Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

PAP und HPV

Dr. med. Vincenzo Bluni

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Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: PAP und HPV

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Hallo, ich hatte im Sommer einen PAP3 der jetztt wieder ein 2er geworden ist***freu*** Leider kam dann gestern das Ergebnis vom HPV Test: pos. mit High Risk Viren. Kann man sich also auf den PAP alleine nicht verlassen? Aber die HPV Bestimmung wird doch nicht automatisch gemacht. Mein FA meinte, das der Körper bis zu 2 Jahren brauchen kann um die Infektion zu verarbeiten und dann kann es sein, das ich es voll überstanden habe. Im Internet lese ich aber, das der Virus immer im Körper bleibt und wieder ausbrechen kann- was stimmt den nun? Danke und Gruß Alexandra


Dr. med. Vincenzo Bluni

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liebe Alexandra, hier hat Ihr Arzt schon völlig Recht: Zu den genannten Viren – HPV, ihrer Bedeutung und der Frage ob ein Suchverfahren nach ihnen (Screening) generell sinnvoll ist, kann man folgendes sagen: Bei HPV (Human Papilloma Virus) handelt es sich um eine Gruppe von über 100 miteinander verwandter Virustypen. Einige von ihnen können Warzen im Genitalbereich hervorrufen können, während andere HPV-Stämme Warzen an Händen und Füssen hervorrufen. Im Genitalbereich werden die sichtbaren Warzen Kondylome genannt. Sie treten nicht bei jedem HPV-Infizierten auf; viele Menschen wissen nicht einmal, dass sie Kondylome haben. Infektionen mit HPV sind häufig: Etwa 80% aller Frauen infizieren sich im Laufe ihres Lebens. Die Übertragung erfolgt auf sexuellem Wege. Bei 80-90% aller Infektionen kommt es im Laufe von Wochen oder Monaten zu spontaner Rückbildung. Bestimmte HPV-Typen sind krebsauslösend und spielen bei der Entstehung des Gebärmutterhalskrebses und seiner Vorstufen eine Rolle. Diese so genannten. Hochrisikotypen („high-risk-HPV“) finden sich zu jedem Zeitpunkt bei etwa 10% der weiblichen Bevölkerung im geschlechtsreifen Alter. Die überwiegende Zahl dieser Infektionen heilt spontan und dauerhaft ab. Die Infektion selbst ist noch nicht behandelbar. Nur bei wenigen Infektionen mit Hochrisikotypen des HPV kommt es zur Ausbildung der Krebsvorstufen. Die Entwicklung eines Gebärmutterhalskrebses aus den Vorstufen dauert aber mindestens 7-10 Jahre und die Vorstufen lassen sich mit einer Serie von Abstrichen über mehrere Jahre zu 95% erfassen. Es gibt derzeit keine ausreichende Datengrundlage zum routinemäßigen Einsatz der HPV-Diagnostik auf der Suche nach einem Gebärmutterhalskrebs und seiner Vorstufen. Von den maßgeblichen medizinisch- wissenschaftlichen Fachgesellschaften wird ein primäres HPV-Screening gegenwärtig nicht empfohlen. Die Deutsche Krebsgesellschaft hält ein primäres HPV-Screening derzeit für nicht indiziert. Die bisher etablierte Früherkennung von Veränderungen durch Gebärmutterhalsabstriche ist die beste Vorsichtsmaßnahme gegen Gebärmutterhalskrebs. Frauen, bei denen eine HPV-Infektion nachgewiesen wurde, haben verständlicherweise Angst, dass die Infektion Krebs verursachen könnte. Deshalb ist es hier immer anzuraten, wie oben beschrieben, über die Bedeutung der Infektion, der großen Wahrscheinlichkeit der spontanen Rückbildung und die individuelle Risikoeinschätzung zu sprechen. VB


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