Mitglied inaktiv
Sehr geehrter Herr Dr. Bluni, meine Tochter kam vor 2 Jahren als Frühgeburt zur Welt. Es wurde eine leichte Entwicklngsverzögerung festgestellt, die auch zur U7 wieder bestätigt wurde. Nun rätzele ich seit ihrer Geburt, was das wohl ausgelöst hat. Es ist schwierig die Ursachen rauszufinden, aber ich denke, dass ich Schuld bin. Ich hatte sehr viel seelischen Stress während der SS (Kündigung, familiäre Probleme) aber auch eine Unterversorgung des Fötus wurde festgestellt. Hätte man gegen die Unterversorgung etwas unternehmen können? Ich sollte nur Magnesium nehmen und leichten Sport machen.Ich wurde auch beim Schwimmbadbesuch sehr heftig in den Unterleib getreten, so dass mir schlecht wurde (unabsichtlich), eine warme Dusche half dann aber sehr schnell und ich fühlte mich wieder wohl. Ich hatte auch eine Infektion mit B-Streptokokken. Es wurde aber bei meiner Tochter nach der Geburt durch einen Abstrich nichts festgestellt. Auch wurde ich von der SMH nicht professionell versorgt, denn nach meinem Blasensprung in der 36. SSW musste ich allein zum Krankenwagen laufen und auch allein hineinklettern (sehr hohe Stufen) Ich weiß: hätte, wäre, könnte..... Aber Ihre Meinung würde mir sehr helfen, meine seelischen Qualen zu beenden. ich habe immer noch nicht mit dem Thema abgeschlossen und es auch noch nicht verarbeitet, mache mir immernoch Vorwürfe, meine süße kleine Maus nicht sorgfäliger behandelt zu haben und dies alles ausgelöst zu haben. Vielen Dank für Ihre Antwort MfG JDM
Hallo, so sehr ich Ihr Bedürfnis nachvollziehen kann, eine konkrete Ursache zu finden, denke ich doch, dass Sie sich persönlich in jedem Fall nichts vorzuwerfen haben, sofern Sie sich in der Schwangerschaft an die Empfehlungen Ihre Frauenärztin/Frauenarzt gehalten haben. Diese Verläufe lassen sich durch persönliches Fehlverhalten zumindest nur extrem selten erklären. Die von Ihnen beschriebenen Ereignisse (Tritt beim Schwimmbadbesuch, Dusche, Einsteigen in den Krankenwagen, Stress) sind sicher keine Ursache. Bei Nachweis von ß-Streptokokken wird nach aktuellen deutschen Leitlinien eine antibiotische Therapie erst mit Eintritt der Geburt und nicht in der laufenden Schwangerschaft empfohlen, sofern keine Risiken vorliegen. Hingegen kann eine Wachstumsretardierung mit schlechter Plazentafunktion - gegen die wir therapeutisch nichts in der Hand haben - sehr wohl das Frühgeburtsrisiko erhöhen, wenn diese Differenz groß ist und ggf. mit den Wochen noch zunimmt. Wie gesagt, sind die Ursachen eines Blasensprungs zu einem (sehr) frühen Schwangerschaftszeitpunkt sind nicht immer klar. Wenn Es gibt eine Reihe von Risikofaktoren wie Infektionen im Bereich der Scheide, das Rauchen und der Sozialstatus die ein solches Ereignis begünstigen können Wir unterscheiden hinsichtlich einer Frühgeburt Risikofaktoren auf Grund der persönlichen Vorgeschichte (Anamnese) und auf Grund von klinischen Faktoren: 1. persönliche Faktoren aus der Vorgeschichte die mit einem erhöhten Frühgeburtsrisiko einhergehen: mütterliches Alter (< 17 Jahre; > 35 Jahre) niedriger Body-Mass-Index (< 19.8 kg /m2) Ethnik (afroamerikanische Rassen) vorangegangene Frühgeburt(en) niedriger sozioökonomischer Status Rauchen/Drogenkonsum Stehende Tätigkeit mütterliche Erkrankungen 2.Klinische Faktoren laufenden Schwangerschaft, die mit einem erhöhten Frühgeburtsrisiko einhergehen: Mehr als 6 Kontraktionen > 6 /h Muttermundsweite > 3 cm Verkürzung des Gebärmutterhalses um > 80 % oder weniger als 2,5 cm Blasensprung Blutungen Gebärmutteranomalien Infektion/ bakterielle Besiedlung mütterliche Erkrankungen Mehrlingsschwangerschaft Kindliche Anomalien Plazenta praevia vorzeitige Plazentalösung Die vaginale Infektion ist sicher ein sehr komplexes Geschehen, dass bis heute noch nicht vollständig verstanden wurde. Offensichtlich gibt es bei manchen Frauen Voraussetzungen, die einen manchmal auch schnellen Aufstieg der Infektion begünstigen, was dann die Eihäute in Mitleidenschaft zieht und so dem Blasensprung Vorschub leisten kann. Zwangsläufig wird eine kommende Schwangerschaft mit einem erhöhten Risiko für das erneute Auftreten vorzeitiger Wehen inklusive der Frühgeburtlichkeit einhergehen, wobei wir dieses nicht allgemein gültig quantifizieren können. Vor und in einer nachfolgenden Schwangerschaft ist deshalb die ausführliche Aufklärung und Information durch Ihre Frauenärztin/Frauenarzt über Ursachen, mögliche und sinnvolle Präventivmaßnahmen & Diagnostik umso wichtiger: Dazu gehören die Ausschaltung von Risikofaktoren wie Rauchen und eine rechtzeitige Sanierung der Zähne beim Zahnarzt, da eine Zahnfleischentzündung oder Karies das Risiko für Frühgeburtlichkeit und ein Untergewicht bei den Kindern bekanntermaßen erhöhen. Diese Sanierung der Zähne wird am besten vor der Schwangerschaft durchgeführt. In der laufenden Schwangerschaft ist es ratsam, das genaue Vorgehen zwischen Ihrer Frauenärztin/Frauenarzt und Zahnärztin/Zahnarzt abzustimmen. In der laufenden Schwangerschaft ist es dann sinnvoll, eine bakterielle Besiedlung der Scheide auszuschließen und dieses ggf. durch PH-Wert-Kontrollen zu ergänzen. Die prophylaktische Einnahme von Magnesium kann zur Beruhigung der Gebärmutter beitragen. Um die 23. Schwangerschaftswoche kann das Ausmessen der Gebärmutterhalslänge im vaginalen Ultraschall Hinweise auf Frühgeburtsbestrebungen geben. Stimmen Sie das für Sie sinnvollste Vorgehen rechtzeitig mit Ihrer Frauenärztin/Frauenarzt ab. Wenn Sie hier noch Gesprächsbedarf haben, dann wird es das Beste sein, wenn Sie dazu zunächst mit Ihrer Frauenärztin/Frauenarzt und ggf. auch der Klinik noch einmal sprechen. VB
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