Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

Prostaglandine zum Hundertsten

Dr. med. Vincenzo Bluni

Dr. med. Vincenzo Bluni
Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: Prostaglandine zum Hundertsten

Mitglied inaktiv

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Ich bin in der 40. SSW und werde eventuell frueh eingeleitet, da verschiedenen Blut- und Urinwerte nicht in Ordnung sind. Mein Muttermund ist noch feste, verschlossen und nicht verkuerzt. Von allen Seiten kommt der Rat moeglichst viel Geschlechtsverkehr zu haben, das wuerde den Muttermund schon weich machen. Reicht die Prostaglandinmenge im Sperma wirklich aus um hier was zu bewirken? Ich lese immer wieder, dass man bsw auch beim Priming eventuell xmal nachlegen muss. Oder ist es viel eher so, dass der Koerper/das Baby alleine entscheiden, wann es soweit ist. Vielen Dank, Christine


Dr. med. Vincenzo Bluni

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liebe Christine, das Bedürfnis, die Abläufe zu beschleunigen, kennt jeder Geburtshelfer sehr gut, aber leider haben wir bis heute keine patentierten Mittel zur Geburtseinleitung. Sicher ist die geburtsvorbereitende Akupunktur ab der 36. SSW eine sehr sinnvolle und hilfreiche Maßnahme, die Vorgänge zu erleichtern. In Absprache mit dem Frauenarzt oder Frauenärztin kann es die Schwangere auch mit Himbeerblätter- oder Frauenmanteltee versuchen. Das Treppensteigen und sich lieben kann auch ein wenig unterstützend wirken. Allerding ist der Effekt, der im Sperma enthaltenen Prostaglandine sicherlich begrenzt. Der so genannte Wehencocktail wird mittlerweile in vielen Kliniken, aber auch von Hebammen schon vor einer Klinikaufnahme als eine schonende und effektive Maßnahme zur Geburtseinleitung verwandt. Er enthält neben Rhizinusöl auch Aprikosensaft und ein wenig Alkohol Sekt oder Wodka.Grundsätzlich sollte dieser Cocktail aber am besten unter Begleitung einer Hebamme oder in der Klinik eingenommen werden, da dieses schon mal zu unerwartet starken Wehen führen kann. Sofern es Mutter und Kind gut geht, würde man in dem meisten Fällen erst nach ungefähr 10 Tagen mit einleitenden Maßnahmen anfangen. Dieses kann die Verabreichung von Scheidentabletten oder ein Gel sein, welche(s) den Muttermund erweichen und auch die Wehentätigkeit anregt. Es kann ein Wehentropf sein, bei dem über eine Infusion Wehenmittel in kontinuierlich steigernder Dosis verabreicht wird. Das Ganze ist abhängig vom geburtshilflichen Befund und dem Management der Klinik, welches von der ein zur anderen Klinik schon mal variieren kann. Am besten dann mal vorab in der Geburtsabteilung vor Ort informieren. Für die Geburt alles Gute. VB


Mitglied inaktiv

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Hallo! Heute weiß man, das das Signal vombaby ausgeht, nur wie, weiß man noch nicht. Prinzipiell ist das mit dem verkehr richtig, bringt aber nur bei geburtsreifem Befund was ( sprich, der gebärmutterhals ist verkürzt der Mumu vielleicht schon etwas geöffnet und das Gewebe weich). Deshalb muss beim Primen auch öfter nachgelegt werden bzw. der wehentropf mit höherer Dosierung ran. LG Susi


Mitglied inaktiv

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Lieber Herr Dr Bluni, Vielen Dank fuer Ihre Antwort, all meine Werte haben sich zum Glueck gebessert, ich werde vorerst nicht eingeleitet und kann in aller Ruhe die letzten Tage geniessen und abwarten, zumal es mir wieder gut geht. Christine


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