Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

Unterleibsschmerzen! Sorry, lang!

Frage: Unterleibsschmerzen! Sorry, lang!

Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Hallo Herr Dr. Bluni, ich weiß, dass Sie Fragen zu akuten Beschwerden nicht beantworten. Trotzdem möchte ich mal eine Frage loswerden. Ich bin in der 26. SSW und hatte innerhalb der letzten drei Wochen schon dreimal extreme Unterleibsschmerzen. Diese haben mich völlig außer Verkehr gesetzt. Ich konnte nur noch liegen und der Bauch wurde extrem hart. Das Ganze hatte ich am 19. August das letzte Mal. Ich war jetzt wieder beim FA und habe ihn darauf angesprochen. Er sagte, dass es sein könnte, dass das Kind mich etwas doller getreten hätte. Ich bin mir aber sicher, dass ich das gespürt hätte. Ich merke ja schon deutlich Kindsbewegungen. Außerdem hielten die Schmerzen an, bzw. ich bin auch regelmäßig in der Nacht aufgewacht vor Schmerzen. Als ich dem FA erwiderte, dass ich nicht glaube, dass es Kindsbewegungen waren, sagte er, dass es dann vielleicht Verdauungsstörungen wären. Das kommt schon mal vor. Ich bin selbst Apothekerin und kann, glaube ich, Verdauungsstörungen erkennen. Er sagte, ich solle mir keine Sorgen machen. Es ist doch alles in Ordnung. Und außerdem wäre in meiner Familie (habe drei Schwestern, die schon Kinder haben) noch nie etwas außergewöhnliches vorgekommen. Aber den Muttermund hat er sich z.B. gar nicht angeschaut. Oder kann man das auch per US? Das weiß ich nicht so genau. Bin ein bißchen unsicher. Mag dem FA schon vertrauen, aber ein bißchen komisch fand ich es schon. Zumal er auch weiß, dass ich selbsständig bin und jede Woche 60 Stunden in der Apotheke stehen muß, weil ich bisher noch keinen Aushilfsapotheker gefunden habe. Außerdem bauen wir zusätzlich gerade ein Haus. Ich vermute, dass es schon ein wenig Überlastung ist, aber muß das dann nicht wenigstens ein bißchen genauer untersucht werden? Ich hatte wirklich extreme Schmerzen. Mache mir einfach ein bißchen Sorgen. Vielleicht haben Sie ja doch eine beruhigende Antwort und wenn diese nur lautet, dass Sie es nochmal von einem anderen FA beurteilen lassen würden. Vielen Dank und viele Grüße, Zoé


Dr. med. Vincenzo Bluni

Dr. med. Vincenzo Bluni

Beitrag melden

liebe Zoé, treten zu dem genannten Schwangerschaftszeitpunkt solche Beschwerden auf, können dafür mehrere Faktoren verantwortlich sein. Sofern vorzeitige Wehen oder gar Frühgeburtsbestrebungen mit vorzeitiger Verkürzung des Gebärmutterhalses als Ursache ausgeschlossen werden sollen, sind hier ein CTG, die gynäkologische Untersuchung mit Ausmessen der Länge des Gebärmutterhalses im vaginalen Ultraschall sehr hilfreich. Wenn wir hier mal nur die häufigen Ursachen in Betracht ziehen, kann mit einer Blutuntersuchung und Bestimmung des Blutbildes und CRP-Wertes eine Entzündung ausgeschlossen werden und es sollte auch an die Möglichkeit einer Veränderung der Symphyse gedacht werden: Schmerzen im Schambein bei Bewegung sind - sofern vorzeitige Wehen und andere Ursachen ausgeschlossen wurden -können auch auf Veränderungen der bindegewebigen und knöchernen Strukturen der Symphyse(nhalterung)zurückzuführen sein. Dennoch gibt es hier nicht immer einen organischen Erklärungsansatz. In den meisten Fällen hat sich die krankengymnastische Therapie als am sinnvollsten erwiesen. Diese kann ergänzt werden durch entsprechende Medikamente, die in d. Schwangerschaft erlaubt sind. Bei einer Lockerung gelten konservative Maßnahmen als Mittel der Wahl. Eine Konsultation des Orthopäden ist ebenfalls in Erwägung zu ziehen, wobei sich die Versorgung mit einem orthopädisch angepaßten Beckengurt sowie Bettruhe bewährt haben. WEnn sich organisch nichts fassbares findet, spielt hier die persönliche Belastung in Beruf und Haushalt, wie von Ihnen geschildert eine erhebliche Rolle und hier kommen dann auch psychosomatische FAktoren zum Tragen, die manchmal übersehen werden. Da ist dann nicht nur wichtig, für eine Veränderung der SItuation zu sorgen. Wie das geht, können nur Sie entscheiden und beeinflussen. Ggf. muss auch der Partner mit eingebunden werden. Falls notwendig, kann dabei neben körperlicher Schonung und Magnesiumeinnahme eine professionelle psychosomatische Betreuung Abhilfe leisten. VB


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Kann dir zwar keinen Ärtzlichen rat geben aber ich denke wenn es dich beunruhigt dann würde ich ewentuel heute in die Klink fahren und nachschauen lassen lieber einmal zuviel als einmal zuwenig. Wünsche Dir eine unbeschwerte Schwangerschaft. Gruß Cherry03


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Liebe Zoé, vielleicht hilft Dir meine kurze Geschichte, um in eine Richtung nach dem Grund Deiner Beschwerden zu suchen, auf die man nicht so leicht selbst kommen kann: Ich hatte plötzlich in der 26. SSW innerhalb von 15 min so starke Bauch- und Rückenschmerzen (keine Wehen), daß ich eine Nacht im Krankenhaus verbracht habe. Drei Wochen später das selbe, nur da wußte ich,was der Auslöser war: ich vertrug plötzlich keine Ananas mehr, obwohl ich vorher immer sehr viel davon gegessen hatte. Vielleicht ist es bei Dir ähnlich? LG, rundumsbabysue


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.