Mitglied inaktiv
Hallo! Habe am 24.02.04 nach einem HELLP-Syndrom einen Sohn zur Welt gebracht. Es gab während der Schwangerschaft schon viele Kompilkationen zu wenig Fruchtwasser, das Baby war klein, aber noch zeitgerecht entwickelt, hatte eine lange dicke Nabelschnur, und mußte dann oft zum Doppler und es wurde eine Amniozenthese gemacht. Alles ohne Befund. Ab der 29. SW hab ich viel Mangesium genommen, da sich das Kind schon gesenkt hatte, und es auf die Zervix drückte. Kind kam 38+5 zur Welt, kurz nachdem ich 23.Jahre wurde. Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass ich beim 2. Kind nochmal dieses HELLP-Syndrom habe? Und wie kann ich dem vorbeugen? Habe in der 1. Schwangerschaft weder geraucht noch getrunken, habe mich gesund ernährt, und auch Magnesium, Calcium und Folsäure und Jod zur mir genommen. Bitte um baldige Antwort! Vielen Dank Alexandra
liebe Alexandra, der Begriff beschreibt die EPH-Gestose (früher auch Prä-Eklampsie/ pre-eclampsia oder "Schwangerschaftsvergiftung" genannt). Davon sind ungefähr fünf bis zehn Prozent aller Schwangerschaften betroffen. E= Edema=Oedeme/Wassereinlagerungen P=Proteinurie= vermehrte Eiweissausscheidung im Urin H=Hypertension=zu hoher Blutdruck Es gibt keine einzelne Ursachen für diese Erkrankung, sie wird z.B. nicht durch Bakterien oder Viren ausgelöst. Es gibt aber viele Hinweise darauf, daß die klassische Gestose mit den Symptomen Wassereinlagerungen in den Beinen und Händen (Ödeme), erhöhtem Blutdruck und Eiweiß im Urin durch akuten Nährstoffmangel entsteht. Deswegen wird sie auch zunehmend "Stoffwechselstörung der Spätschwangerschaft" genannt. Es gibt noch andere Erscheinungsformen, bei denen z.B. die Ödeme fehlen können, das Baby aber nicht ausreichend versorgt wird (Plazentainsuffizienz). Diese Form entsteht meist durch Nährstoffmangel zu einem frühen Zeitpunkt in der Schwangerschaft, manchmal sogar schon vor der Empfängnis. Man weiß seit kurzer Zeit, daß auch immunologische Ursachen bei manchen Frauen zu dieser Erkrankung führen können. Die EPH-Gestose ist bis zu 50 Prozent verantwortlich für Frühgeburten. Deswegen sollte es das größtes Ziel sein, eine zu frühe Entbindung so weit wie möglich zu verhindern. Manchmal muss aber trotzdem im Interesse von Mutter und Baby die Geburt vor dem Termin stattfinden. Eine besondere Variante ist das sog. HELLP-Syndrom, bei dem die Leberfunktion nachlässt und so zu Gerinnungsstörungen führen kann. Es macht sich sehr häufig durch massive Oberbauchbeschwerden bemerkbar. Die Erfahrungen haben gezeigt, dass eine gute, ausgewogene Ernährung mit eiweißreicher, kalorienreicher und keineswegs salzarmer Kost, einen positiven Einfluss auf den Verlauf der Schwangerschaft hat und das Auftreten einer Gestose in vielen Fällen zu verhindern oder zu lindern hilft. Selbst bei schon bestehenden Beschwerden, vor allem Ödemen, können diese erheblich gemindert werden. Die bisher übliche Behandlung mit Reis-/Obsttagen, salzarmer und flüssigkeitsreduzierter Kost sollte von jeder werdenden Mutter strikt abgelehnt werden, da sie nicht hilft und die Erkrankung sogar noch verschlimmern kann. Entwässerungsmittel dürfen schon seit 1986 nicht mehr eingesetzt werden, auch pflanzliche Entwässerungsmittel, wie zum Beispiel Brennesseltee usw., sollten nicht stattdessen benutzt werden. Nicht zu vergessen ist die Magnesiumeinnahme, die sich erwiesenermaßen prophylaktisch erweist. Die Zahlen der Literatur beziffern das Wiederholungsrisiko für eine Gestose (Präemklampsie) zwischen 19,5 -25,9%; es ist also nicht gerade gering. Nach einer Eklampsie ist das Wiederholungsrisiko etwa bei 21.9% bis 46.8% und nch einem HELLP- Syndrom zwischen 3-5% anzusiedeln. Nach einer Schwangerschaft mit einer Gestose sollte sicher vor einer erneuten Schwangerschaft nochmals der Hausarzt nach internistischen Symptomen, die von Herz-Kreislaufsystem ausgehen können oder auch die Niere betreffen können, schauen, um hier im Vorfeld entsprechende Risiken auszuschließen. Unter Berücksichtigung der Vorgeschichte sind entsprechende Hinweiszeichen frühzeitig zu beachten. Auch ist über eine US-Doppleruntersuchung zu sprechen, bei der man schon früher, als mit anderen Methoden, Hinweiszeichen für eine Gestose erkennen kann. VB
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