Layla Lala
Hallo Dr. Karle, Wir waren am weochenende zu Besuch bei Freunden. Ein Freund hat Fisch in einer Pfanne angebraten. Ich habe darauf geachtet, dass mein Fisch sehr gut durch ist, um eine Ansteckung mit Listerien zu verhindern. Mein Fisch war sehr gut durchbraten im Nachhinein habe ich aber gemerkt, dass er mit der selben Zange, welches mit rohem Fisch in Berührung gekommen ist, mir meinen Fisch auf den Teller gelegt hat. Jetzt mache ich mir große Sorgen wegen einer Listerieninfektion. Außerdem haben wir ein Milchdessert gegessen, als ich vom Kühlschrank Getränke holen gegangen bin, habe ich ich gesehen, dass das Dessert im Kühlschrank nicht abgedeckt war und rohes Fleisch und Fisch daneben in einem anderen Behälter gelagert waren. Kann das zu einer Infektion mit Listerien oder Toxoplasmose führen. Ich mache mir wirklich große Sorgen :( vielen Dank für ihre Mühe LG Deine Schwangerschaftswoche: 21
Guten Tag, solche fragen sind leider nicht wirklich seriös zu beantworten, da ich den hygienischen Zustand der Lebensmittel nicht beurteilen Kann. Theoretisch ist immer alles möglich; aber meist nicht sehr wahrscheidnlich. Listeria monocytogenes befindet sich im Boden und im Wasser. Gemüse kann durch die Erde oder durch Jauche verunreinigt werden, die als Düngemittel verwendet wird. Tiere können das Bakterium in sich tragen, ohne krank zu werden und deshalb können das Fleisch und Molkereiprodukte verunreinigt sein. Das Bakterium hat man in vielen rohen Produkten, wie zum Beispiel ungekochtem Fleisch und Gemüse, wie auch in Lebensmitteln, die nach der Zubereitung verunreinigt wurden, wie z.B. Käse und ausgekühlten Fleischstücken, gefunden. Listerien werden durch Pasteurisieren und durch Erhitzen abgetötet. Deshalb sollte z.B. Fleisch auch genügend erhitzt werden Auch wenn die Herstellung und Zubereitung von Lebensmitteln einwandfrei ist, ist eine nachträgliche Verunreinigung möglich. Die Kontamination der Käse mit Listerien kann entweder über Rohmilch oder während der Käseherstellung von kontaminierten Geräten ausgehen. Durch Pasteurisieren der Milch können die Listerien abgetötet werden. Listerien reichern sich besonders in der Rinde von Weichkäsen (z. B. Romadur, Limburger) und Schimmelkäse (Blau- und Weißschimmelkäse) an. Dabei ist ausschließlich die Rinde betroffen, da Listerien ein alkalisches Milieu benötigen, das hier während der Reifung entsteht. Durch laufende Kontrollen der produzierten Käse und verbesserter Hygienemaßnahmen konnte in der Bundesrepublik das Auftreten von Listerien in Käse verringert werden." (Deutsche Gesellschaft für Ernährung). Rohmilchkäse ist höchstens auf 40 Grad erhitzt (beim herkömmlichen Käse werden durch das starke Erhitzten (Pasteurisieren) der Milch etwa 99 % der natürlichen Bakterien abgetötet), dadurch bleiben im Rohmilchkäse die Keime erhalten, wodurch er ein vollmundigeres Aroma bekommt. Dadurch können eventuell in der Milch vorhandene Keime in den Käse gelangen. Nach veterinärmedizinischer Begutachtung ist der Verzehr eines lang gereiften, harten Rohmilchkäses nach dem Typ Edamer oder Emmentaler wesentlich weniger bedenklich, als der eines frischen Rohmilchkäses, der aus dem Quark direkt gewonnen wird. Frische Weichkäse können eher gesundheitsgefährdende Keime enthalten als Hartkäse, die monatelang lagern. Schwangere haben gegenüber der Normalbevölkerung ein zwölffach höheres Risiko, eine richtige Infektion und nicht nur eine Besiedelung mit Listerien durchzumachen. Allerdings verläuft die Infektion in den meisten Fällen nicht dramatisch. Sie äußert sich in mäßigem Fieber, geringem Schüttelfrost, Abgeschlagenheit und Kopfschmerzen; also mit den Symptomen eines grippalen Infektes beziehungsweise einer Harnwegsinfektion. Charakteristische Hinweise auf eine Listeriose fehlen, eine Abgrenzung zur Grippe beziehungsweise anderen Infektionen ist nicht gegeben, so dass eine gezielte Suche nach den Bakterien in der Regel unterbleibt. Während der oft nur kurzen fiebrigen Krankheitsperiode der Mutter können die Listerien – im Gegensatz zu den allermeisten anderen Bakterien – die Plazentaschranke passieren und in den Foetus eindringen. Kurzfristig entwickelt sich eine lokale Infektion der Plazenta (Plazentitis). Da das unreife Kind im Mutterleib noch keine adäquaten Abwehrmechanismen hat, ist es stark gefährdet. Je nach Alter der Schwangerschaft kommt es zur Fehlgeburt oder zu mehr oder weniger starken Infekten verschiedener Organe des Kindes . Wie häufig ist jedoch eine Listeriose? Die konnatale Listeriose (Infektion unter der Geburt) wird etwa nur 30- bis 40-mal pro Jahr registriert Das Robert-Koch-Institut (RKI) gibt