Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

Pap 3D; 35. SSW

Dr. med. Vincenzo Bluni

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Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: Pap 3D; 35. SSW

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Lieber Herr Dr. Bluni! Mein Frauenarzt hat mich heute morgen angerufen und total verunsichert. Er teilte mit das Ergebnis von meinem Krebsabstrich mit und meinte es sei Pap 3d. Es wäre im Moment kein Handlungsbedarf, der Abstrich würde auf eine Entzündung hinweisen. Eine Kontrolle in 3 Monaten würde reichen, ich solle mir keine Sorgen machen. Meine Frage jetzt: Ist das schon Krebs oder eine unmittelbare Vorstufé davon? Ich bin total verunsichert und denke an nix anderes mehr. Leider ist mein Gyn. niemand kein Freund großer Worte und war am Telefon relativ schnell fertig. Lg Tanja


Dr. med. Vincenzo Bluni

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Liebe Tanja, auch, wenn ich die Verunsicherung verstehen kann, können wir hier doch meist beruhigen: bei einem PAP IIID handelt es sich um ein schwer entzündliches Zellbild. Ist hier der Verdacht auf eine mittlere (mäßige) Zellveränderung (Dysplasie) gegeben, sollte die Kontrolle per Kolposkop und zytologisschen Abstrichen in Abständen von 3-6 Monaten, ggf. ergänzt durch eine Biopsie durchgeführt werden. Sofern ein solcher Befund mehr als ein Jahr so bleibt, sollte außerhalb einer Schwangerschaft eine Sanierung (sprich Konisation, in welcher Form auch immer) vorgenommen werden. Dieses entspricht den neuesten Empfehlungen des Berufsverbandes der Frauenärzte und der Arbeitsgemeinschaft Zervixpathologie und Kolposkopie. In der laufenden Schwangerschaft kann es aber dadurch, dass die Zellen in der hormonell veränderten Situation anders erscheinen, schon mal solche Befunde geben. Hierdurch kann die Beurteilung eines solchen Befundes für den Zytologen manchmal schwieriger sein. Eine derartige Situation erfordert dann sicher die engmaschige zytologische Kontrolle und eventuelle Reaktion. In manchen Fällen normalisiert sich ein solcher Abstrich, dennoch kann er sich gerade in der Schwangerschaft auch mal unter dem hormonellen Einfluss verschlechtern. Eine weiterführende Diagnostik sollte bei einem solchen Abstrichbefund in der Schwangerschaft durch eine entsprechend kompetente Stelle erfolgen, um eben bestimmt Dinge (Veränderungen in der Tiefe)auszuschließen und entscheiden zu können, was man zu tun hat. Hierzu gibt es so genannte Dysplasiezentren. Deren Adressen sind unter der Internetadresse http://www.dysplasiezentren.de/ abrufbar. Hier kann es dann sinnvoll sein – sofern nichts anderes entschieden wird, alle 4 Wochen eine Kontrolle des Abstrichs durchzuführen. In einigen Fällen wird man zumindest um die Gewebeentnahme (Biopsie) nicht herum kommen. Eine Konisation (die Ausschneidung eines Gewebekegels am Muttermund) ist in der Schwangerschaft nur selten erforderlich, würde aber nicht bedeuten, dass die Schwangerschaft nicht weiter ausgetragen werden kann. Sie bedeutet natürlich ein Risiko, aber man muss hier in erster Linie die Frau sehen, denn was man auf jeden Fall verhindern sollte, ist, dass die Frau Ihr Kind bekommt und anschließend einen Gebärmutterhalskrebs, der ggf. nur noch durch eine sehr große Operation mit viel schlechteren Heilungschancen zu behandeln ist. Diese Entscheidung ist nicht immer einfach. Hier wird die Entscheidung dann auch häufig in Absprache des Frauenarztes oder Frauenärztin mit dem Dysplasiezentrum oder dem Zytologen getroffen und hier ist die Entscheidung selten zu verallgemeinern, sondern sie muss im Einzelfall getroffen werden. VB


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