Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

1. Brei

Biggi Welter

 Biggi Welter
Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: 1. Brei

Mitglied inaktiv

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Hallo, meine Tochter ist jetzt 6Monate alt und ich würde gern demnächst eine Stillmahlzeit durch Brei ersetzten. Muß ich mit der Mittagsmalzeit anfangen? Wenn Ja ist es meine Entscheidung ob sie dann 12 oder 13 Uhr ihre Malzeit bekommt? Muß das auch jeden Tag zur gleichen Zeit sein? Wir haben bis jetzt um Mittag manchmal Termiene, da könnte ich doch trozdem noch stillen, oder? Ich bin sehr Dankbar für Ihre Antwort, es ist mein 1. Kind und ich möchte alles so gut wie möglich machen. danke schon mal Vanny78


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Liebe Vanny78, ein Baby ist bereit für Beikost, wenn folgende Faktoren erfüllt sind: • es ist in der Lage aufrecht zu sitzen (evtl. leicht gestützt), • der Zungenstoßreflex, durch den das Baby feste Nahrung automatisch wieder aus dem Mund herausschiebt, hat sich abgeschwächt, • es zeigt Bereitschaft zum Kauen, • es kann selbstständig Nahrung aufnehmen und in den Mund stecken, • es zeigt ein gesteigertes Stillbedürfnis, das sich nicht mit einer Erkrankung, dem Zahnen oder einer Veränderung in seiner Umgebung oder in seinem Tagesablauf in Verbindung bringen läßt. Wenn diese Punkte erfüllt sind, DANN ist der Zeitpunkt für den Beginn der Beikost gekommen; meist ist das Kind dann etwa ein halbes Jahr alt, es kann aber auch jünger oder älter sein. Wann du dann die Beikost gibst, ist im Prinzip recht egal. Natürlich kann sich das mal um eine oder mehrere Stunden verschieben. Und klar kannst - und solltest - du einfach ansonsten weiterstillen wie bisher. Der Begriff BEI-Kost sollte wirklich wörtlich verstanden werden, es ist ergänzende Kost, die die Muttermilch nicht ersetzen, sondern ergänzen soll. Sollte die Muttermilch durch die Beikost ersetzt werden, würde es Anstatt-Kost heißen :-)). Es sind in erster Linie die Hersteller von Babynahrung, die andere Empfehlungen in die Öffentlichkeit geben :-( Wird in Zusammenhang mit der Beikostmahlzeit gestillt, kann das Kind außerdem einige Nährstoffe aus der Beikost besser aufnehmen und verwerten. Muttermilch sollte im gesamten ersten Lebensjahr das Hauptnahrungsmittel für ein Kind sein, erst nach dem ersten Geburtstag verschieben sich die Relationen. Im gesamten ersten Lebensjahr kann der Flüssigkeitsbedarf eines Babys vollständig über die Muttermilch gedeckt werden, vorausgesetzt, es wird weiterhin nach Bedarf gestillt. Dennoch ist es sinnvoll parallel zur Einführung der Beikost auch den Becher mit Wasser einzuführen. Tee oder Saft sind nicht notwendig. Lieben Gruß, Kristina


Mitglied inaktiv

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Danke, für die nette und ausführliche Antwort. Werde meine Kleine wohl noch länger voll Stillen, denn alle Punkte sind noch nicht erfüllt. Ich fange nur schon in einem halben Jahr wieder zu arbeiten an und ich glaube deshalb hab ich etwas Panik, daß sie bis dahin noch nicht gelernt hat zu essen und vor allem zu trinken. (Flasche hat sie noch nie genommen-schreit nur). Hab gelesen, daß mann auch wenn man wieder arbeitet trotzdem Nachts das Stillen beibehalten kann. Geht da nicht irgendwann die Milch zurück? Danke...


Biggi Welter

Biggi Welter

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Liebe Vanny, es gibt Frauen, die noch jahrelang nur mehr einmal in 24 Stunden stillen und die Brust stellt sich problemlos auf nur mehr eine Stillzeit pro Tag ein. Es gibt aber auch Frauen, bei denen eine so seltene Stimulation der Brust nicht genügt, um die Milchbildung aufrecht zu erhalten. Wie dies bei dir sein wird, kann ich dir nicht sagen, Du musst es ausprobieren. LLLiebe Grüße Biggi


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