Mitglied inaktiv
Guten Tag Dr. Bruni, am Freitag war ich, 37. SSW, im Wald zum Pilzesuchen. Sonntag früh bemerkte ich ein Jucken rechts neben dem Knie und kratzte. Dabei stellte sich heraus,dass ich eine Zecke hatte, die ich durchs Kratzen versehendlich abgekratzt hatte. Ein kleiner schwarzer Rest blieb drin. Am Abend stellte ich um die Einstichstelle einen roten Kreis mit einem Durchmesser von ca. 1-2 cm fest. Nun mache ich mir große Sorgen um das Baby, denn ein Kreis deutet nun doch ziemlich auf eine Borreliose hin. Allerdings steht auf den Internetseiten und in den Büchern, die ich welste, dass der Kreis frühestens nach 5 Tagen auftritt, es also viel zu früh dafür ist. Dazu kam, dass ich heute Nacht wach wurde und leichte Halsschmerzen und ein Druck im Kopf bemerkte, was mich nun noch unruhiger werden ließ. Ist Borreliose auf das ungeborene Kind übertragbar? Wie kann die Borreliose in der Schwangerschaft nachgewiesen bzw. behandelt werden? Ich bin jetzt total durch den Wind, mache mir große Sorgen ums Baby und weiß ährlich gesagt nicht, was ich jetzt machen soll. Meine FÄ ist derzeit im Urlaub und ich habe keine richtige Anlaufstelle. Bei meinem Anruf im Krankenhaus gestern Abend wurde mir gesagt der schwarze Rest müsse entfernt werden und für einen Kreis aufgrund einer evtl. Borreliose wäre es noch viel zu früh. Können Sie mir bitte weiterhelfen? MfG
Hallo, im Allgemeinen wird empfohlen, wenn die Zecke komplett entfernt wurde, sollte die Bissstelle beobachtet werden (ggf. den Hausarzt informieren) und im Falle einer ringförmigen Rötung sollte in jedem Fall eine antibiotische Behandlung erfolgen. Hier noch einmal ein paar zusammenfassende Infos: die Zecken können neben der Frühsommermeningoenzephalitis (in Endemiegebieten) Borrelien übertragen. Die Borreliose (Lyme Diesease) (Inkubationszeit 7 Tage bis mehrere Monate) zeigt sich häufig erst nach einer längeren Zeit mit unterschiedlich ausgeprägten neurologischen Symptomen oder Gelenkbeschwerden. Da die Erreger nicht immer übertragen werden, ist generell eine Therapie nur dann indiziert, wenn sich um den Einstich herum eine Rötung nachweisen lässt ringförmige Rötung = Erythema chronicum migrans), was den Verdacht auf eine Infektion lenkt. Eine Infektion des ungeborenen Kindes in der Schwangerschaft ist möglich. Über Schäden bei den Ungeborenen gibt es aber nur sehr wenige Berichte. Vorsorglich wird bei Nachweis dieser Infektion in der Schwangerschaft zur frühzeitigen Penicillintherapie geraten. Diese ist für das Kind sicher unbedenklich. Neben der Kontrolle der Bissstellte sollte laborchemisch etwa 3 Wochen nach Zeckenbiss bei der Schwangeren der Borrelientiter entnommen werden. Ist er negativ, würde man ihn ggf. nach weiteren 3 Wochen wiederholen. Frau Prof. Enders aus Stuttgart empfiehlt hier auch, dass man dann bei Geburt des Kindes aus dem Nabelschnurblut den Titer nochmals mitbestimmen lässt (allerdings ist dieses nur relevant, wenn der Biss mehr als 3 Wochen zurückliegt) VB
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