für diese Infektion für das Jahr 2005 etwa eine Inzidenz von 5 pro 100.000 an. Laut des statistischen Jahrbuchs des Robert-Koch-Instituts 2010 kamen bundesweit 22 konnatale (um den Zeitpunkt der Geburt herum) Infektionen zur Meldung. Etwa 85% der Erkrankten sind nicht schwangere Personen. Janakiraman V. spricht von etwa 12 pro 100.000 schwangerschaftsassoziierten Fällen. "Im Zeitraum 2004–2011 wurden 188 Fälle einer schwangerschaftsassoziierten Listeriose gemeldet (die Listeriose ist meldepflichtig, Anmerkung V.B.). Dieses entspricht ca.6 % der übermittelten Listeriose-Erkrankungen in Deutschland." (Preußel, K., Werber, D., Stark, K.). Kann Listeriose verhindert werden? Die generellen Hygienerichtlinien empfehlen für die Verhinderung von Listeriosen die gleichen Maßnahmen wie zur Vorbeugung anderer durch verunreinigte Lebensmittel verursachter Erkrankungen (z.B. Salmonellen). Generelle Empfehlungen: • Kochen Sie rohes Essen von Tieren, wie Rind, Schwein und Geflügel immer ganz durch • Waschen Sie rohes Gemüse gründlich bevor Sie es essen • Halten Sie bei der Zubereitung rohes Fleisch strikt fern von Gemüse und von gekochtem Essen und essfertigen Lebensmitteln • Vermeiden Sie rohe (unpasteurisierte) Milch oder Nahrungsmittel, die aus roher (unpasteurisierter) Milch hergestellt wurden • Waschen Sie sich die Hände, Geschirr und Geräte, die mit rohen Lebensmitteln in Berührung gekommen sind. Bei Verdacht oder der Diagnose eine Listeriose kann mit einer antibiotischen Behandlung Schaden abgewendet werden. Es sollte aber immer der behandelnde Arzt entscheiden, ob er in einem solchen Fall wirklich die Abklärung einer Listerioseinfektion für geboten hält. Das The American College of Obstetricians and Gynecologists spricht sich im Fall des vermeintlichen Kontaktes zu Listerien (das bedeutet, das verzehrte Lebensmittel war erwiesenermaßen mit Listerien infiziert gewesen) zu folgendem Vorgehen aus: Keine Symptome: keine Maßnahmen Patient ist symptomatisch und hat kein Fieber: zuwarten, beobachten. Blutkulturen können in Erwägung gezogen werden. Patient ist symptomatisch (grippeähnliche Symptome, wie Muskelschmerzen, Beschwerden im Bauch oder Rücken, Übelkeit, Erbrechen oder Durchfall) und hat Fieber: Diagnostik mit Blutkulturen und Antibiotikatherapie Es wird also nur bei begründbarem klinischen Verdacht auf eine Listerieninfektion bei der Schwangeren eine Diagnostik veranlasst werden. Dieses ist in aller Regel dann nicht der Fall, wenn die Schwangere versehentlich rohes Fleisch, Rohmilchkäse oder ähnliches verzehrt hat. Sinnlos und überholt ist ein Antikörpernachweis, da es sehr viele falsch negative (Antikörper werden erst spät, bei Immunsuppression gar nicht gebildet) und auch falsch positive Ergebnisse gibt (Kreuzreaktivität mit vielen anderen Bakterien durch Antigengemeinschaft). Das Infektionsrisiko für das ungeborene Kind im Mutterleib mit Toxoplasmose ist zu Beginn der SS nur gering, steigt jedoch im Verlauf der SS an. Typischer Infektionsweg: Toxoplasmose ist ein kleiner Parasit, der sich im Darm von meist jungen Katzen vermehrt und mit dem Kot ausgeschieden wird. Der Parasit kann jahrelang an Stellen überleben, wo der Kot abgesetzt wurde. Man infiziert sich von Hand-in-Mund Kontakt nach Berührung von infizierten Katzen, von Erde oder anderen Dingen, die mit dem Erreger verschmutzt sind. Desweitern können Sie sich über rohe Nahrungsmittel, welche den Erreger enthalten können, infizieren. Beispiel: rohes Fleisch vom Schwein, Ziege, Schaf, Salat, Gemüse etc. In den meisten Fällen verläuft die Infektion unbemerkt (90%). Durch Labortests, die alle 2 Monate durchgeführt werden sollte, lässt sich eine frische Infektion rechtzeitig nachweisen. Durch eine sofortige Therapie können so Schäden für das ungeborene Kind verhindert werden. Typische Symptome wären: Lymphknotenschwellung am Hals, Fieber, Kopf-, Muskel-, Gliederschmerzen, Abgeschlagenheit. Wie können Sie sich schützen? Essen Sie keine rohen oder ungewaschenen Lebensmittel Hände waschen, bevor man sich in/an den Mund greift Katzenkontakt vermeiden; wenn eine Katze bei Ihnen lebt, füttern Sie Dosen- und Trockenfutter. Katzenklo reinigt derjenige im Haus, der nicht schwanger ist! Ich sehe hier keine erhöhte Gefahr für eine der genennten Infektionen. Alles gute wünscht Ihnen. Dr. Christian Karle
Ähnliche Fragen
Guten Morgen, da ich bevor ich wusste, dass ich schwanger bin, viel Sushi etc gegessen habe, habe ich mich beim Hausarzt auf Listerien testen lassen. Er meinte könne dazu nichts sagen: was bedeutet der Wert: Listerien (List.Lysin-O)-IgG* Einheit Index Normalwert < 0.85 24.03.2025: 1.13 lg Deine ...
