Hallo,
ich hätte gerne Ihre Meinung dazu gehört...
Ich hatte letztes Jahr vor der SS beim Krebsabrich den Befund "PAP 3D", danach hatte es sich zurückgebildet zu PAP 2...da war ich dann schon schwanger. Ich habe nun nach einem halben Jahr nach nen weiteren Abstrich gefragt, dieser war wieder PAP 3D.
Meine FÄ schickte mich prompt in die Uniklinik, dort wurde ich lange untersucht, es wurde eine 0,4cm große Biopsie gemacht.
Das Ergebnis: PAP 3D, Begutachtung: höhergradige zervikale intraepith. Neoplasien bei ausgepr. chronischer deutlich florider Ekto/Rndozervizitis mit Verdacht der Mikroinvasion i.d. "Portio-PE i.d. 35.SSW". Die Oberärztin empfielt prim. Sectio in SSW 38+0.
Ich habe allerdings immer wieder gelesen, dass der PAP-Befund sich bei einer vaginalen Entbindung verbessern kann. Außerdem hab ich richtig Angst vor einem KS!
Bei der Untersuchung wurden auch B-Streptokokken festgestellt.
Gibt es ihrer Meinung nach eine Chance auf eine spontane Geburt?
Vielen Dank!!!!
Vince3
Mitglied inaktiv - 14.03.2008, 23:58
Antwort auf:
SSW 36 + PAP 3D
Hallo,
bei einem PAP IIID handelt es sich um ein schwer entzündliches Zellbild.
Ist hier der Verdacht auf eine mittlere (mäßige) Zellveränderung (Dysplasie) gegeben, sollte die Kontrolle per Kolposkop und zytologisschen Abstrichen in Abständen von 3-6 Monaten, ggf ergänzt durch eine Biopsie druchgeführt werden.
Sofern ein solcher Befund mehr als ein Jahr so bleibt, sollte eine Sanierung (sprich Konisation, in welcher Form auch immer)vorgenommen werden. Dieses entspricht den neuesten Empfehlungen des Berufsverbandes der Frauenärzte und der Arbeitsgemeinschaft Zervixpathologie und Kolposkopie.
In der laufenden Schwangerschaft kann es aber dadurch, dass die Zellen in der hormonell veränderten Situation anders erscheinen, schon mal solche Befunde geben.
Eine derartige Situation erfordert dann sicher die engmaschige zytologische Kontrolle und eventuelle Reaktion.
In manchen Fällen normalisiert sich ein solcher Abstrich, dennoch kann er sich gerade in der Schwangerschaft auch mal unter dem hormonellen Einfluss verschlechtern, was dann die Gewebeentnahme (Biopsie) vom Gebärmutterhals notwendig machen würde, was man aber immer vorher mit einer entsprechend erfahrenen Klinik und vielleicht vorher auch mit einem Zytologen (denn es ist hier schon sehr wichtig, wie der genaue Befund zu beurteilen ist)besprechen sollte.
Bleibt in der Schwangerschaft der Abstrich bei PAP III D und ist in der klinischen Beurteilung kein Verdacht da, dass hier eine andere Veränderung vorliegt, dann würden sicher viele Vertreter die engmaschige zytologische Kontrolle 4-8 Wochen für ausreichend halten; Man muss dieses aber immer im Einzelfall und ggf. konsiliarisch kooperativ handhaben.
Eine Indikation für einen Kaiserschnitt besteht eigentlich erst dann, wenn ein bösartiger Befund vorliegt.
Am sinnvollsten ist es, wenn Sie dieses, zusammen mit Ihrer Frauenärztin/Frauenarzt und der Klinik abstimmen.
VB
von
Dr. med. Vincenzo Bluni
am 15.03.2008