Mitglied inaktiv
Hallo, ich würde gern euren Rat einholen. Ich bin derzeit im 5. Monat schwanger und habe Angst um mein Baby da ich sehr viel Streß auf der Arbeit habe. Ich bin Abteilungsleiterin in einem Einzelhandelsgroßkonzern (ca.40 Stunden die Woche). Mein Problem ist, das viele meiner Mitarbeiter sehr oft Krank machen (meist wegen Kleinigkeiten) und ich dann immer einspringen muss (Spätschicht bis 21°° Uhr auf Frühschicht ab 6°° Uhr). Auch wird mir immer gesagt ich soll mich nicht so anstellen wenn ich nach Hilfe frage, um z.B. 20kg schwere Kisten zu heben oder schwere Dinge bewegen muss. Ausserdem muss ich andauernd die Fehler anderer korrigieren oder ausbaden. Jetzt kommt noch dazu das in der nähe unserer Filiale schon erste Fälle der Schweinegrippe augetaucht sind. Ich gehe vorraussichtlich mitte November diesen Jahres in den Mutterschutz aber weiß nicht ob ich es bis dahin schaffe, Psychisch durchzuhalten. Ich weine sehr oft und rege mich andauernd auf, habe auch Schlafstöungen in letzter Zeit. Ich befinde mich in einer Zwickmühle da mir weder meine Chefin noch der Betriebsrat zuhört. Was kann ich tun? Mich vorzeitig Arbeitsunfähig schreiben lassen? Stunden reduzieren? An wen kann ich mich wenden? Über Euren Rat würde ich mich sehr freuen und verbleibe mit freundlichem Gruß :)
Hallo, 1.wenn weder Arbeitgeber noch Betriebsrat reagieren, sollten Sie sich an das örtliche Gewerbeaufsichtsamt wenden, zumal der Arbeitgeber hier immer die Vorgaben des Mutterschutzgesetzes beachten muss. Wenn wirklich Mitarbeiter(innen) an der neuen Grippe erkrankt sind, dürften Sie in dem Moment dort gar nicht arbeiten. 2.ein Beschäftigungsverbot kann sowohl vom Arbeitgeber, oder als individuelles Beschäftigungsverbot auch von Ihrer Frauenärztin/Frauenarzt ausgestellt werden. Nähere Informationen erhalten Sie dazu beim Kompetenznetz NRW des Ministeriums für Arbeit und Soziales unter der Internetadresse http://komnet.nrw.de/ Wenn von den Arbeitsbedingungen am Arbeitsplatz eine Gefahr für die Mutter oder das Kind ausginge, dann kann ein Beschäftigungsverbot ausgesprochen werden. ("Ergeben sich während einer ohne Beschwerden mit Krankheitswert verlaufenden Schwangerschaft Umstände, die am Arbeitsplatz zu einer Gefahr für Mutter oder Kind führen, besteht Anspruch auf ein ärztliches Zeugnis nach §3 Abs. 1 Mutterschutzgesetz.") Hierbei darf aber nach geltender Rechtssprechung zu diesem Zeitpunkt keine Erkrankung seitens der Schwangerschaft vorliegen. Würde dieses aber ungerechtfertigter Weise ausgestellt, könnte der Arbeitgeber das Ganze juristisch anfechten, da ihm hierdurch deutlich höhere Kosten entstünden. Wichtig ist noch: Der Arbeitgeber muss die Schwangerschaft nach § 5 Mutterschutzgesetz beim zuständigen Gewerbeaufsichtsamt (GAA) bzw. Amt für Arbeitsschutz (Bezeichnung ist in den einzelnen Bundesländern unterschiedlich) melden. Und der Arbeitsplatz muss entsprechend der Arbeitsstättenverordnung gestaltet sein. Weitere Informationen erhalten Sie im Mutterschutzgesetz im Netz unter http://bundesrecht.juris.de/muschg/index.html 3. In dieser Frage wird sicher unsere Rechtsanwältin bei Rund-ums-baby.de, Frau Nicola Bader, weiterhelfen können. Hierzu bitte mal auf den link http://www.rund-ums-baby.de/recht/mebboard.php3?forum=115 klicken. VB
Mitglied inaktiv
hallo, in der schwangerschaft darfst du solch schwere körperliche tätigkeiten wie 20 kg schwere kisten heben erstmal gar nicht (also es darf kein dauerzustand werden). genauso müssen die ruhezeiten eingehalten werden. steht ja alles schön im mutterschutzgesetz drin, kannste deinem chef und dem äußerst fähigen betriebsrat mal zeigen. wenn ich ehrlich bin, lass dir ein beschäftigungsverbot ausstellen (bin ja eigentlich nicht fan solcher methoden, aber bei dir finde ich es durchaus angebracht) und dann ist es gut. warum solltest du dein kind riskieren, nur weil deine kollegen zu faul sind und deine vorgesetzten zu unfähig??? lg und alles gute claudia & ben
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