Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

Toxoplasmose

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Frage: Toxoplasmose

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Ich bin in der 11. Woche schwanger und mein Bluttest hat eine frische Toxoplasmose-Infektion ergeben. Wie groß ist bei der üblichen Behandlung mit Antiobiotika etc. die Wahrscheinlichkeit, dass ich ein gesundes Kind (ohne Spätfolgen) zur Welt bringe? Vielen Dank schon vorab für eine Antwort!


Dr. med. Vincenzo Bluni

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Hallo, 1. wenn sich aus der Laboruntersuchung der Verdacht auf eine frische Infektion ergibt, sollte dieses von Frauenärztin/Frauenarzt zusammen mit dem Labor und ggf. einem Speziallaboratorium abgeklärt werden. Dabei spielt die so genannte Avidität eine erhebliche Rolle. Wenn sich hier der Verdacht bestätigt, würde meist der Titerverlauf beobachtet und eine entsprechende Ultraschallverlaufskontrolle in einer Spezialeinrichtung wird durchgeführt. Erst wenn sich hier der begründete Verdacht auf eine Infektion ergibt, wird eine antibiotische Behandlung durchgeführt, die aber in bis zu 70% der Fälle Schäden verhindern kann. 2. bei frischer Toxoplasmoseinfektion hat sich in Deutschland eine 4wöchige Behandlungsdauer durchgesetzt. Möglich ist auch eine Therapie über die gesamte Schwangerschaft mit Wechsel zwischen jeweils 4wöchiger Therapiedauer und einem therapiefreien Intervall von 4 Wochen. Zur Behandlung der frischen Infektion mit Toxoplasmen in der Schwangerschaft wird bis zum Ende der 15. Schwangerschaftswoche von Seiten der Kommission des RKI (Robert Koch Institut) die Gabe von Spiramycin (täglich drei Einzelgaben empfohlen. Ab der 16. Schwangerschaftswoche wird dann unabhängig von einer zuvor durchgeführten Spiramycintherapie empfohlen, eine Kombinationstherapie mit Pyrimethamin und Sulfadiazin einzuleiten. Diese Behandlung sollte in Zyklen von vier Wochen Dauer mit behandlungsfreien Intervallen von vier Wochen durchgeführt werden. Die Kombinationstherapie hat eine Erfolgsrate von ca. 70 %, was heißt dass hiermit in sehr vielen Fällen etwaige Folgen für das Ungeborene vermieden werden können. Um eine Hemmung der Blutbildung und besonders eine Erniedrigung der Blutplättchen zu vermeiden, wird die zusätzliche Gabe von 10 bis 15 mg Folinsäure einmal wöchentlich empfohlen. Was die Kostenübernahme für die Folinsäure angeht, sollten Sie die Leistungsabteilung Ihrer Krankenkasse fragen und sich dieses ggf. schriftliche bestätigen lassen. Bei nachgewiesener Infektion wird dann auch eine Ultraschallfeindiagnostik in einem speziellen Zentrum empfohlen, um eine Schädigung des Kindes auszuschließen. Zudem kann nach der 20. Schwangerschaftswoche eine Fruchtwasseruntersuchung Aufschluss darüber geben, ob die Toxoplasmen das Kind überhaupt erreicht haben und das kindliche Immunsystem darauf reagieren musste. Das für Sie sinnvollste Vorgehen besprechen Sie am besten mit den Spezialisten vor Ort. VB


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