siope
Sehr geehrter Herr Dr. Bluni, nach mehreren Besuchen bei meinem FA bin ich nun ziemlich ratlos. (Ich muss ein bißchen Vorgeschichte erzählen). Nach erfolgreicher ICSI bin ich nun schwanger in 18+4. Leider hatte ich von Anfang an immer wieder Probleme und bin damit quasi alle 1 1/2 - 2 Wochen bei meinem FA in Behandlung. Manchmal habe ich wirklich den Eindruck, dass er ein wenig genervt ist, wenn ich schon wieder zu ihm komme. Nach merkwürdigem gelb-dicklichem Ausfluss in der 9. SSW (habe vorher Progestan vaginal abgesetzt - mein FA hat weder Bakterien noch Pilze gefunden) habe ich eine Woche Vagi-C genommen. Zur Kontrolle in der 10. SSW hatte ich bräunlichen Ausfluss - wohl aufgrund eines Hämatoms an der GM. Es folgte Krankschreibung und wöchentliche Kontrolle bis zur 15. SSW. Bei der Kontrolle in 15+1 (gelblicher Ausfluss) wurde dann eine bakterielle Infektion festgestellt. Behandelt wurde mit Fluomizin (6 Stück). In 16+0 wieder zur Kontrolle. Diesmal hat der FA allerdings nur auf Sicht kontrolliert und nicht unter dem Mikroskop. Da ich auch schon vor der SS sehr anfällig für Pilzinfektionen war und Fluomizin dies als mögliche Nebenwirkung auswies, wollte ich von meinem FA wissen, ob ich die Scheidenflora nach der Behandlung nicht vielleicht mit Vagi-C und/oder Milchsäure wieder aufbauen sollte. Antwort: Lassen Sie das erstmal in Ruhe. In den folgenden Tagen wurde der gelblich-cremige Ausfluss wieder mehr. Ich also wieder zum Arzt (diesmal zur Vertretung) in 17+3. Der stellte schon bei der Sichtkontrolle fest, dass etwas nicht iO ist. Die Untersuchung unter dem Mikroskop ergab: Bakterien und Pilze! Für mich ein Schock. Behandelt wurde nochmals mit Fluomizin (6 Stück) bis 18+1. Da der gelblich, cremige Ausfluss zwar heller geworden war aber immer noch nicht ganz verschwunden, wollte ich auf Nummer sicher gehen und war gestern wieder bei meinem FA. Die mikroskopische Untersuchung ergab, dass noch Reste an Bakterien da sind. Da sich offensichtlich auch noch ein kleiner Rest von Fluomizin in der Scheide befand, wurde nur noch ein Abstrich gemacht und ans Labor geschickt (Ergebnis kommt voraussichtlich nächsten Mittwoch). Meine Frage nach der weiteren Behandlung wurde wie folgt beantwortet: Vielleicht schafft der Fluomizin-Rest auch die restlichen Bakterien noch. Ob weiter behandelt wird (möglicherweise mit Antibiotika), wollte der FA vom Laborergebnis abhängig machen. Bis dahin sollte ich täglich Vagi-C nehmen. Mir stellen sich viele Fragen, die ich mich beim letzten FA-Besuch nicht getraut habe zu stellen. Ich hoffe aber, Sie können mir ein paar davon beantworten. 1. Ich habe gelesen, dass Bakterien in die GM aufsteigen und dort zu einem vorzeitigen Blasensprung führen können. Unter welchen Voraussetzungen können Bakterien aufsteigen? Tun sie dies immer und wie lange dauert das? Führt der Aufstieg von Bakterien zwangsläufig zum Blasensprung? Können Bakterien nach dem Aufstieg noch behandelt werden? Wenn ja, wie? 2. Hilft Fluomizin nur gegen Bakterien in der Scheide oder auch gegen Pilze? Wenn es nur gegen Bakterien wirken sollte, muss der Pilzbefall separat behandelt werden? Wenn ja, welche Mittel stehen hierfür in der Schwangerschaft zu Verfügung? Früher habe ich immer Kadefungin Kombipackungen bekommen. 3. Ist es normal, dass das Ergebnis des Abstrichs so lange dauert? Aufgrund der ganzen Vorgeschichte und der letzten Wochen bin ich doch sehr verunsichert (um nicht zu sagen langsam panisch). Ich träume nachts regelmäßig davon, mein Kind zu verlieren, was mir auch tagsüber Sorgen bereitet! Vielleicht können Sie mich ja in der Sache ein wenig beruhigen. Mit freundlichem Gruß, siope
Hallo, 1. wenn es auch so ist, dass Entzündungen oder bakterielle Infektionen eine Rolle im Zusammenhang mit Frühgeburten und vorzeitigen Wehen spielen, wird noch lange nicht jede Vaginalinfektion dazu führen. Hier ist die Situation viel komplexer, als dieses sehr oft gerade in den Laienmedien vereinfacht dargestellt wird. 2. insofern werden auch häufigere Infekte meist folgenlos bleiben, wenn sie entsprechend behandelt werden. Und hier gibt es eben viele Therapiemöglichkeiten. 3. wenn eine Kultur angelegt wird, dann kann dieses eben schon mal länger dauern, bis das Ergebnis vorliegt. Liebe Grüße VB