Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

Was passiert bei Feindiagnostik?

Dr. med. Vincenzo Bluni

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Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: Was passiert bei Feindiagnostik?

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Hallo an alle, Hallo Herr Dr.Bluni, ich bin derzeit in der 18ten SSW und habe nächste Woche die nächste Ultraschall-Untersuchung. Können Sie mir sagen was dort genau gemacht wird? Was wird bei der Feindiagnostik dazu im Unterschied untersucht? Danke vorab / VG Muine


Dr. med. Vincenzo Bluni

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hallo Muine, 1. der so genannte zweite Fehlbildungsausschluss zwischen der 20. Und 24. SSW als fester Bestandteil der Mutterschaftsrichtlinien stellt eine markante Zäsur in der Schwangerschaftsbetreuung dar. Er dient dem Nachweis der körperlichen Unversehrtheit des Feten mit Hilfe der Ultraschalluntersuchung. Dies bedeutet patientinnen- wie ärztlicherseits eine wichtige Entscheidungsgrundlage für den weiteren Umgang mit der bestehenden Schwangerschaft. Aufgrund der sich hieraus ergebenden möglichen Konsequenzen wird von Patientinnen wie von Ärzten dieser Untersuchungstermin nicht selten mit einem gewissen Unbehagen wahrgenommen. Es sollte darauf verwiesen werden, dass die Untersuchung mit der entsprechenden Professionalität erfolgt, gleichwohl aber nicht alle organischen Erkrankungen sonographisch erkennbare Zeichen setzen und damit erkennbar sind. Der Untersuchungsgang beim zweiten Fehlbildungsausschluss beinhaltet folgende Dinge: Sonographische Übersicht und Biometrie: Festgehalten werden die Lage der Plazenta und die Fruchtwassermenge. Es sollte der biparietale Durchmesser (BIP) sowie der Kopfumfang (KU), der Querdurchmesser durch das Abdomen (THQ=Brustkorpquerdurchmesser) sowie die Umfangsmessung und drittens die Länge des Femurs (Oberschenkelknochen), welcher den Zustand der langen Röhrenknochen dokumentiert, ausgemessen werden. Sofern hier keine Abweichungen vorhanden sind und das Kind zeitgerecht entwickelt ist, würde der Frauenarzt/Frauenärztin noch nach der Magenblase, dem Kleinhirn, der Beschaffenheit der Wirbelsäule und auch dem Gesichtsprofil schauen. Wichtig ist noch der Vierkammerblick des Herzens, um etwaige, schwere Herzfehler auszuschließen. Alle darüber hinaus gehenden Untersuchungen fallen dann eigentlich schon in den Bereich des Ultraschall-Spezialisten, die der Frauenarzt ohne Zusatzqualifikation nicht mehr erkennen kann oder braucht. 2.der differenzierte Organultraschall/"Feinultraschall" wird zwischen der 19. + 23. SSW, der in der Regel durch einen entsprechend erfahrenen Arzt für Pränataldiagnostik, meist in einer Spezialpraxis oder einem Perinatalzeatrum durchgeführt. Ein solcher Organultraschall/ Feindiagnostik wird in der Regel nur bei einer medizinischen Indikation veranlasst. Im Rahmen eines solchen Organultraschalls/ Feindiagnostik wird vor allem nach dem regulären Wachstum, nach Fehlbildungen im Bereich der Weichteile, Organe, Knochen, des Zentralnervensystems, des Herzens und der Extremitäten geschaut. Darüber hinaus beurteilt der Untersucher die Fruchtwassermenge, die Plazenta, das Bewegungsverhalten des Kindes und sonstige Besonderheiten. Ein solcher Ultraschall kann aber nicht ausschließen, dass das Kind z.B. einen Chromosomenfehler (z.B. Down-Syndrom), eine neurologische Beeinträchtigung oder eine Stoffwechselstörung hat. VB


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Hallo, den Feinultraschall macht nicht der normale Gynäkologe, sondern ein Spezialist in einer Praxis für pränatale Diagnostik (vorgeburtliche Diagnostik). Er hat eine besondere Ausbildung und andere, hochauflösende Ultraschallgeräte, mit denen man die kindlichen Organe (z.B. Herzkammern, Mund und Lippen) usw. viel detaillierter darstellen kann als mit einem normalen US-Gerät. Und er verfügt über einen Doppler-Ultraschall. Dieser kann die Blutströme sichtbar machen, und so z.B. den Blutzufluss über die Nabelschnur oder den Blutdurchfluss durch das kindliche Herz kontrollieren. Wenn man keine Risikoschwangere ist und auch nicht über 35 Jahre alt, muss man diesen Feinultraschall selbst bezahlen. Er wird meist um die 22. WW-Woche herum gemacht. Wenn bei Dir kein Risiko vorliegt, reicht aber der normale US beim Gynäkologen. Auch der kann gucken, ob das Kind sich gut und altersgerecht entwickelt. Grüßle, Mimi


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