Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Christian Karle:

Vorgehen Listeriose

Frage: Vorgehen Listeriose

Sari85

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Sehr geehrter Dr Karle, ich habe eine Frage zum generellen Vorgehen bei einem Verdacht vom Verzehr von Listerien. Gelten immer noch die Vorgaben, des American College of Obstrecians, dass man nur eine Behandlung einleitet, wenn eine Schwangere Fieber über 38 grad und weitere Symptome hat? Es kommt ja oftmals vor, dass man denkt, man habe etwas kontaminiertes gegessen und macht sich dann Sorgen. Konkret: - muss ich jedes Mal 70 Tage auf Symptome warten um sicher zu sein, dass nichts ist? - bei einer Infektion, geht diese automatisch zum Kind und man verliert dieses? - wann wäre eine rechtzeitige Therapie, um überhaupt noch etwas tun zu können? Das wirkt so aussichtslos. Komme jetzt in das 3. Trimester, wird da die Gefahr für das Kind kleiner? Weil es ein eigenes Immunsystem entwickelt ? Ich finde da keine deutlichen Infos. Vielleicht können Sie mir ja helfen. Herzlichen Dank.


Dr. med. Christian Karle

Dr. med. Christian Karle

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Guten Tag, die Tatsache, dass die Infektion mit Listerien lange symptomlos/-arm verlaufen kann, führt dazu, dass die Entscheidung zu einer Therapie immer schwierig und oft sehr spät getroffen wird. Deshalb wird ja auch so viel Wert auf die Prävention gerade bei Schwangeren gelegt. Der Verzicht auf entsprechende Lebensmittel ist da besonders wichtig! Bei der Listeriose erfolgt die Infektion während der Schwangerschaft (transplazentar), während der Geburt bei Durchtritt durch den Geburtskanal oder postnatal durch Kontakt. Auch bei Infektion im 3. Trimester kann es zu Schäden des Kindes kommen. Als Medikament der ersten Wahl gelten Amoxicillin oder Ampicillin hoch­do­siert, kombiniert mit einem Aminoglykosid ( nicht aber in der Schwan­ger­schaft, da kontraindiziert). In zweiter Linie ist Cotrimoxazol zu empfehlen. Eine Therapie ist dann einzuleiten, wenn man den Beweis einer Infektion oder den konkreten Verdacht für eine Infektion hat. Da die Inkubationszeit v.a. in der SS im Mittel bei ca 27 Tagen liegt und bis zu 67 Tage betragen kann, treten die Symptome auch entsprechend spät auf. Klar, würde man lieber frühzeitiger therapieren. Aber man kann jetzt nicht jeder Frau mit unspezifischen Symptomen und nach einer Mahlzeit mit kritischen Lebensmitteln einfach mal hochdosiert Antibiotika geben. Nicht jede Infektion führt zu Schäden beim Kind. Aber wer will das im Vorfeld schon sagen, dass nichts passiert. Ich hoffe, dass ich Ihnen ein wenig helfen konnte. Alles Gute wünscht Ihnen. Dr. Christian Karle


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