Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

Pathologischer Befund Plazenta, Bedeutung?

Dr. med. Vincenzo Bluni

Dr. med. Vincenzo Bluni
Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: Pathologischer Befund Plazenta, Bedeutung?

julchen1986

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Sehr geehrter Herr Dr. Bluni, im Januar diesen Jahres musste ich mein Kind in der 29+4 SSW tot zur Welt bringen. Die SS verlief bis dahin unkompliziert, auch im US gab es nie Auffälligkeiten. Das Kind war nach der Geburt 940g schwer, also deutlich zu leicht. Die Plazenta wurde pathologisch untersucht. Mein behandelnder Gynäkologe konnte mir den Befund (für mich) allerdings nur unzureichend erklären, sodass bei mir noch einige Fragen offen geblieben sind. Vielleicht können sie meine Fragen beantworten. Zitate aus dem Befund: "Es handelt sich um eine kleine, unreife Placenta (Plazentareifezahl 11) und einzelnen chronischen Kotyledoinfarkten und Gitterinfarkten sowie akuten intervillösen Thromben in ca. 15% des Parenchyms. Das Placentagewicht entspricht der 23. SSW. Der Befund ist vereinbar mit einer Einschränkung der placentaren Leistungskapazität". Nun meine Fragen: - Was bedeutet "Plazentareifezahl 11" in diesem Kontext? - Kann man einen solchen Befund als Todesursache für das Kind in Betracht ziehen? (Immerhin war "nur" 15% der Plazenta von den Infarkten betroffen?) Wir planen nun eine erneute SS. Bei mir wurde eine Gerinnungsdiagnostik durchgeführt und eine Gerinnungsstörung ausgeschlossen. Sollte ich vor einer erneuten SS noch weitere Untersuchungen durchführen lassen? Die Angst vor einer erneuten Plazentainsuffizienz ist sehr groß... Herzlichen Dank und freundliche Grüße Julia


Dr. med. Vincenzo Bluni

Dr. med. Vincenzo Bluni

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Hallo, 1. eine solche Plazentareifezahl kenne ich nicht 2. dem Befund zufolge spricht aber die Plazentaentwicklung für eine nicht ausreichende Funktion (Plazentainsuffizienz), welche immer auch die Ursache für ein solches Ereignis sein kann. Dabei wird es aber auch wichtig sein, was die Untersuchung des Kindes ergeben hat. 3. Schauen Sie dazu doch einfach mal in unserem Archiv unter der Adresse http://www.rund-ums-baby.de/schwangerschaftsberatung/beitrag.htm?id=336690&suche=Strukturver%E4nderungen&seite=1. nach. Dort finden Sie auch das Thema Plazentainsuffizienz und folgende Schwangerschaft abgehandelt. 4. wenn eine Gerinnungsstörung ausgeschlossen wurde, würde ich immer fragen, wer hat nach welchen Gerinnungsstörungen gesucht? Liebe Grüße VB


Debby

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Hallo Julia, ich hatte das gleiche wie Du im Juni diesen Jahres durchgemacht.´(24+4 SW .- 410 gramm) Meine kleine Nina ist vier Tagen nach der Geburt gestorben. Auch bei mir wurden jetzt diese Untersuchen gemacht auch ohne Befund. Vor 11 Jahren, wo ich diese schon einmal in der 18 SW durchgemacht habe wurden keine Untersuchen gemacht. Da wurde mir nur gesagt diese passiert einer Frau nur einmal kein zweites mal. Das diese eine Lüge war, kann leider jeder jetzt auf dem Friedhof sehen, wo meine beiden Mädchen liegen. Ich habe mir zwischen den Schwangerschaften viele Zeit gelassen (11 Jahre) und nun bin ich 34 Jahre und mein Mann 37. Die Zeit wird eng. Der Wunsch nach einen Baby tut fast schon weh. Ich denke du Verstehst was ich mein. Was rät die dein Artzt sollst du es noch mal probieren? Evtl. mit Heparienspritzen? Traust Du dich? Wenn ja wünsche ich dir viel viel Mut. Debby


julchen1986

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Hallo Herr Dr. Bluni, danke erstmal für die Antworten. Das Kind haben wir nicht obduzieren lassen. Diese Entscheidung haben wir zu dem Zeitpunkt getroffen, heute denke ich etwas anders darüber. Zu den Gerinnungsstörungen - mein Gynäkologe hat mich dazu direkt ins Labor ("normales" Labor) geschickt - es wurde untersucht: Antithrombin, Protein C, freies Protein S, freie Lupus-Inhibitoren/Lupus-Antikoagulans, Gerinnungsfaktor VIII, Cardiolipin-Ak IgM, Cardiolipin-Ak, IgG. Das Faktor V Leiden wurde bereits 2002 ausgeschlossen, ich wurde damals getestet, weil meine Mutter dieses hat. Sind die Untersuchungen ihrer Meinung nach vollständig nach einem solchen Befund? Sollte man in einer neuen SS "vorbeugend" blutverdünnende Medikamente einnehmen/spritzen? Lg, Julia


julchen1986

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Hallo Debby, das mit deiner kleinen Nina tut mir sehr leid. Letztendlich wird der Grund, das "Warum" unbeantwortet bleiben. Bei uns gibt es viele Mutmaßungen, aber nichts Eindeutiges. Damit müssen wir wohl leben. Meine Gedanken drehen sich jetzt um eine neue SS und darum, was ich tun kann, um dem Baby so gute Vorraussetzungen wie möglich zu geben. Wenn es trotzdem wieder "schief geht" dann ist es so. Keiner kann einem die 100% Sicherheit geben. Aber ich will vertrauen, dass alles gut wird und ich glaube ganz fest daran. Das wünsche ich dir auch. Alles gute, Julia


Dr. med. Vincenzo Bluni

Dr. med. Vincenzo Bluni

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Liebe Julia, demnach scheint die Diagnostik zu den Gerinnungsstörungen sicher sehr umfassend zu sein. Eine frühzeitige Heparinisierung kann eine Option sein, jedoch empfehle ich Ihnen, dieses zusammen mit Ihrer Frauenärztin/Frauenarzt und einem Perinatalzentrum abzustimmen. VB


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