Mitglied inaktiv
Hallo Dr. Bluni, heute mußten wir unseren Sohn (2 1/4 Jahre) mit Verdacht auf Windpocken aus der Krippe abholen. Der Kinderarzt war sich nicht 100% sicher, da unser Sohn auch noch ein Exanthem vom Schwitzen hat. Aber der Windpocken Verdacht besteht wegen einiger weniger Bläschen nach wie vor und wir müssen den Verlauf nun zuhause beobachten. Ich bin in der 28. SSW mit dem 2. Sohn und hatte selbst Windpocken mit 5 Jahren. In meinem Mutterpaß ist die Immunität noch aus der 1. Schwangerschaft bestätigt, allerdings ist kein konkreter Titer o.ä. vermerkt. Besteht irgendein Risiko für mich bzw. vor allen Dingen für das Ungeborene? Muß ich irgendwelche Vorsichtsmaßnahmen beachten? Macht eine erneute Blutuntersuchung/Titerbestimmung Sinn? Die Arzthelferin meiner Gynäkologin hat Entwarnung gegeben, gleichzeitig aber gesagt, ich solle halt lieber mal nicht mit meinem Sohn schmusen etc. Das hat mich ehrlich gesagt verunsichert, und außerdem hätte ich schon gerne noch eine ärztliche Meinung... Vielen Dank für Ihre Hilfe, Schöne Grüße keri96
Hallo Keri, auch wenn es viele Schwangere nicht wissen, besitzen ca. 93-94% der schwangeren Frauen Antikörper und damit Schutz vor einer Erstinfektion mit Varizellen, dem Erreger der Windpocken. Bei Infektionen im 1. und 2. Trimenon (d.h. bis zum 6. Monat) sind sehr selten Syndrome bei Neugeborenen beschrieben worden (wenige Fälle in der ganzen medizinischen Literatur!), die durch Hautnarben, Unterentwicklung einer Extremität, niedriges Geburtsgewicht und verschiedene Defekte gekennzeichnet sind. Zu unterscheiden davon sind die Varizellen perinatal (d.h. um die Geburt): Tritt das Exanthem (der Hautausschlag) der Mutter früher als 4 Tage vor Entbindung auf, erhält das Kind mütterliche Antikörper, die es vor Infektion schützen oder die Manifestation mildern. Bei Eintritt des Varizellenexanthems zwischen 4. Tag vor und 2. Tag nach Entbindung ist ein solcher Schutz nicht mehr gewährleistet: Varizellen, die beim Kind dann in der 2. Woche nach der Geburt auftreten können für das Kind fatale Folgen haben. Das so genannte Varizellen- Hyperimmunglobulin muss innerhalb von 96 Std, besser sind 72 Std nach Kontakt gegeben werden, wenn kein Immunschutz da ist, um einen Ausbruch abzuschwächen oder zu verhindern. Nach vermeintlichem Kontakt sollte also zunächst der Immunstatus geprüft In der Regel lässt sich anhand eines Titers schon sagen, ob eine Person nun Immunität hat oder nicht. Bestehen dennoch Zweifel, ist natürlich für all dieses Schwangeren ein gewisses (kleines) Restrisiko einer Infektion gegeben. Deshalb aber für all diese Frauen die Empfehlung herauszugeben, ihre möglichen Kleinkinder aus dem KiGa fernzuhalten, oder sich selbst nicht mehr in die Nähe von Kleinkindern aufzuhalten, wäre sicher mehr als vermessen. Sicher sollte bei fehlender Immunität Kontakt der Schwangeren oder ihrer Kinder zu bekanntermaßen Erkrankten gemieden werden. VB
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