Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

prosymbioflor gegen darmpilz-unbedenklich in der schwangerschaft?

Dr. med. Vincenzo Bluni

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Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: prosymbioflor gegen darmpilz-unbedenklich in der schwangerschaft?

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hallo, ich habe seit beginn meiner schwangerschaft (jetzt 14.ssw) einen scheidenpilz und bekomme ihn selbst durch kadefungin kombi kaum in den griff. meine frauenärztin verschrieb mir jetzt noch prosymbioflor-tropfen, die abgetötete darmviren enthalten. ist das wirklich unbedenklich, diese nun auch einzunehmen? ich hatte bei kadefungin schon ein schlechtes gewissen meinem baby gegenüber. ich bin mittlerweile aber auch ein wenig verzweifelt, da sich der pilz solange hält! (hatte in meinem bisherigen leben noch nie einen!) danke für einen guten tipp, anna


Dr. med. Vincenzo Bluni

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liebe Anna, zu diesen Tropfen liegen mir keine Erkenntnisse zur Unbedenklichkeit vor. die Schwangerschaft bringt es mit sich, dass die Frau häufiger an einer Pilzinfektion leidet. Sorgen muss sie sich hier aber nicht, denn, anders als ein bakterieller Infekt stellt ein Scheidenpilz während der Schwangerschaft kein großes Risiko dar. Bei einer Infektion kurz vor der Geburt sollte der Geburtshelfer informiert sein. Die Neugeborenen können in den ersten Lebenswochen einen Pilzbefall im Mund- oder Windelbereich bekommen. Auf der Kopfhaut des Neugeborenen kann es zu einem schuppigen Belag kommen. Sicher 90% der Candida-Pilze sprechen auf den Wirkstoff Clotrimazol an; tun sie es nicht, kann man auch gut mal auf Nystatin wechseln. Man sollte sicher schauen, ob ein Alternativ- oder Originalpräparat genommen wurde, da bei den Generika (den billigeren Alternativen zu den Originalpräparaten) sicher das ein oder andere dabei sein kann, wo der Erfolg "auf sich warten lässt". Auch zu erwähnen ist die Ernährung: viele Kohlenhydrate (viele Süßwaren) sind für den Pilz förderlich. Ebenso ist es so, dass gerade unter Stress und in der Schwangerschaft derartige Probleme viel häufiger auftreten, da hier das Immunsystem entsprechend geschwächt wird. Vorbeugenden Maßnahmen sind in den meisten Fällen nicht angezeigt: Man sollte aber mit der schwangeren Frau über die Ursachen und deren Behandlung sprechen. Bei der Pilzinfektion ist erfahrungsgemäß so, dass das Säuremilieu nicht verändert ist und dadurch der ph-Wert meist im Normbereich liegt. Nicht unerwähnt bleiben soll ein "überzogenes" Hygieneverhalten. Diese kann gerade die Scheidenflora negativ beeinträchtigen und der Pilz- und Bakterienbesiedlung Vorschub leisten. Bei Slipeinlagen kann es je nach Verarbeitung, auch zu lokalen Reaktionen/Reizungen führen. VB


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