, bekommt jetzt zusätzlich abends HA nahrung, da ich abends weniger milch habe und er unzufrieden war, seitdem alles gut. möchte aber wieder vollstillen, geht das noch ? er hat übrigens keine saugverwirrung, nimmt alles, nuckel, flasche, brust.er ist sehr ausgeglichen bis auf manchmal blähungen. 2. schläft er nachts durch, will nachts nicht gestillt werden (war nur in den ersten 4 wochen so), seitdem schläft er meistens von 22-23 h bis morgens 6-7 h durch,ohne probleme zu haben (ist fröhlich, ganz normal), ist da o.k.? ich will ihn nicht wecken und er wirkt auf mich nicht frustriert (frustschlafen), sonder im gegenteil sehr zufrieden. danke für deine hilfe
? Liebe Rolli, ich fürchte, dass Sie das einen Wachstumsschub mit zu wenig Milch verwechselt haben, denn bei der Gewichtszunahme ist sicher davon auszugehen, dass er NICHT zu wenig Milch bekommen hat. So kleine Babys wollen durchschnittlich zwischen acht und zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden an die Brust. Muttermilch ist innerhalb von 60 bis 90 Minuten verdaut und der Organismus eines Babys ist auf häufige Mahlzeiten eingestellt. Dabei ist es nun nicht unbedingt immer so, dass ein Kind zügig zwanzig Minuten trinkt und sich dann nach drei Stunden das nächste Mal rührt, sondern es kommt immer wieder zu Stillepisoden, die so ablaufen: das Kind trinkt eine kurze Weile, hört auf, döst vielleicht sogar weg und beginnt erneut kurz zu trinken usw. Dieses Clusterfeeding und ist absolut normal für kleine Babys und vor allem am späten Nachmittag und abend kommt es verstärkt zu solchen Cluster-Phasen. Dazu kommt, dass in bestimmten Alterstufen Wachstumsschübe zu erwarten sind, in denen die Baby manchmal schier ununterbrochen an die Brust wollen. Wachstumsschübe sind Zeiten erhöhter Nachfrage, in denen das Baby sehr oft gestillt werden möchte. Wird das Baby dann auch häufig angelegt (etwa alle zwei Stunden, manchmal sogar noch häufiger), erhält der Körper der Frau das Signal `mehr Milch bildenA und nach ein paar Tagen ist der Spuk vorbei und die Milchmenge hat sich dem Bedarf des Babys wieder angepasst. Stillen funktioniert nach dem Prinzip von Angebot und Nachfrage. Sie haben dann nicht zu wenig Milch, sondern der Bedarf Ihres Babys hat sich vergrößert und die Brust muss darauf erst reagieren. Je häufiger angelegt und die Brust effektiv entleert wird, um so mehr Milch wird gebildet. Das Dauerstillen kann sehr anstrengend und auch nervend sein, aber es hat seinen Sinn. Rein wissenschaftlich gesehen ist es so, dass das Baby durch den Stillmarathon die Prolaktinausschüttung anregt und so dafür sorgt, dass die Milchbildung angeregt wird und genügend Milch für das Kind zur Verfügung steht. Manchmal ist aber auch tatsächlich so, dass das Baby einfach `aufgedrehtA ist. Wenn Ihr Baby sich dann so aufregt, dass es sich nicht mehr anlegen lässt, dann kann es sehr sinnvoll sein, andere Strategien zur Beruhigung zu versuchen. Je nachdem wie viel Sie jetzt zufüttern können Sie das Zufüttern eventuell einfach gleich ganz sein lassen oder aber schrittweise jeden Tag etwas weiter reduzieren. Am besten besprechen Sie die genaue Vorgehensweise mit einer Kollegin vor Ort, die Sie und Ihr Baby sehen kann. Ich suche Ihnen gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus, wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben. Ob es sinnvoll ist den Kleinen zu wecken oder nicht, hängt von seinem weiteren Gedeihen ab. LLLiebe Grüße Biggi Welter
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