Hallo Herr Dr. Mallmann, vielen Dank für Ihre Antwort. Kann ich dann davon ausgehen, dass es eine ältere Infektion war? Nein natürlich Esse ich jetzt kein Sushi etc... und dann noch eine doofe Frage. Meine Kleine hat Mich vorhin doole seitlich am Bauch gezwickt. Kann da was passieren? lg Deine Schwangerschaftswoche: ...
Hallo Herr Dr. Mallmann, vielen Dank für Ihre Antwort. Kann ich dann davon ausgehen, dass es eine ältere Infektion war? Nein natürlich Esse ich jetzt kein Sushi etc... Listerien (List.Lysin-O)-IgG* Einheit Index Normalwert < 0.85 24.03.2025 1.13 danke und lg Deine Schwangerschaftswoche: 22
Liebes Team, ich habe heute einen langen Spaziergang im Wald gemacht. Auf dem derzeit sehr trockenen Boden kam dann ein Auto angerast und hat extrem viel Staub aufgewirbelt. Ich stand richtig in der Staubwolke und musste ordentlich Husten. Ganz nah waren Teiche und ein Hof, der auch Katzen hat. Zu Hause angekommen habe ich geduscht und Haare g ...
Liebe Frau Thies, aufgrund sehr unreiner Haut in der Schwangerschaft habe ich eine Schaebens totes Meer Schlamm Maske aufgetragen. Anschließend hatte ich ein Knirschen im Mund, ich vermute, dass einige Maskenpartikel in den Mund gelangt sind. Ich habe sofort ausgespült, aber ich kann nicht ausschließen, dass ich auch etwas geschluckt habe. Besteht ...
Hallo Herr Dr Karle, Leider hört meine Angst vor Listeriose nicht auf :( Ich habe bereits einen Termin beim Psychologen- allerdings erst in einem paar Wochen. Nun habe ich nochmals eine Frage zu einer konkreten Situation und hoffe Sie können mir weiterhelfen: Gestern Nacht hatte mein Hund durst, da sein Napf leer war. Ich bin als ...
Sehr geehrter Herr Dr. Helmut Mallmann, Meine Schwester hat gestern Wildlachs angeschnitten, der innen noch roh war (wurde gegrillt), der kam später wieder auf den Grill und sie hat mit ihrem Besteck zwischenzeitlich vom Salatbuffet gegessen, später kam der Wildlachs wieder, sie hat ihn wieder angeschnitten und gefragt, ob ich probieren m ...
Hallo Herr Dr. Karle, ich war heute bei Vapiano essen. Vor mir bekam ein Gast Parmesan auf seine Nudeln gerieben (der Parmesan war am Stück). Danach wurde mein Gericht zubereitet. Hände wurden zwischenzeitlich nicht gewaschen, aber da ich wusste, dass Parmesan erlaubt ist in der Schwangerschaft, hat mich das nicht weiter beunruhigt. Am End ...
Sehr geehrter Herr Dr. Karle! Ich habe Sorge wegen einer Listerien-Infektion! Habe gestern Sahne aus pasteurisierter Milch aus einem Isi Sahneautomaten gemacht, das Kopfstück lag schon längere Zeit bei Zimmertemperatur neben der Spüle. Vor dem Gebrauch habe ich es mit Spülmittel und heißem Wasser gereinigt, jedoch das darin befindliche Ventil n ...
Hallo, ich bin aktuell in der 35. SSW und mache mir gerade etwas Sorgen wegen eines Kuchens, den ich gegessen habe. Der Kuchen wurde am Montagabend 22 Uhr (23.06.) mit ultrahocherhitzter Schlagsahne (30 %) zubereitet. Die Sahne wurde stark aufgeschlagen und der Kuchen war die ganze Zeit durchgehend im Kühlschrank bei etwa 6 °C. Er war in ein ...